„Whole Foods Market Inc. ist ein amerikanisches börsennotiertes Unternehmen und weltweit größter Betreiber einer Biosupermarktkette.” Sagt Wikipedia. In der Tat ist das Unternehmen im amerikanischen Markt sehr präsent und in einem Maße zum Begriff für Bio-Handel geworden, wie man sich das bei uns nur schwer vorstellen kann.
Nur logisch und konsequent, dass man da abseits des reinen Handelsbetriebs noch einige Dinge auf die Beine stellen kann, die den Biohandel, das Bewusstsein der Kunden für biologisch erzeugte Lebensmittel und das eigene Unternehmen voranbringen. Zum Beispiel ein Reiseunternehmen: Whole Journeys.
Die Reisen sind nicht billig, aber sie führen in Länder, aus denen einige der leckersten, manchmal auch exotischen Lebensmittel des Biobereichs kommen. Wenn das Ziel war, mit dem Thema Genuss die Begriffe Erlebnis und Information zu verbinden, dann scheint mir das mit dem Programm recht gut gelungen zu sein.
Aus europäischer Sicht ist es freilich etwas arg hoch gegriffen, wenn man beispielsweise rund 5.000 US-Dollar pro Person für eine einwöchige Reise in die Toskana zahlen soll – selbst wenn dazu ein reiches Ausflugsprogramm geboten werden, ein Kochkurs und Weinproben, beste Verpflegung freilich inklusive.
Auf der anderen Seite zeigt es, dass erstens ein großes Interesse an der Herkunft nachhaltiger, guter Lebensmittel vorhanden ist und dass zweitens die Einkommensschicht derjenigen, die sich dafür interessieren auch in vielerlei anderer Hinsicht interessant ist. Auch in den deutschen Medien kann man in letzter Zeit zunehmend verfolgen, dass die kulinarischen Ranglisten lang nicht mehr auf so großes Interesse stoßen, wie die Geschichten und Menschen, die hinter den Produkten stehen.
Das hat sicher auch etwas damit zu tun, dass die nicht abreißende Kette von Lebensmittel-Skandalen unser Vertrauen in das Produkt an sich, in Verpackung und Werbeversprechen und angebliche Testurteile (die in Wahrheit nur bezahlte PR sind) erschüttert hat. Glaubhafter sind da allemal zum Beispiel die Erzeuger selbst, wenn man sie vor Ort erleben oder auch nur in einem gut gemachten Video näher kennenlernt.
Die Reiseangebote teilen sich generell in zwei Gruppen: Die „active foodies” unternehmen viel um Land und Leute kennen zu lernen. Die Gruppe „hands-on-cook” dagegen will selbst Hand anlegen, neue Rezepte kennenlernen und gemeinsam kochen.