Warum auch Pizza-Tomaten aus der Dose mal ok sind

selbst gemachte Sauce aus frischen Tomaten statt Pizza-Tomaten

Selbst gemachte Tomatensauce: aufwendiger als mit Pizza-Tomaten aus der Dose aber lohnend

Pizza-Tomaten aus der Dose sind für mich ok. Nicht die erste Wahl, denn die selbst gemachte Tomatensauce schmeckt doch etwas anders. Aber auch mitten im Sommer, wenn es die Tomaten überall aus regionalem Anbau gibt und zu günstigen Preisen, darf man zu Pizza Tomaten aus der Dose greifen, finde ich.

Was denn nun? Immer alles selber machen, regional und bio und gesund und jetzt das? Ja, das ist erlaubt, finde ich. Selber machen ist toll, aber Abkürzungen sind erlaubt (bevor es gar nix Vernünftiges zu essen gibt). Und Dosentomaten habe einige Vorteile.

Was spricht für Pizza-Tomaten?

Erstens gibt es sie in Bio-Qualität zu vernünftigen Preisen. Und so sehr ich deutsche Tomaten auch schätze: Vollreife Tomaten aus südlichen Ländern bekommen etwas mehr Sonne und Wärme ab und haben oft auch mehr Aroma.Selbst die altehrwürdige FAZ hat vor einiger Zeit mal Dosentomaten getestet (!) und war sehr angenehm überrascht vom Ergebnis.

Auch für mich ist selbst gemachte Tomatensauce die Ideallösung: In größerer Menge hergestellt und konserviert lohnt sich das richtig, und nicht nur, wenn man gute Qualität zu einem günstigen Preis erwischt: Schon alleine der Geschmack und das Wissen was drin ist und was nicht drin ist, sind Grund genug. Dafür brauchen die Tomaten übrigens – ähnlich wie vollreifes Obst – auch nicht mehr taufrisch zu sein: Die Ware vom Vortag ist ebenfalls in Ordnung.

Die komfortabelste Variante besteht darin, einen großen Topf mit allen wichtigen Gewürzen einzukochen, gut durchziehen zu lassen und nachher abzuseihen. Lohnt sich das für einmal Pizza? Nein, aber als Vorrat schon. Und wenn der alle ist, dann dürfen es auch die Dosentomaten sein. Es müssen ja nicht die billigsten sein. Selbst gute Profi-Köche greifen in diesem Fall gerne auf gute Dosenware zurück.

Im Supermarkt-Regal gilt bei der Auswahl wie immer: Lesen hilft. Man findet zum kleinen Preis auch Bio-Tomaten, deren Zutatenliste echt schlank aussieht. Tomaten, Tomatensaft, Citronensäure. So wünscht man sich das doch als Verbraucher.

Gut gewürzt sollte sie schon werden, mit einer individuellen Auswahl an aktuellen Kräutern macht man nichts verkehrt. Aber man kann sie ebensogut „nackt” einkochen, also ohne jedes Gewürz: Dann kann man die Würzung je nach Verwendungszweck auch später vornehmen. Und wird ein Thunfisch-Pizza sicher anders würzen, als eine mit Gemüse.

Mehr Geld und Sorgfalt kann man bei der Verwendung der Dosentomaten dann ja wieder auf den Teig und die übrigen Zutaten verwenden.

Bio-Nüsse und Nussmischungen aus dem Versand

Jetzt im Hochsommer sind sie für mich etwas in den Hintergrund gerückt, aber ansonsten sind sie bei uns die allgegenwärtigen Begleiter: Nussmischungen. Nach dem anfänglichen Ausprobieren diverser Fertigmischungen (das sogenannte Studentenfutter ist meistens die am wenigsten geliebte Variante) mixe ich mir meinen Favoriten immer selbst: Cashewkerne (nicht gesalzen), Erdnüsse, Cranberries (zum Teil ungehackt, zum Teil selbst zerkleinert) und pure Bitterschokolade (selbst gehackt). Es genügt also der Einkauf von vier Beuteln, die – konventionell oder in Bio-Qualität – recht einfach zu bekommen sind.

Natürlich gibt es bei diesem Thema auch Abwandlungen, je nachdem, was einem gerade so zuläuft. Zum Beispiel findet man irgendwo Rosinen eingehüllt in Bitterschokolade (in den Niederlanden, wo es bei Albert Heim eine viel größere Nussvielfalt gibt, als in deutschen Supermärkten), oder Erdnüsse in Bitterschokolade ohne Zuckerummantelung drunter (leider ganz selten. Lässt sich das ohne den Zucker etwa nicht herstellen?). Oder es kommen noch andere getrockenete Früchte rein, die sich gut zerkleinert untermischen lassen.

Nach anfänglichen Test zur Ermittlung des besten Mischungsverhältnisse wurde auch dieses Verfahren stark vereinfacht: Meistens nehme ich von jeder Zutat eine Packungsgröße, hacke und zerkleinere ggf. und schütte dann alles in eine große (!) Salatschüssel. Wenn unsere Kinder hier ein- und ausgehen, dann verschwindet diese Menge blitzartig. Und selbst, wenn wir nur zu zweit knabbern, hält dieser Vorrat nicht lange.

Interessant sind die unterschiedlichen Verzehrweisen: Ich selbst versuche immer eine ausgewogene Mischung in die Hand zu bekommen. Andere schwören auf die Methode „einfach zugreifen”, egal wie es kommt. Und wieder andere picken sich ihre Lieblingszutat(en) heraus.

Etwas unbefriedigend ist noch die gehackte Bitterschokolade: Das Zerschneiden mit einem ganz großen Messer ergibt zwar schöne, massive Stücke, aber es fallen dabei ziemlich viele Krümel an (die ich zum größten Teil) einfach zusammenschiebe und gleich selbst esse. Praktischer wären fertige Schokoladestückchen, etwa in Erdnussgröße.

Nun habe ich im Internet das Angebot Nussgeschwister entdeckt: Die beiden Schwestern in Ludwigsburg bieten ausschließlich in Bio-Qualität Nüsse und weitere Zutaten an, sowie fertige Nussmischungen. Mir ist aufgefallen, das Erdnüsse nicht dabei sind, die sind aber streng genommen ja auch keine Nüsse.

Die Kosten liegen für Nussmischungen zwischen 18 und 33 Euro, hinzu kommen vier Euro Versandkosten.

Nachhaltig – ein bißchen weniger gut als bio?

UTZ

Etliche Tageszeitungen berichteten jetzt darüber, dass die Firma Ritter Sport ihr Engagement im Bio-Anbau der Rohstoffe für ihre Schokolade zurückfahren möchte. Vor einiger Zeit klang das noch ganz anders: Als Erfolgsgeschichte war die Einführung von Bio-Schokolade durch das Waldenbucher Unternehmen immer gefeiert worden. Jetzt stellt die Firma den Öko-Anbau von Kakao in Nicaragua wohl größtenteils wieder auf konventionellen Anbau um. Begründet wird dies mit dem geringen wirtschaftlichen Erfolg der Bio-Schokolade.

Seit 2008 gab es die Ergänzung durch die Bioprodukte – seinerzeit noch die große Ausnahme bei den Schokolade-Herstellern. Das Bio-Engagement passte gut ins Bild des eifrigen Unternehmers, der sich auch sonst im Umweltbereich engagierte.

Was ist nun die Alternative? Am Preis kanns nicht liegen, wurde doch berichtet, dass die Bauern weiterhin überdurchschnittlich gut für ihre Produkte bezahlt werden. Alternative ist wohl ein anderes Label für Nachhaltigkeit: UTZ. (Was ist UTZ Certified?)

Auf der UTZ-Website ist die Rede von der Förderung des nachhaltigen Anbaus – aber eben nicht von Bio-Anbau. Bereits jetzt stamme ein steigender Anteil des weltweiten Kaffees, Kakaos und Tees aus „verantwortungsvollen Anbauverfahren”. Und nach Angaben auf der Website sind bereits 50 % des gesamtem zertifizierten nachhaltigen Kaffes UTZ-zertifiziert.

Über bessere Anbaumethoden, bessere Arbeitsbedingungen und besseren Umweltschutz sollen nach UTZ-Darstellung verbesserte Ernten und ein höheres Einkommen der Erzeuger erreicht werden. Die Kriterien dafür sind im Detail auf der Website nur schwer oder gar nicht nachvollziehbar. Eine Kontrolle gehört wohl ebenso zum Programm wie regelmäßige Studien und Auswertungen.

Transparenz soll für den Verbraucher vor allem durch die Rückverfolgung der Lieferketten erreicht werden. Tatsächlich stehen auf der Liste der Partner schon einige der ganz großen Namen wie Mars, Ahold, IKEA, Migros, Tchibo und Nestlé.

Der Verbraucher wird sich wohl damit zufrieden geben müssen, dass die Kriterien hier eher schwierig nachzuverfolgen sind. Oder er weicht – trotz höherer Kosten – auf zertifizierte Bioprodukte aus. Am Beispiel der Ritter Sport-Schokolade bedeutete dies, für Bio-Schokolade rund den doppelten Preis zu bezahlen, was wohl nicht genügend Kunden getan haben.

Wie gut ist Billig-Bio fragt das ZDF

Wie gut ist Billig-Bio

Eigentlich bin ich ja immer froh, wenn ich das Thema Bio in den Medien entdecke. Naja, wenn nicht froh, dann zumindest neugierig. Was man sich bei dieser Fragestellung beim ZDF gedacht hat, erschließt sich mir allerdings nicht: Wie gut ist Billig-Bio? – ZDF.de. Nachdem auch überzeugte Bio-Kenner nun fast schon gebetsmühlenartig wiederholen, dass sich Bio-Anbau in der Regel nicht auf den Geschmack von Lebensmitteln auswirkt, scheint mir das eher etwas reißerisch zu sein. Da wird ein Sternekoch auch nicht weiterhelfen.

Bio ist an sich eben noch kein absolutes Qualitätsmerkmal: Bio kann auch aus fernen Ländern kommen, lange Transportwege verursachen, schlecht gemacht sein und industriell gefertigt. Auch in der Bio-Szene wird man schwerlich noch Anhänger finden, die einfach auf bio schwören, weil es bio ist. Nachhaltig, regional, saisonal sind Aspekte, die genauso wichtig sind. Dass zum Beispiel ein Nudelhersteller auch bio kann – klar. Dass das nicht besser oder anders schmecken muss – auch klar.

Bei manchen Bioprodukten liegt der Sinn einfach darin, dass die Risiken und Nebenwirkungen des Anbaus minimiert werden – auch wenn das Produkt selbst geschmacklich wenig gewinnen sollte. Nach meiner Erfahrung liegen geschmackliche Verbesserungen oft in den Begleiterscheinungen des Bio-Anbaus begründet. Viele Bio-Erzeuger beschäftigen sich ganz neu und viel intensiver mit der Materie, wenn sie auf bio umsteigen. Sie stecken mehr Zeit und Arbeit in ihr Produkt, zum Beispiel auch die Sortenwahl. Und wenn dann zum Beispiel im Obst- und Gemüsebau alte Sorten zum Einsatz kommen, die nicht auf Turbo-Wachstum getrimmt wurden, dann kann sich das auch geschmacklich auswirken. Oder ein geringerer Ertrag kann zum Beispiel im Weinbau auch eine gute Voraussetzung sein für bessere Qualität. Aber das sind eben alles Kann-Bestimmungen.

Ist bio gesund? Ist Wein gesund?

Wer sich gesund ernähren möchte, der hats nicht einfach. Einkaufen genügt nicht, man muss sich informieren über Nährwerte und Inhaltsstoffe, über die Wirkung von Zusatzstoffen und Anbaubedingungen. Zwei aktuelle Debatten helfen jetzt ein Stück weiter, weil sich Wissenschaftler und Behörden eingeschaltet haben.

Eine Untersuchung hat jetzt mehr oder minder deutlich beschrieben, dass der positive Effekt von Bio-Produkten weniger im gesundheitlichen Bereich liegt. Sondern vielmehr darin, dass die Produktionsbedingungen eben sehr viel positiver für die Umwelt sind, als im konventionellen Bereich.

Sprich: Was man seiner Gesundheit Gutes tut durch den Verzehr von Bioprodukten, wirkt bestenfalls nach einigen Jahren und Jahrzehnten, weil die Umwelt bei Bio-Erzeugung eben nicht so stark belastet wird, weniger Pestizide, Insektizide u.a. ins Grundwasser gelangen etc.

Was besonders die Weintrinker beschäftigt ist die sozusagen amtliche Feststellung, dass man nicht für die bekömmliche Wirkung von Wein werben darf. Weil Wein eben auch Alkohol enthält und letztlich der Alkoholgenuss für die Gesundheit schädlich sein kann.

Wer sich länger mit der Materie beschäftigt, der weiß eigentlich um beide Sachverhalte schon lange. Und der Wert von Bioprodukten wird dadurch nach meiner Ansicht auch in keiner Weise geschmälert.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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