Histamin im Wein: es geht auch fast ohne | bestebioweine.de

Histamin im Wein

Als Nachklapp zum Histamin-Artikel hier noch ein etwas speziellerer Bericht zum Thema Histamin im Wein: Histamin im Wein: es geht auch fast ohne | bestebioweine.de.

Nachdem Wein-Experten schon lange behaupten, ohne Histamin geht es nicht und wenn es doch geht, dann schmeckt es nicht, trauen sich nun erste spezialisierte Anbieter auf den Markt. Vielleicht ist es wie beim alkoholfreien Bier oder wie Lebensmitteln ohne Zusatzstoffe: Wenn die Nachfrage groß genug ist und der Druck auf den Markt wächst, dann werden auch Angebote entwickelt.

Vegane Weine sind ja auch auf dem Markt und weisen keine geschmacklichen Beeinträchtigungen auf. Alkoholfreie Weine überzeugen größtenteils noch nicht so richtig, und histaminarme Weine sind nach Ansicht einiger Experten durchaus in guter Qualität machbar, wenn man das von Anfang an (sprich: schon im Rebberg) als Ziel vor Augen hat.

Reinheitsgebot bei Bier: eine Illusion?

Das Reinheitsgebot für Bier

Die Zeit geht kritisch mit dem Reinheitsgebot ins Gericht: Reinheitsgebot: Die reine Illusion | ZEIT ONLINE. Das 500-Jahre-Jubiläum ist natürlich nicht nur Anlass für ausgeprägte PR sondern auch für kritische Worte. Um darüber auf dem Laufenden zu sein, bietet sich der Zeit-Artikel an.

Je mehr ich über das Pro und Contra zum Reinheitsgebot lese, komme ich zu dem Schluss: Mit Reinheitsgebot ist wahrscheinlich – trotz aller Mängel – immer noch besser als ohne. Wer verfolgt, wie schwierig es heute ist, Unternehmen (nicht nur) im Lebensmittelbereich dazu zu bringen, Inhaltsstoffe zu deklarieren, der wird das Reinheitsgebot nicht so schnell kippen wollen.

Was nicht bedeutet, dass man hinsichtlich der Transparenz noch einige Dinge verbessern könnte.

Allergien, Heuschnupfen und der Histamingehalt in Lebensmitteln

Histamingehalt in Lebensmitteln

Wer unter Allergien leidet, der sucht meistens nach Auslösern, die man tunlichst vermeidet. Der Hausarzt kann hier ein großes Stück weiterhelfen: Durch Tests lässt sich ermitteln, worauf der Körper allergisch reagiert. Doch nicht immer lassen sich allergieauslösende Stoffe komplett vermeiden. Und manchmal wirken auch andere Ursachen auf die Art, wie man auf allergische Stoffe reagiert: zum Beispiel Histamine. Der Arzt kann das besser erklären, aber an dieser Stelle soll mal die Definition von Wikipedia ausreichen:

Wichtige Mitwirkungen des Histamins sind seine Funktion an der Abwehr körperfremder Stoffe und seine pathologische Beteiligung an der Symptomatik von Allergien und Asthma.

Wer auf zunehmende Beschwerden weiter nachforscht, der erhält vielleicht eines Tages (wie ich vor etlicher Zeit) von seinem Hausarzt eine Liste von Lebensmitteln, die einen besonders hohen Histamingehalt haben. Dieser Histaminpegel kann Auswirkungen darauf haben, wie stark man allergisch reagiert.

Es gibt allerdings noch eine zweite Gruppe von Lebensmitteln, die dafür ausschlaggebend sein können: Sogenannte Histaminliberatoren sind Lebensmittel, die selbst zwar nur wenig Histamin enthalten. Aber sie begünstigen die Histaminausschüttung im Darm begünstigen oder sie blockieren das Enzym DiAminoOxidase (DAO), das hilft, Histamin abzubauen.

Nimmt man beide Listen von Lebensmitteln zusammen, dann kommt man so ziemlich auf alle Dinge, die einem (oder besser gesagt: mir) gut schmecken. Und die sollte man weglassen, wenn man akut unter Allergien leidet.

Ein sollte Liste findet man auch an vielen Stellen im Internet. Allerdings musste ich ziemlich lange suchen, bis ich eine fand, in der auch – wie in der von meinem Hausarzt – der Histamingehalt aufgelistet wird. Diese hier nennt beide Kataegorien und Histamingehalte.

Um es klar zu sagen: Ich bin kein Arzt und dies ist keine wissenschaftliche Erörterung des Themas mit konkreten Handlungsanweisungen. Mich hat mein Hausarzt darauf hingewiesen, schon vor längerer Zeit, und ich habe den Eindruck, dass es mir in Zeiten mit hoher allergischer Belastung besser geht, wenn ich diese Aspekte berücksichtige.

Wer sich nun nicht nach Liste ernähren möchte, der kommt mit einigen groben Anhaltspunkten schon ganz gut über die Runden:

Frisch ist immer besser

Meistens bildet sich Histamin vor allem in der Zeit von Lagerung, Reifung, Fermentation: Je länger der Enstehungsprozess oder die Lagerung, desto höher ist in vielen ( nicht allen) Fällen der Histamingehalt. Guter Käse oder Rotwein sind dafür gute Beispiele. Darüberhinaus haben aber auch Sauerkraut oder Rohwürste recht hohe Histamingehalte, aber auch Gemüsesorten wie Spinat und Tomaten – auch wenn man sie ganz frisch verzehrt. Bei alkoholischen Getränken sollte vor allem von Rotwein und Sekt die Finger lassen.

Ohne Histamin, aber Histamin frei setzend

Das ergänzt sich ganz prima, denn die anderen wohlschmeckenden Dingen finden sich nun auf dieser Liste: Schokolade und Kakao zum Beispiel begünstigen die Histaminausschüttung im Darm oder hemmen das Enzym Enzym DiAminoOxidase. Auch Zitrusfrüchte, Champignons und Nüsse. Auch Alkohol sollte man besser meiden, weil es die Wirkung des körpereigenen Enzyms herabsetzt.

Was bleibt?

Da hilft jetzt die genannte Liste wieder weiter: Denn nicht alle Käsesorten zum Beispiel haben einen sehr hohen Histamingehalt. Brie und Edamer statt Harzer Käse und Gorgonzola – damit kann man doch auch leben, oder? Beim Fisch sticht die Sardine hervor und frischer Kabeljau erscheint unter diesem Blickwinkel auch ganz verlockend. Besser als Hering und Meeresfrüchte. Auch die Wurst-Liste sorgt dafür, dass man auch als Genießer nicht am Leben verzweifelt, wenn man sich unter diesem Gesichtspunkt etwas einschränkt.

Auch gibt es von der oben genannte Regel – stark gereifte oder lange gelagerte Lebensmittel meiden – dieser Liste zufolge einige Ausnahmen, die zumindest mich verblüffen: Whisky, als Alkohol besser zu meiden, hat einen geringen Histamingehalt, blockiert aber DAO. Sardine ist mit Null-Histamin so gar nicht fischig. Banane und Putenfleisch (kennt man ja von anderen „Diäten”) geht immer. Und Hefe oder Hefe-Extrakt schneidet schlecht ab (und hat ja eh schon keinen guten Ruf).

Alles in allem ist mein Eindruck, dass man auf die zündenden Geschmacksträger verzichten sollte, wenn man befürchtet, dass ein hoher Histamingehalt in der Nahrung die Erscheinungsformen von Allergien beeinflusst. Ich verzichte in dieser Zeit übrigens auch auf ganz scharfe Sachen wie Chili. Da viele Allergien ja auch Jahreszeiten bezogen sind, ist ein solches Ausweichen ja nicht für immer und ewig. Und für eine Testphase von ein oder zwei Wochen kann man das auf jeden Fall in Kauf nehmen.

Müsli selber machen

Für ein leckeres Müsli zur gesunden Ernährung gibt es viele Möglichkeiten. In den meisten Fällen beschränken sich viele Menschen aber auf eine „Standardvariante”. Die sieht oft so aus, dass frisches Obst mit Milch oder Joghurt und einer Fertig-Müsli-Mischung kombiniert wird. Dagegen ist nichts zu sagen: Das ist ein guter Start in den Tag und ein wichtiger Baustein für gesunde Ernährung. Wer mal drei Minuten mehr investieren möchte, weil er auf Lust auf was Besonderes hat, der stellt sich sein Müsli selbst zusammen.

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Wie schädlich ist Glyphosat im Bier?

Bier

Bei der FAZ hat man nach all dem Trubel um Glyphosat das Thema aufgegriffen

Wie schädlich ist Glyphosat im Bier?. Auch das Schaubild, das schon seit einiger Zeit durchs Web geistert und veranschaulichen will, welche Markenbiere die höchsten Belastungen aufweisen, kann man dort finden.

Solche und ähnliche Artikel gab es oft in den letzten Tagen. Ich weise auf diesen hin, weil er einen Aspekt anführt, der mir ansonsten etwas unterzugehen scheint. Natürlich ist Glyphosat schädlich und sollte gänzlich aus der Nahrungskette herausgehalten werden, das ist keine Frage. Dass es dafür Grenzwerte gibt ist gut und richtig, und das die bei Lebensmitteln höher sind als beim Trinkwasser ist nur auf den ersten Blick erstaunlich: Fürs Trinkwasser müssen ganz andere Regeln gelten.

Was etwas in den Hintergrund gedrängt wird ist die Tatsache, dass im Bier noch ein anderer Stoff ist, der erhebliche Schäden anrichten kann: Alkohol gilt dem Genussmenschen gemeinhin nicht als Gift oder Schadstoff. Aber er richtet wohl weitaus mehr Schäden an, als die meisten wahrnehmen wollen.

Auch den Mengenvergleich halte ich für ziemlich aussagekräftig: Würde ein Mensch so viel Bier trinken wollen, dass er den Grenzwert für Glyphosat erreicht, würde er Lichtjahre vorher scheitern – am Alkoholgehalt. Zitat: „…dass man täglich 1000 Liter Bier trinken müsste, um einen gesundheitsschädlichen Grenzwert zu erreichen.”) Das soll jetzt nichts verharmlosen, Glyphosat hat in Lebensmitteln nichts verloren, im Boden und im Trinkwasser auch nicht. Aber es rückt die Maßstäbe etwas zurecht.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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