Kartoffel-Ernte 2012

Kartoffelernte

Wir haben keinen Nutzgarten. Nur ein paar Tomaten auf dem kleinen Grün hinterm Haus. Die Freude und der Stolz meiner Frau. Jetzt zur Erntezeit werden wir verwöhnt mit den Früchten der Arbeit anderer. Und manchmal dürfen wir helfen. Kartoffeln raus machen zum Beispiel. Wesentlich anstrengender als die anderen Arbeiten, die man uns Laien sonst zutraut. Aber schön.

Die „eigenen” Kartoffeln schmecken natürlich ganz anders. Und sie sind – vielleicht weil sie aus dem Schwäbischen kommen – die besten Kartoffeln überhaupt für Kartoffelsalat.

Wir bekommen auch die ganz kleinen, die normalerweise weggeschmissen werden. Zum „Mit-Schale-essen” und / oder im Backofen machen. Und meistens reicht unser kleiner Anteil an der kleinen Ernte fast ein Jahr lang für leckere Kartoffelgerichte. Liegt vielleicht daran, dass Kartoffeln bei uns nicht ganz so oft auf dem Speiseplan stehen.

Unsere Kartoffeln sind – ohne dass dies unser Verdienst wäre – auch biologisch. Aber das ist noch nicht das Beste. Das Beste ist, dass man jedes Mal bei einem leckeren Essen wieder an die denkt, die geackert und geschafft haben, damit es auch uns gut geht.

Kein Wunder, dass immer mehr Menschen sich um ein kleine Stückchen Grün bemühen, auch auf dem Balkon oder am Stadtrand oder auch mitten in der Stadt.

Mein Tipp zum Anfangen: Erdbeeren im Balkonkasten oder kleine Tomaten, die dort ebenfalls bestens gedeihen. Und als Buchtipp: Mein Küchenbalkon: Obst und Gemüse für City-Gärtner

Kartoffelernte

Kartoffelernte

Was ist eigentlich Pektin?

Erdbeer-Marmelade

Es soll ja Leute geben, die irgendwann auf diese Frage stoßen. Ich zum Beispiel bin nur deswegen auf diese Frage gekommen, weil ich vor Urzeiten auf dem Weg zu meiner Freundin und heutigen Frau im Schwarzwald immer an einer Pektin-Fabrik vorbeifuhr.

Dort riechts zwar etwas, aber nicht besonders unangenehm. Und die schwäbische Hausfrau weiß nicht nur gleich, was Pektin ist („… braucht man zum Einkochen”), sondern kann das sensibiliserte Gemüt auch gleich beruhigen: Ist ein Naturprodukt und in Gelierzucker enthalten.

Die Fach-Chinesen reden von „hochmolekulare Polyuroniden” bevor sie die DSache auf den Punkt bringen: „…finden wegen ihrer hohen Gelierkraft insbesondere in der Nahrungsmittelindustrie (Geliermittel für Marmeladen), sowie in der Medizin, Pharmazie und Kosmetikindustrie Verwendung”.

Die Hersteller reden von einem Naturprodukt, schließlich begann die Herstellung der Pektine mit der industriellen Fertigung von Gelierextrakten aus reinem Apfeltrester.

Pektin ist ein junges Produkt, gerade mal etwas mehr 200 Jahre alt, der Name leitet sich vom griechischen Pektos ab und bedeutet soviel wie geliert, erstarrt. Die Formel dafür fand man also früh, den Verwendungszweck erst später, als man damit auch eine Verwendungsmöglichkeit für den bis dahin gering eingeschätzten Apfeltrester fand.

Erdbeeren und viele andere Früchte lassen sich einkochen und konservieren

Zur Herstellung von Pektinen sind neben dem Apfeltrester auch andere pflanzlichen Rohstoffe geeignet: die Schalen von Zitrusfrüchten, Zuckerrübenschnitzel oder die ausgedroschenen Fruchtstände von Sonnenblumen. Im Prinzip also Restverwertung und damit gar keine schlechte Sache.

Die Extraktion freilich ist und bleibt ein industrieller Prozess, auch das muss man wissen, wenn man von einem Naturprodukt redet. Herbstreith und Fox, der Hersteller an dem ich noch heute ab und zu vorbeifahre, stellt die Herstellung freilich auch als praktizierten Umweltschutz dar. Verarbeitet werden nach deren Angaben vor allem Nasstrester, die ansonsten auf der Deponie oder in der Müllverbrennungsanlage entsorgt würden. Außerdem bemühe man sich um den umweltverträglichen Einsatz von Energien.

Pektin ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 440 ohne Höchstmengenbeschränkung (quantum satis) für fast alle Lebensmittel allgemein zugelassen. Und auch die Website „Das ist drin” gibt für Pektin grünes Licht:

Pektin gilt als unbedenklich und wirkt als Ballaststoff. Diesen Zusatzstoff können Sie ohne Einschränkung verzehren.

Kochen & Rühren...

Bilder: Die am höufigsten zuhause gekockte Marmelade ist wohl das Erdbeer-Gsälz. In dieser Jahreszeit lässt sich aber fast alles an frischem Obst durchs Einkochen veredeln und haltbar machen.

Slow Food will Verbot von Bio-Patenten

Slow Food meint: Jetzt gehts um die Gurke

Slow Food will durchsetzen, dass das Verbot von Bio-Patenten in Deutschland umgesetzt wird. Auf der Website kann man ein Anschreiben an das Europäische Patentamt herunterladen, mit dem man diese Forderung unterstützt.

Das Europäische Parlament, so die Begründung für diese Aktion, habe das Europäische Patentamt (EPA) am 10. Mai zwar aufgefordert, die Patentierung im Bereich der konventionellen Tier- und Pflanzenzucht zu beenden. Aber diese Aufforderung sei eben nicht bindend, und so soll der dokumentierte Verbraucherwille nachhelfen. Partner ist die Aktion Kein Patent auf Saatgut, wo man sich ebenfalls näher über die Hintergründe informieren kann.

Selbstgemacht: Holunderblüten-Sirup

Selbstgemachter Holunderblütensirup

Am Anfang steht das Bild: Kühle Getränke in einem beschlagenen Krug, ein gut gefülltes Glas im Halbschatten, eine exotische Farbe schimmert durch. Sommer-Drinks haben es mir angetan. Und je heißer es wird, desto größer darf die Auswahl sein. Apfelsaft-Schorle und alkoholfreies Hefe-Weizen sind gute Durstlöscher. Aber wenn kalte Getränke die Erlösung an einem heißen Tag bedeuten, dann darf es auch etwas mehr Abwechslung sein.

Holunderblüten-Sirup steht seit langem auf meiner Liste. Und ist mit das Beste, was man um diese Jahreszeit selbst ansetzen kann (naja, jetzt wo ich das schreibe sind die meisten Holunderbüsche wahrscheinlich verblüht; außer in höheren Lagen und kühleren Regionen).

Das Rezept klingt noch nicht verheißungsvoll, dafür aber gut machbar: Gebraucht werden für einen Liter Holunderblütensirup gerade mal 20 Dolden und 500 Gramm Zucker, dazu der Saft von drei Zitronen. Das wars auch schon.

Holunder wächst bei uns bevorzugt an lichteren Waldrändern oder Wegkreuzungen im Wald. Wo einer ist, da sind auch noch mehr (Holunderbüsche). An meiner Laufstrecke im Wald liegen gleich etliche. Aber auffallen tun sie eben nur zur Blütezeit (bei uns vor allem Anfang / Mitte Juni), wer da die Augen offen hält, wird schnell fündig.

20 Dolden sind schnell gesammelt. Und weil die Auswahl groß ist und ich keinen Busch plündern möchte, hole ich mir die von 5 bis 6 Sträuchern. Zuhause sind viele der kleinen Blüten schon abgefallen. Vorsichtig ausschütteln und die verwirrten Krabbeltiere wieder im Freien aussetzen.

Einen Liter Wasser zum Kochen bringen, das Pfund Zucker einrühren und dann die abgeschnittenen kleinen Blütendolden (nicht die ganzen Stengel) ins heiße Wasser werfen. Deckel drauf, ziehen lassen. Fertig.

Die vorausschauen gesammelten gläsernen Smoothie-Fläschchen (bei uns waren die meisten entsorgt) reinigen, den etwas abgekühlten Sud durch ein großes Sieb und ein Tuch in eine Schüssel abgießen, dann mit einem Trichter in die Gläschen füllen. Marmeladegläser gehen auch.

Im Kühlschrank verschlossen für wenige Wochen haltbar. Eignet sich vorzüglich zum Mischen mit einem kalten Sprudel (mir genügt etwa 1 zu 4, je nach Geschmack geht natürlich auch süßer). Passt auch prima zum Sekt oder Secco.

Es gibt im Netz unzählige Rezepte dafür, bei jedem ist der Anteil von Zucker, Dolden und Wasser anders. Die obige Mischung funktioniert für mich, anderen ists vielleicht zu süß. Außerdem unterscheiden sich die Rezepte bei der Zubereitung und Haltbarmachung: Manche lassen Holunder im Wasser einige Tage lang stehen. Das erinnert mich stark an biologische Versuche zur Gärung.

Und zum haltbar machen: Die Gläschen kann man natürlich auch einkochen: Im Wasserbad im Ofen.

Selbstgemachter Holunderblütensirup

Selbstgemachter Holunderblütensirup

Selbstgemachter Holunderblütensirup

Selbstgemachter Holunderblütensirup

Arte TV: Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener in Grossbritannien

Arte TV: Sarah Wiener in Großbritannien

Ich bin kein großer Anhänger der klassischen Promi-Koch-Sendungen. Ein paar Jamie-Oliver-Folgen habe ich mit großem Vergnügen angesehen, da war der Brite noch ziemlich unbekannt bei uns. Was mir auch ganz gut gefällt ist das Konzept der Sarah-Winer-Sendungen auf Arte. Eine Art Reise-Koch-Doku. Die neuste Serie führt nach Großbritannien, ein Land, das ich sehr schätze: Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener in Grossbritannien.

Die Folgen sind täglich zu sehen, zwischen dem 11. und dem 22. Juni, jeweils um 19.30 Uhr. Ich habe gestern mit etwas Verspätung die erste Folge (Fish & CHips) online (teilweise) angesehen und werde mir wohl einige der Folgen als Konserve während der sommerlichen TV-Flaute antun (aus Liebe zu England; ich habe mir das Thronjubiläum ja auch angesehen, während ich eine Ikea-Kommode zusammengebaut habe). ;am kann die Folgen nachträglich online bei Arte ansehen oder seinen Rekorder programmieren.

Natürlich werden immer etliche Klischees abgearbeitet und natürlich ist die Hauptdarstellerin sehr dominant und vieles ist gefaked. Nichtsdestotrotz ist es eben zum Teil auch eine Doku, in der man einiges Interessantes über Land und Leute, Regionalküche und Handwerk erfährt.

Die Aufgaben stellt der englische Starkoch Gary Rhodes, der es bei uns noch nicht zu Berühmtheit gebracht hat, der aber in seinen englischen Sendungen einen ganz eigenen Stil hat.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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