Graufiltern / ND-Fadern für bessere Food-Fotos

19. Mai 2017 | Foodblog, Fotos

Graufilter steuern die Schärfentiefe: Ist sie gering, wird das Hauptmotiv hervorgehoben. Ergibt sich bei offener Blende und / oder langer Brennweite und ist gut für Food-Fotos.

Graufilter steuern die Schärfentiefe: Ist sie gering, wird das Hauptmotiv hervorgehoben. Ergibt sich bei offener Blende und / oder langer Brennweite und ist gut für Food-Fotos.

Graufilter sind bei vielen Motiven unverzichtbar. Food-Fotos leben wie alle anderen Fotos vom richtigen Licht. Aber wann ist das Licht schon richtig? Meistens ist es zu dunkel, oft zu kontrastreich. Und wenn man denn mal ins Freie geht, ist es einfach zu hell – was für Fotografen schon eine ziemlich paradoxe Situation ist. Aber egal was man tut, die Schärfentiefe ist unbefriedigend. Auf den Food-Fotos ist alles ist scharf von vorne bis hinten. Und es gelingt einfach nicht, ein Motiv freizustellen, wie es bei offener Blende ja automatisch durch die Unschärfe geschieht.

Bokeh bezeichnet den unscharfen, verschwommenen Teil des Bildes.

Bokeh bezeichnet den unscharfen, verschwommenen Teil des Bildes.

Food-Fotos brauchen Tiefe

Solange wir in unserer etwas lichtärmeren Küche werkeln, ist das mit der offenen Blende kein Problem. Blende 1.7 oder 2.0 bei einem Normalobjektiv, das reicht schon aus, um den Hintergrund unserer Food-Fotos etwas verschwommen erscheinen zu lassen und ein schönes Bokeh zu erzeugen. Etwas kniffliger kann es werden, wenn wir keine Festbrennweite mit 50 oder 35 mm für eine DSLR haben, sondern ein Kit-Objektiv verwenden. Die Zoom-Objektive decken normalerweise einen Bereich von etwa 35 mm Brennweite bis 70 mm ab (auf Kleinbild umgerechnet). Aber ihre Lichtstärke beginnt bei etwa Blende 4. In Zusammenhang mit der Weitwinkel-Einstellung sorgt das manchmal schon dafür, dass fast alles auf dem Bild gleichermaßen scharf ist.

Tele-Einstellungen können helfen

Nun gibt es neben der offenen Blende noch eine weitere Möglichkeit, eine geringere Schärfentiefe zu erzeugen: Bei längerer Brennweite schmilzt der Schärfebereich ebenfalls zusammen, was für Food-Fotos durchaus hilfreich ist. Auch wenn man kein 200-mm-Objektiv sein eigen nennt, genügt oft schon die Tele-Einstellung des Zooms. Der Nachteil einer langen Brennweite ist oft, dass man die Verschlusszeit verkürzen muss, um Verwackler zu vermeiden. Im Freien dürfte das kein Problem sein, weil wir eher zu viel Licht haben und die Verschlusszeit also beruhigt verkürzen können.

Groß und teuer: Tiffen-Filter mit großem Durchmesser und bester Bildqualität.

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Graufilter sorgen für weniger Licht

Graufilter beheben das Problem an einer anderen Stelle. Sie sorgen einfach für weniger Licht. Einfache Graufilter nehmen gerade mal eine Blendenstufe weg, so dass man vielleicht von Blende 5,6 auf Blende 4 kommt. Je weiter wir in Richtung offener Blende kommen, desto geringer die Schärfentiefe.

Die genaue Bezeichnung für diese Graufilter lautet Neutraldichtefilter und der übliche Bereich, in dem sie das Licht reduzieren reicht von ND2 bis ND400, also von einer bis zu etwa acht oder neuen Blendenstufen. Und weil die Farben bei einem guten Filter von dieser Verdunkelung nicht betroffen sind, können wir den Lichteinfall reduzieren und die Blende öffnen. Im Idealfall reicht das, um auch im Freien und bei strahlendem Sonnenschein mit offener Blende fotografieren zu können.

Viel hilft viel und so ist bei strahlender Sonne ein wesentlich dunklerer Graufilter besser. Noch besser ist freilich ein stufenlos verstellbarer Graufilter, der diesen Bereich stufenlos abdeckt.

Klein und billig: ND-Fader für Kompaktkamera mit 43 mm Durchmesser.

Klein und billig: ND-Fader für Kompaktkamera mit 43 mm Durchmesser.

Die Graufilter gibt es in allen Filtergrößen (also auch für kompaktere Kameras) und allen Preisstufen. Eine häufige Kritik ist, dass sich die Bildqualität durch den Graufilter / ND-Fader verschlechtert. Das kann sein, denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Qualkität eines billigen Filters nicht die Qualität eines guten Objektivs mit Festbrennweite erreicht.

Aber spielt das eine Rolle? Auch viele preiswerte Graufilter liefern noch brauchbare Qualitäten und das zu einem günstigen Preis. Rezensionen im Internet sind aufschlussreich, aber oft nur bedingt aussagekräftig. So wird oft bemängelt, bei Verdunkelung des Graufilters sehe man nur noch ein dunkles Kreuz im Sucher. Bei meinen Fadern passiert das nur, wenn man den Filter über die markierten Einstellungen hinaus verstellt. Bleibe ich innerhalb der Minimum- und Maximum-Markierungen, gibts an der Qualität nichts zu meckern.

Weitere Einsatzgebiete

In Zeiten der digitalen vollautomatischen Kameras wissen nicht mehr alle um den Zusammenhang von Blende, Zeit und ISO-Werten. Ich will das an dieser Stelle auch nicht grundsätzlich erläutern, dazu gibts viele gute Erklärungen. Und einen kurzen Artikel im Journal darüber, dass man die ND Fader meistens auch gut bei Kompaktkameras einsetzen kann. Nur so viel: Wer die Lichtmenge reduziert, kann das wie oben beschrieben durch eine offenere Blende ausgleichen. Wer die Kamera auf ein Stativ montiert, kann diesen Ausgleich aber auch durch eine längere Verschlusszeit erzielen. Wer also Szenen mit verwischten Bewegungen festhalten will, zum Beispiel Autos, Fußgänger oder einen rauschen Bach, dem leistet ein Graufilter ebenfalls gute Dienste.

Und schließlich gelten diese Gesetzmäßigkeiten auch bei Video-Aufnahmen. Auch hier gilt, wer geringe Schärfentiefe bei Video-Aufnahmen zum Beispiel im Freien braucht, dem kommt durch die kleinen Licht-Schlucker-Filter ebenfalls zu Aufnahmen mit offener Blende.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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