Die Internet-Plattformen auf denen Sonderangebote angepriesen werden kennt man ja: Es sind Websites, die mit zu den besucherstärksten gehören. Das Informationsangebot ist immer etwas “durchwachsen”: Natürlich ist es auch Werbung, aber der Besucher akzeptiert das meist, wenn er dafür ein Schnäppchen macht.
Gehandelt werden meistens Massenartikel, die mal mehr, mal weniger im Preis reduziert sind. Oft sind es Technikartikel, für die es im Internet mit die größte Nachfrage zu geben scheint, ab und zu auch Kleidung. Lebensmittel sind eher selten im Angebot, Bio-Lebensmittel auch hier – wie überall – eher dünn gesät.
In der Praxis verwendet zwar meistens wesentlich mehr Zeit auf den Besuch dieser Websites, als bei gelegentlichen Käufen und der Preisersparnis angemessen erscheint, aber was solls. Des Deutschen Lust aufs Sparen ist ungebrochen und ich muss zugeben, dass in meinem RSS-Reader auch ein paar solcher Seiten abonniert sind.
Nun gibts das also auch für den Bio-Bereich, oder besser gesagt: ausschließlich für den Bio-Bereich. Auf biodeals.de ist das Angebot zwar noch recht übersichtlich, aber da sich weder das Verhalten der Anbieter noch das der Kunden grundlegend von dem in anderen bereichen unterscheiden dürfte, müssten Angebot und Nachfrage auch hier schnell wachsen.
Neben dem Deal des Tages (aktuell ein Schoko-Gutschein im Wert von 20 Euro für 9 Euro) gibt es auch ältere Deals.
Es gehört wohl in unsere Zeit, dass viele ständig auf der Suche nach Schnäppchen sind. Da gruselts mich, wenn ich daran denke, wie die Preise bei den Schnäppchenanbietern kalkuliert sind. Zu verschenken hat auch dort niemand etwas.
Sicher geht es auch um Neukundengewinnung. Aber ob die “Schnäppchenklientel” diejenige ist, die für einen Händler besonders wertvoll ist, sei mal dahingestellt.
Und ob der Bio-, Nachhaltigkeits oder Fairtrade-Gedanke sich langfristig mit dem Schnäppchenhype verträgt, ist noch ein ganz eigenes Thema…
Als kleiner Biowein-Händler frage ich mich natürlich, ob das Angebot von Schnäppchen eine dauerhaft günstige Kalkulation aussticht. Vielleicht muss man bei diesem Thema mit den Wölfen heulen, um nicht das Nachsehen zu haben, auch wenn es keine Freude macht.
Bin noch unschlüssig?!
Hallo Olaf,
ich kenne die Diskussion um die Preisgestaltung von Bio-Ware. Und den Versuch der Erzeuger und Händler, sich die Preise nicht runterziehen zu lassen. Und ich habe viel Verständnis dafür.
Tatsache ist aber wohl, dass auch bei Bioprodukten die Preisspanne gelegentliche Nachlässe erlaubt.
Als Verbraucher ist für mich ein gelegentlicher Preisnachlass durchaus ein Anlass, mal was Neues zu probieren. Und als Testschmecker und Journalist würde ich mal vermuten, dass solche Aktionen auch “konventionelle” Kunden zu einem Testkauf verleiten.
Wenns langfristig dem Bio-Segment zu Wachstum verhilft ist das wohl keine so schlechte Sache, mal abwarten.