Draußen essen: Die Minimalausstattung

Ein heißes langes Wochenende steht bevor, der vorläufige Plan ist also: Nichts wie raus. Nein, keine Massen-Grillaktion, bei der man an Radio und am Computer verfolgt, wie Millionen andere das Gleiche zubereiten. Lieber ein stilles Plätzchen suchen und sich an den einfachen Genüssen erfreuen.

Vorbereitet ist das in aller Regel schnell, und es ist ja auch nicht so, dass man jetzt Expeditions-Ausrüstung bräuchte oder die englische Edel-Picknick-Ausstattung mit Weidenkorb, echtem Silber und Porzellan.

Wer ein paar Mal sich und die Liebsten im Freien verköstigt hat, der weiß aber ein paar spezielle Ausrüstungsgegenstände zu schätzen. Hier meine Liste mit denjenigen Dingen, die ich nicht mehr missen möchte:

Picknick-Decke

Picknick-Decke

Picknick-Decke

Ja, ich weiß, das klingt spießig und ist vielleicht auch verzichtbar. Aber wenn die einzige Bank besetzt ist, das Gras nass oder wenn man einfach mal die Füße ausstrecken möchte, dann ist eine Picknick-Decke unschlagbar. Die meisten sind 170 x 200 cm groß, oft gibts auch Sonderangebote beim Kaffeeröster oder anderen Anbietern. Der Vorteil ist, dass die Decken unten beschichtet sind, so dass Nässe und / oder Kälte nicht so leicht durch dringen. Und dass sie so klein zusammen zu packen sind. All die Strandtücher, Woll- und Fleecedecken eignen sich nicht wirklich für ein Picknick.

Picknick-Rucksack

Picknick-Rucksack

Picknickrucksack

Stilecht ist natürlich der Weidenkorb, statt Plastik ordentliches Geschirr und stabile Gläser. Alles schon ausprobiert. Stilecht genügt aber auf die Dauer nicht. Die traurige Wahrheit ist, dass diese Picknick-Körbe lange nicht so bequem zu tragen sind wie eine gewöhnliche Umhängetasche oder eben ein Picknick-Rucksack. Nachteil ist, dass im Picknick-Rucksack außer Geschirr und Besteck und Gläsern meist nicht mehr viel Platz hat. Mit den Plastiktellern kann ich leben, die sparen auch Gewicht. Als Besteck kann man auch das höherwertige von zuhause mitnehmen. Nur bei den Plastikgläsern passe ich: Bier aus der Flasche oder echte Weingläser, am liebsten die kleinen, preiswerten Probiergläser.

Weinkühler / Kühlmanschette

Kühlmanschette

Weinkühler für 0,75 Liter Flaschen

Er ist keine Schönheit. Auf den Tisch stellt man lieber den tönernen Weinkühler, vorher gewässert. Oder den doppelwandigen aus dem Kühlschrank. Aber wenn man diese Kühl-Manschette rechtzeitig in den Tiefkühler steckt, dann bleibt der Wein damit locker eine gute Stunde oder länger angenehm kühl. Natürlich auch die Limo oder Sprudel oder Bier. Und im Tiefkühlfach nimmt die Manschette auch herzlich wenig Platz weg, so dass man immer eine dort liegen lassen kann – für den Fall, dass man vergessen hat, den richtigen Wein fürs Abendessen rechtzeitig kalt zu stellen.

Haushalts-Boxen

Haushaltsdose

Multifunktionsboxen

Hier hilft nur Versuch und Irrtum. Meine sehen anders aus, werden aber nicht mehr hergestellt. Das Nachfolgemodell bekommt bei Rezensionen keine guten Noten. Die Boxen sollten bruchfest sein, der Deckel so dicht, dass Flüssigkeit nicht austritt. Und bestenfalls auch der Geruch des dahin schmelzenden Münsterkäses drin bleibt (nicht wegen des Picknicks, sondern wegen dem Weg dorthin).

Scharfe Schnitte – das Messerbuch

Scharfe Schnitte - das MesserbuchScharfe Schnitte: Das MesserbuchMesser sind ein ernstes Thema: Vor allem den Männern in der Küche wird ja eine besondere Beziehung zu ihrem Werkzeug nachgesagt, und ich kann das aus meiner Sicht nur bestätigen: Ein gutes Messer in der Hand zu haben ist die halbe Miete. Scharfe Klingen machen mehr Spass, stylische Messer nimmt man lieber in die Hand und für jeden Zweck das richtige Messer zu haben, erleichtert die Arbeit.

Warum dann auch noch 26 Euro für ein Messerbuch ausgeben? Erst einmal: auf die 26 Euro kommts auch nicht mehr an. Gute Messer kosten gerne einmal mindestens 50 bis 100 Euro, zumindest die größeren. Und wie bei jedem Werkzeug, das man gerne in die Hand nimmt, beschäftigt man sich auch gerne mal mit der Theorie, mit Bildern und Texten und Empfgehlungen. Das Messerbuch setzt auf diese Faszination, stellt berühmte Messer und ihre Marken vor, erläutert Nutzen und Gebrauch in der Küche. Und es hat darüberhinaus auch Platz für Reportagen und Geschichten rund um die schärfsten Klingen der Welt.

Dazu gehören Reportagen vom japanischen Fischmarkt ebenso wie gut bebilderte Anleitungen: Wie zerlege ich ein Huhn? Wie filetiere ich Fisch? Bei den Messerempfehlungen bewegen sich die Autoren Ansgar Pudenz und Rainer Schillings auf einem schmalen Pfad zwischen Veranschaulichung und Werbung. Aber hier gelingt die Balance, ebenso wie bei den anderen Texten zum Beispiel zwischen Unterhaltung und Faktenwissen.

Wenige Rezepte ergänzen den schön illustrierten, 110 Seiten starken Band und auch hier gehts ums Schneiden, Schneidetechniken. Wer Spass und Freude an guten Messern hat, der wird auch dieses Buch gerne seiner Kochbuchsammlung hinzufügen (oder zu den Coffee-Table-Books ins Wohnzimmer legen).

Scharfe Schnitte - das Messerbuch

Scharfe Schnitte - das Messerbuch

Messer: wie viele braucht man wirklich?

Wüsthoff Classic

Messer kann man nie genug haben. Meinen vor allem die Männer in der Küche. Meistens sind das ja auch diejenigen, die auch ein Faible für andere mehr oder weniger sinnvolle Küchengeräte haben. Ich will mich da gar nicht ausnehmen. Was war ich froh, als auch bei uns in Deutschland die ersten Spiralschneider erhältlich waren und ein kostenintensiver Import aus Japan gerade noch vermieden werden konnte.

Mit Messern ist es ähnlich: Man sieht sie in der Hand von geübten Köchen, vergleicht sie mit dem, was man selbst zuhause in der Schublade hat (oder gar in einem Messerblock) und zieht los, um nachzurüsten.

Wenn ich heute in Urlaub fahre und angesichts vieler meist karg ausgestatteten Ferienwohnungen überlege, was ich wirklich dringend brauche, bleibt nicht viel übrig. Neben anderen Utensilien sind es meist nur zwei Messer, die mitkommen: kleine Küchenmesser, und Brotmesser sind fast immer vorhanden, da tuts für mich auch einfache Qualität.

Mit dabei ist immer ein großes Universalmesser wie dieses Wüsthof CLASSIC Kochmesser 20 cm. Aus unerfindlichen Gründen habe ich auch noch das 16 cm lange, das passt besser ins Gepäck.

Und ein Stück, das fast nicht mehr vorzeigbar ist, kommt ebenfalls immer mit: eines der Windmühlen-Messer Buckelsklinge, Kirsche, blaugepließtet, nicht-rostfrei, Klingenlänge: 118mm. Meist wird beim Kauf schon drauf hingewiesen: die Klinge aus Carbonstahl kann anlaufen. Irgendwann sehen diese Messer nicht mehr richtig appetitlich aus. Aber sie sind extrem scharf und lassen sich mit einem Wetzstahl leicht nachschärfen. Hier brauchts kein elektrisches Schleifgerät, wie bei den Edelstahl-Messern.

Windmühle Buckelsklinge nicht rostfrei

Und der Rest: Kleine Messerchen in vielen Variationen, aber allesamt nicht unverzichtbar, ebenso Schälmesser, Brotmesser. Immer wieder ratlos bin ich, wenn ich anderswo dann auf einen Messerblock treffe, eins ums andere herausziehe, alle liegen schwer in der Hand, sehen gut aus – und schneiden fast nix.

Drei Last Minute Geschenke

Sinnvolle Geschenke sind anstrengend. Wenns ums Finden geht. Sinnvolle und „schnelle” Geschenke erst recht. Hier noch die letzten Tipps:

Geschirrtücher

Geschirrtücher

fleuresse Geschirrtuch, 50 x 70 cm, 10-er Pack, weiß-blau Klingt sehr banal, ist aber sinnvoll: Man kanns fast immer brauchen. Schöner ist es natürlich, besonders orignelle Geschirrtücher, handgewebt und originell gemustert, aus dem Urlaub mitzubringen. Aber die schlichte Variante geht auch: Einfach hübsch verpacken, mit selbstgebackenem kombinieren und / oder einfache gute Lebensmittel damit einpacken. Die dunkleren aus Halbleinen sind auch Klassiker.

Durchaus nicht spießig finde ich es, auch einfache Tücher rechtzeitig zu besorgen und mit Namen oder Initialen besticken zu lassen.

Spätzlepresse und Nudelmaschine

Spätzlepresse / Nudelmaschine

Wie, das geht nur für Schwaben? Überhaupt nicht! Lassen wir mal die Frage beiseite, ob Spätzle auch Nudeln sind: Spätzle sind die einfachste Art, zu selbstgemachten Nudeln zu kommen. Dieses Modell hier Westmark Spätzle- und Kartoffelpresse ist das meistverkaufte bei Amazon. Ob das am Preis liegt oder am Aussehen – keine Ahnung. Mein Tipp – wenn es nicht express eintreffen muss – schauen Sie sich das in einem Laden an, wo verschiedene Modelle bereit stehen. Erfahrungsgemäß werden die Spätzle nämlich dann am besten, wenn der Teig am zähesten ist. Und welche Anstrengungen dann auf den Spätzlespresser warten, davon wissen helfende Ehemänner ein Lied zu singen. Leidvolle Erfahrung lehrt, dass es Modelle mit kürzeren und längeren Hebelarmen gibt: die längeren machen das Leben leichter.

Eine gute Spätzlespresse kostet übrigens so viel wie eine billige Nudelmaschine, mit denen ist das Arbeiten allerdings etwas komplizierter und dauert länger. Außerdem weiß man ja nie, ob die / der Beschenkte nicht auf den Gemschmack kommt und später noch einen Motor zu Nudelmaschine haben will. Dann sollte es schon ein Markenmodell sein wie der Klassiker Mercato Atlas (Marcato Wellness 08 0152 12 00 Nudelmaschine Atlas 150 Pastabike), der etwas teurer aber nachrüstbar ist.

Milchaufschäumer

Milchaufschäumer

Ja, ich weiß, diese Modelle (ScanPart Milchaufschäumer) werden von den meist männlichen Kaffee-Fans mit teuren Vollautomaten oft als Kinderspielzeug belächelt. Aber es gibt immer noch genügend Menschen, die eine einfache Kaffeemaschine nutzen und trotzdem ab und zu mal Milchschaum auf ihrem Kaffee haben wollen. Mit aufladbaren Akkus sogar eine sehr umweltfreundliche Lösung, diese Schäumer sind auch ziemlich effektiv.

Dieses zweite Modell von Bodum (BODUM 1446-01 Milchschäumer LATTEO) ist auch noch ziemlich preiswert und bekommt viele gute Bewertungen. Und sieht etwas eleganter aus. Wer sein Schäumer-Geschenk noch etwas aufwerten möchte, packt einen originellen Kaffee dazu. Kleine Röstereien gibt es heute in fast jedem größeren Städtchen.

Zutaten und Rezepte frei Haus

Kochen 2.0 - Menüs aus dem Netz

Ich bin neuen Internetangeboten eigentlich immer recht aufgeschlossen, bei manchen Dingen weiß ich aber noch nicht, was ich davon halten soll. Das Angebot, für Verbraucher Einkäufe und Rezepte zusammenzustellen gibts ja in Großstädten schon einige Zeit. Die logische Folge davon sind Anbieter, die das im Internet zusammenstellen und nach Hause liefern, samt Rezept. Zum Beispiel dieser hier: HelloFresh.

Klingt zunächst einmal sinnvoll, für gestresste Singles zum Beispiel mit einem 12-Stunden-Arbeitstag.

Der Anbieter verspricht „Frische Zutaten, saisonale Produkte, ein hoher Anteil an Bio-Produkten, von Ernährungsberatern sorgfältig ausgesuchte Rezepte”. Das ist quasi nur noch einen Schritt davon entfernt, sich zuhause bekochen zu lassen. Und mit den obigen Stichworten frisch, saisonal, bio trifft man meiner Einschätzung nach das schlechte Gewissen jeden Verbrauchers: „Wenn die das so machen, dann wird das schon stimmen”.

Die nach Hause geschwappte Servicewelle überzeugt mich allerdings nicht ganz: Zuhause sollte man für einen rudimentären Einkauf (einmal die Woche?) vielleicht schon Zeit haben. Und lokal einkaufen ist dann meiner Einschätzung immer noch ein Tick besser, als regional von einem Großkunden einkaufen zu lassen. Außer dem Komfort der Verbraucher soll das Angebot noch einem anderen Aspekt ganz dienlich sein (laut Eigenwerbung): Es soll helfen, die Verschwendung von Lebensmitteln einzugrenzen. Und das ist in der tat wohl ein Kriterium, das man am besten von außen beeinflussen kann. Jemand der Produkte für einen festen Betrag ins Haus liefert wird das wohl eher so gestalten, dass keine großen „Überschüsse” anfallen, die dem Kunden nichts bringen und den Gewinn des Unternehmers schmälern.

Während dieses Angebot aber generell wohl eher an der Bequemlichkeit der Privatkunden ausgerichtet ist, gibts (auch von diesem Anbieter) aber noch andere, pfiffige Lösungen. Zum Beispiel die Geschäftsidee, Firmen mit frischem Obst aus der Region zu versorgen, dass diese dann den Mitarbeitern – meistens kostenlos – zur Verfügung stellen. Das ist weniger ein Ersatz (welche Firma kann das schon leisten) als ein zusätzliches Angebot. Und wer schon mal beobachtet hat, wie Angestellte und Arbeiter in den Pausen zu Back-Shops und in Metzgereien strömen, der kann die Alternative von kostenlos angebotenem frischem Obst schon ganz sinnvoll finden.

Auf jeden Fall kommt so – durch die Hintertür – ein Service auf, der seit Jahren diskutiert wurde und nie wirklich Fuß fassen konnte: Der Online-Einkauf von Lebensmitteln im nächsten Supermarkt mit Bring-Service. Daran haben sich auch etliche große Unternehmen die Zähne ausgebissen. Letztlich, so habe ich den Eindruck, wollten die Verbraucher für Lebensmittel einfach nicht mehr bezahlen als im Supermarkt oder beim Discounter – Service hin oder her.

Der Zusatznutzen Rezept und Koordination dagegen scheint gut anzukommen. Beim obigen Anbieter ist man mit zwei Gerichten an fünf Tagen in einer Box mit knapp 50 Euro dabei – das bekommen viele Zwei-Personen-Haushalte mit individuellem Einkauf auch nicht preisgünstiger hin.

Die ARD hat vor einiger Zeit Anbieter getestet und auch die Preise verglichen. Die Ergebnisse kann man hier nachlesen.

Video-Kurs

Kostenloser Video-Kurs: So geht Instagram! Kostenloser Video-Kurs: So geht Instagram!

Zugang über meine Foto-Video-Website joachimott.de

Instagram Leitfaden (PDF)

Instagram Leitfaden 2022
Instagram Leitfaden 2022

Hier kannst Du Dich zum Newsletter anmelden!
Als Dankeschön erhältst Du den Instagram-Leitfaden und Zugriff auf meine kleine PDF-Bibliothek.

Weitere Infos zur Newsletter-Anmeldung und zu Datenschutz.

Hinweis: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Bei den gekennzeichneten Links handelt es sich um Affiliate Links. Durch einen Kauf über den Link werde ich am Umsatz beteiligt. Dies hat für Dich keine Auswirkungen auf den Preis.

Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

Instagram

[instagram-feed feed=2]

Testschmecker Videos

Testschmecker Videos

Hier gibt es eine Auswahl meiner Testschmecker Videos. Es sind Anleitungen, Reportagen, kleine Dokumentarvideos.

Website-Schaufenster

Physiotherapie-Praxis Straub-Ott in Teningen