Da denkt man immer, man lebt im traumhaften und biologisch orientierten Südwesten, und dann das: “Slow-Food-Produzenten bekommen zunächst im Bereich Nordbayern – Thüringen – Sachsen Zugang zu den Lebensmittelmärkten”, lässt Slow Food in einer Pressemitteilung verlauten. Das Konzept klingt gut: Regionale Produkte, die nach den Slow-Food-Prinzipien gut, sauber, fair hergestellt werden, sollen in Zukunft in den Edeka-Märkten Nordbayerns, Thüringens und Sachsens zu finden sein.
Diese Regionalorganisationen von Edeka haben mit Slow Food einen Vertrag geschlossen, demzufolge Produzenten, die Slow-Food-Förderer sind, in jeweils 30 Kilometern Umkreis zu einem Edeka-Markt ihre Lebensmittel und Getränke zu einem fairen Preis anbieten. Diese Grenze, so heißt es, solle die “strikte Regionalität” dieses Produktangebots wahren.
Weiter Regionalorganisationen der Supermarktkette konnen (sollen?) beitreten, dazu gäbe es bereits auch Gespräche. Edeka Südwest hatte sich bereits in der Vergangenheit an Slow-Food-Messen beteilgt, ist aber bei diesem Projekt noch nicht dabei.
Natürlich sind – wie das bei einem Vertrag so sein soll – auch die Gegenleistungen festgelegt: Die Marktbetrieber dürfen das Slow Food Logo verwenden, das offensichtlich mittlerweile schon zu einer geldwerten Marke geworden ist. Dafür zahlt Edeka einen Förderer-Beitrag an Slow Food.


Joachim Ott (