Entwicklung im Supermarkt: Back to the basics

16. Februar 2009 | Allgemein | 4 Kommentare

Entweder tue ich mich zunehmend schwerer im Auffinden neuer Bioprodukte, oder es gibt tatsächlich einen neuen Trend für Bio-Lebensmittel im Supermarkt: Zumindest nach meiner Einschätzung ist es so, dass kaum noch verarbeitete Produkte neu aufgenommen werden.

Statt dessen ist es in den meisten Supermärkten mittlerweile so, dass die Basisprodukte (Mehl, Milch, Eier etc.) durchgängig auch in Bioqualität zu finden sind. Eine Zeit lang hatte ich den Eindruck, dass nun auch das sogenannte “Convenience Food” mit Bio-Zutaten in die Läden kommt. Aber abgesehen von einigen Fruchtjoghurts und Tiefkühl-Gerichten kam da nichts mehr nach.

Was natürlich auch seinen Grund hat: Wir haben es hier ja immer wieder bemängelt, dass bei den verarbeiteten Bioprodukten dann auch immer wieder Zutaten auf der Liste stehen, die wir dort nicht sehen wollen: Zusatzstoffe, Hefe-Extrakt, Aromastoffe, Verdickungsmittel etc.

Aber um mit den konventionellen Produkte mitzuhalten scheinen diese Kunstgriffe unvermeidlich. Wahrscheinlich – so ist meine Vermutung – kaufen die Biokunden am liebsten auch bio ohne diese Zutaten – und kochen ganz einfach lieber selbst.

Natürlich kann ich damit zufrieden sein: Ein paar Lücken in der Grundversorgung gibt es noch, wenn die geschlossen sind, bin ich zufrieden. Auf der anderen Seite befürchte ich, dass die Ausbreitung der Bioprodukte verlangsamt oder gar gestoppt wird, wenn die Fertiggericht-Klientel vernachlässigt wird. Denn nach meiner Erfahrung wird gerade diese Gruppe aufgrund zunehmenden Wachstums immer mehr Marktmacht erhalten.

Ein paar Hersteller, so dachte ich, stehen bereits in den Startlöchern: Frosta zum Beispiel wirbt damit, dass in diesen Fertigprodukten auf die chemischen Helferlein verzichtet wird. Also wäre die Umstellung auf bio wirklich der nächste, logische Schritt gewesen. Auch die etwas ungeliebten Tütensuppen gab es ja teilweise schon in Bio-Qualität, allerdings kam da nichts mehr nach.

Natürlich entscheidet letztlich der Verbraucher mit seinem Einkaufsverhalten: Im Rückschluss muss man wohl sagen, dass die Fertigprodukte nicht so gut angenommen werden.

Vielleicht fehlt es den Anbietern auch nur an den entsprechenden Rückmeldungen: Was wünschen sich die Verbraucher? Hier meine top fünf der Bio-Wunschliste:

1. Mehr Gemüse, Salate, Obst in Bio-Qualität, natürlich am liebsten frisch, aber auch Tiefkühl-Ware.
2. Mehr und bessere Käse-Auswahl, auch am Stück.
3. Bio-Bier wäre mal eine leckere Abwechslung.
4. Die Nudel-Vielfalt ist überwältigend, aber der Bio-Anteil daran ist zu klein.
5. Gebäck und Kekse sind ebenfalls schlecht repräsentiert.

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4 Kommentare

  1. Marion

    Da muss ich dir zustimmen, bei Keksen und Gebäck vermisse ich Bio wirklich sehr. Und auch in punkto Fertiggerichte ist da der Durchbruch noch nicht da. Ich sehe es aber so, dass es viele Haushalte gibt, in denen nur eine Person lebt, man will zwar Bio-Produkte kaufen, sagt sich aber, dass das Kochen zu viel Aufwand ist und dann nutzt man Fertiggerichte, wird da kein Bio angeboten, ist es wirklich mehr als schade.

  2. André

    An Bio-Fertigprodukten sehe ich hier in NRW hauptsächlich Pizza. Mir persönlich reicht das auch, ich koche lieber selber.. macht viel mehr Spaß und ich weiß genau was drin ist!

    Bio-Bier gibts hier übrigens 🙂 Schmeckt gar nicht mal so schlecht!

    Für Gebäck müsste ich in den Naturkostladen, die haben ne kleine Mini-Bäckerei mit allerlei Gebäck in Bio-Qualität. Auswahl ist recht gut, liegt aber leider nicht auf meine üblichen Route..

    Was mir aber aufgefallen ist: Die Mensa der Uni hier im Ort achtet zunehmend auf solche Sachen. So kommt z.B. das Fleisch von regionalen Bauern (mit natürlich artgerechter Tierhaltung), die Eier sind Bio und der Kaffee ist FairTrade. Sind zwar erstmal kleine Schritte aber für so einen Massenbetrieb gerade im Low-Cost-Bereich (Studenten) durchaus nicht alltäglich.

  3. Joachim Ott

    @André:

    Ja, von Mensas habe ich das schon ab und zu gehört. Scheint damit zu tun haben, dass deren “Kundschaft” einfach offen ist für solche Frage. Und es zeigt, dass man das auch mit sparsamen Finanzmitteln umsetzen kann.

    @Marion:

    Stimmt, gerade die 1- bis 2-Personen-Haushalte haben mit Kochen nicht immer viel am Hut. Ist sicher auch eine psychologische Sache: Ich koche auch gerne, aber wenn ich mal ganz allein zuhause bin und nicht für 4 Leute koche, dann ertappe ich mich dabei, irgendwas auf die Schnelle zu machen.

  4. Wolf

    Was ich echt vermisse ist Bio-Fleisch im Supermarkt. Das kenne ich nicht, weder im Kühlregal, noch an der Fleischtheke.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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