So, dann also mal Dänemark. Zwei Wochen in einem Land, das ziemlich teuer ist, auch und erst recht bei Lebensmitteln. Kauft man im Supermarkt ein, dann kann man noch auf Angebote ausweichen. Im Café oder Restaurant dagegen muss man einfach die hohen Preise akzeptieren: rund sieben Euro für einen Capucchino, etwa 10 Euro für ein Bier, richtig Essen gehen natürlich dementsprechend.
In der Kombination mit (preiswertem) Ferienhaus (davon gibts echt viele in Dänemark) und selber kochen ist das angeblich um 40 Prozent höhere Preisniveau noch erträglich. Eher störend ist der Einkauf bei den nördlichen Nachbarn. Wir hätten geschworen, dass in europäischen Supermärkten die Grundversorgung immer sehr gut und preisgerecht ist. Bei den Dänen, die uns ja sehr sympathisch sind, klappt das nicht so richtig. Wenige Frische-Angebote trotz hoher Preise, eher Discounter-Angebote.
Generell fanden wir viele Lebensmittel dort auch eher, naja, zurückhaltend gewürzt. Dänen lieben es offensichtlich mild. Richtig gut ist an den Küsten das Fischangebot, frisch und geräuchert. Brot ist eher englisch: lätschig und verlangt nach Einsatz eines Toasters. Hier haben die Dänen übrigens eine ganz eigenwillige Lösung: Anstelle des senkrechten Scheibentoasters mit Auswurf findet man hier einen horizontalen Toaster, erinnert eher an einen Grill. Die Brotscheiben werden aufgelegt, ein Timer eingestellt und nach dem „Pling” nochmal wenden und wieder toasten. Warum sich das klassische Toastermodell dort nicht durchgesetzt hat, haben wir nicht herausgefunden.
Vielleicht hats was mit dem ästhetischen Empfinden zu tun: Die Dänen haben gerne besonders gut gestaltete Alltagsdinge um sich. Auch beim Einrichten der Häuser und Ferienhäuser geht es sehr stilvoll zu.
Zum Thema Essen gibts noch zwei Highlights, die ich für mich festhalten möchte: Wie in jedem nördlichen Land mit Zugang zur Küste waren Fish und Chips am Hafen eine sichere Bank. Natürlich fettig und salzig wie überall anders auch. Aber als einfaches Essen aus der Hand, sehr frisch und schmackhaft, mit Möwengeschrei und Blick aufs Meer einfach unschlagbar.
Und als zweiter Tipp sei noch das Louisiana-Museum nahe Kopenhagen genannt, das schon an sich ein Erlebnis ist, aber eben auch wegen des Essens. Denn dort gibts für relativ wenig Geld ein schmackhaftes und üppiges Buffet, weit unter dem dänischen Preisnviveau.