Motivationshilfen für Läufer: 3 Tipps

Motivationshilfen - manchmal notwendig bei Regen, Kälte, Dunkelheit. Photo by lucas Favre on Unsplash

Motivationshilfen – manchmal notwendig bei Regen, Kälte, Dunkelheit. Photo by lucas Favre on Unsplash

Motivationshilfen kann fast jeder Läufer einmal (mehr oder weniger dringend) benötigen. Vor allem dann, wenn die kalte und dunkle Jahreszeit naht. Die Wahrscheinlichkeit in der Dunkelheit und / oder bei nassem oder trübem Wetter zu laufen steigt. Auch wenn ich von allgemeinen Motivationshilfen und Lebensberatung wenig halte: Ein kleiner Kick durch ein gutes Vorbild, wie in dem obigen Video, einen besonderen Anlass oder ein paar feste Regeln, die man für sich selbst gefunden hat, sind hilfreich.

A Healthy State of Mind | This is Why I Run

Natürlich kann man sich von den „Großen” der Laufszene motivieren lassen, auch von Marathon- und Trailrunnern. Oder Verhaltenstipps von Psychologen suchen und befolgen. Aber meistens genügen ein paar kleinere unterstützende Maßnahmen, die einem immer wieder Lust aufs Laufen machen: Diese drei Tipps geben Dir neuen Schwung!

Motivationshilfe 1: neue Landschaften

Mir (und offenkundig vielen anderen Läufern) ist eine schöne Landschaft eine große Hilfe. Die meiste Zeit laufe ich im Wald vor meiner Haustüre, es geht bergauf, bergab und ist landschaftlich abwechslungsreich und reizvoll – auch bei schlechtem Wetter. Dennoch gibt mir eine neue Landschaft, eine andere Route einen kleinen Kick. Selbst wenn ich dazu einmal meine Laufzeiten ändern muss oder gar erst irgendwo anders hinfahren muss.

Solche kleinen Besonderheiten sollte man sich parat halten. Wenn einem alles zu viel wird, kann das eine Motivation sein.

2. Neue Ausrüstung

Dies ist jetzt kein Luxus-Tipp nach dem Motto „Kauf Dir das Laufen schön”. Aber erstens werden ja sowieso öfters Neuanschaffungen nötig. Laufschuhe halten zumindest bei mir meistens nur einige Monate. Dann wechseln sie in den Nicht-Läufer-Bereich. (Nach einmal waschen wirken sie wie neu.)

Da ich in der Provinz lebe, wähle ich meistens den kurzen Einkaufsweg: Ich kenne meine Marken und Modelle und die passenden Größen. Eine schnelle Internet-Suche liefert mir meistens ein sehr preiswürdiges Angebot, das ich weder in meiner Heimatstadt noch in der nächsten größeren Stadt kaum finden werde.

Deutlich spannender und interessanter wird es, wenn man hier mal für Neuigkeiten sorgt. Neue Marken, neue Farben, neue Ausstattung. Auch das kann wieder neue Lust aufs Laufen machen. Dabei ist schon fast egal, ob die Sachen vom Kaffeeröster kommen (Preisfrage) oder ob man modisch auswählt oder seine Möglichkeiten erweitert durch eine gute Regenjacke.

3. Neues Laufschema

Auch das kann ermüdend sein: Immer der gleiche Rhythmus, die gleichen Zeiten, die gleiche Abwechslung aus (oft mäßiger) Anstrengung und Erholung. Aber auch hier kann man ausbrechen. Statt zwei oder drei Mal die Woche immer morgens zu laufen, kann man versuchen, einmal sieben Tage am Stück durchzuhalten. Das sollte nicht als komplette Überforderung enden, sondern als Experiment, das Spass macht.

Denn letztlich habe ich am Ende nicht nur beeindruckende Daten auf meiner Laufuhr oder in meinem Account. Ich habe neue Laufzeiten ausprobiert, wahrscheinlich auch neue Strecken, vielleicht andere Ort. Oder ich ändere die Laufdauer und mache einmal einen (für meine Verhältnisse) richtig langen Lauf. Das muss sich jetzt nicht an Marathon- oder Halbmarathon-Distanzen orientieren. Sondern es soll nur dafür sorgen, dass ich einfach mal doppelt oder dreimal so lange wie sonst unterwegs bin.

Die Möglichkeiten sind vielfältig. Und die Wahrscheinlichkeit, dass das alles mein Leben komplett umkrempelt recht gering: Erfahrungsgemäß findet man bald zu einem – neuen oder alten – Rhythmus zurück.

Motivationshilfen für die kalte Jahreszeit. Photo by Chanan Greenblatt on Unsplash

Motivationshilfen für die kalte Jahreszeit. Photo by Chanan Greenblatt on Unsplash

Radtouren: Sommer-Tipp für Ausdauer-Sportler

Radtouren erweitern den Horizont und sorgen für Abwechslung.

Radtouren erweitern den Horizont und sorgen für Abwechslung.

Radtouren können frischen Schwung in ein Läufer-Leben bringen. Natürlich macht Laufen immer Spass, im Sommer noch mehr als sonst. Aber ein klitzekleines Problem des Laufens löst am besten das Rad für uns im Sommer: Abwechslung. Denn unser Aktionsradius beim Laufen ist begrenzt. Ich laufe jeden Tag etwa eine Stunde und ich kenne jeden Weg in einem großen Umkreis. Für mehr Abwechslung, neue Landschaften und Aussichten kann man nun natürlich ins Auto steigen und zu einem attraktiven Startpunkt fahren. Aber wer will das schon?

Auf dem Fahrrad verbrennen wir zwar pro Zeiteinheit weniger Kalorien, weil das Rad unser Gewicht trägt. Aber erstens kann man das gut durch Steigungen ausgleichen, die unseren Puls in ungeahnte Höhen klettern lassen. Und zweitens sind Radtouren ja etwas Besonderes. Und so können wir uns an einem freien Nachmittag auch mal zwei oder drei Stunden dafür Zeit nehmen. Oder wir planen gleich einen Wochenend-Ausflug – und sorgen so für einen hohen Kalorienverbrauch. Dann hilft das Radfahren uns auch beim gesunden Abnehmen, in dem wir die Fettverbrennung ankurbeln.

Radtouren erweitern den Horizont

Sommerliche Radtouren in die nähere und weitere Umgebung durchbrechen die Lauf-Routine und sorgen für neue Motivation. Ebenso wie übrigens Ausflüge zu anderen Sportarten. Und die Ausdauerbelastung ist hilfreich für alle, die Abnehmen wollen. Dazu freilich sollte man schon eine längere Strecke oder eine mit deutliche Steigungen wählen. Wer das Glück hat, in einem Naherholungsgebiet zu wohnen (oder nahe dran), der hat gute Chancen auf ein gut ausgebautes Radwegenetz, das einen von belebten Straßen fernhält.

Mit einer Stunde auf dem Rad schaffen wir locker die doppelte Lauf-Distanz: gute 20 statt 10 Kilometer sind schon drin. Wir lernen neue Strecken kennen, die wir vielleicht auch später mal laufen wollen – mit Anfahrt per Rad oder Auto. Mit zwei Stunden und 40 Kilometer stoßen wir in Gegenden vor, die wir sicher bislang nur mit dem Auto erreicht haben. Und eine kleine Tagestour bringt uns gut und gerne 50 Kilometer frischer Landschafts-Eindrücke.

Planung hilft

Im Gegensatz zum Laufen vor unserer Haustüre, wo wir schon jeden Winkel kennen gelernt haben, bietet sich fürs Radeln eine Planungshilfe an. Hier einige Helfer, die schon die Vorfreude deutlich erhöhen:

  • Der Radroutenplaner Baden-Württemberg ist ein gutes Werkzeug für die völlig freie Planung von Strecken und Rundtouren. Schon bei der Festlegung der Strecke hat man die Wahl zwischen der schnellsten, der bequemsten Route oder der Bevorzugung von Landesradfernwege.
  • Touristisch gut erschlossene Regionen wie der Schwarzwald haben fertige Touren parat, die nicht nur für Urlaubsgäste attraktiv sind.
  • Interessant sind daneben auch Strecken oder Teilstrecken des Radfernwegenetzes. Auf dieser Website gibts eine gute Übersicht.
  • Wer quasi maßgeschneidert eine Tour sucht, die auf seinen Standort, seine Fähigkeiten und Ausdauer zugeschnitten ist, der greift auf die Erfahrungen der großen masse zurück. Portal wie outdooractive bieten eine riesige Zahl von kleineren und größeren Touren an, die von Benutzern schon abgeradelt und dann hochgeladen wurden. Dies übrigens für alle Aktitivitäten wie Wandern, Radfahren, Mountainbiken etc.  Daneben gibt es aber auch die Möglichkeit den Routenplaner zu benutzen und selbst eine Rundtour zu entwerfen. Aber Vorsicht: Wer wenig Erfahrung damit hat, vertraut besser auf die Vorschläge der Geübteren Radler. Eine Tour wird attraktiver, wenn die gemäßigten Steigungen am Beginn liegen, die landschaftlichen Höhepunkte im mittleren Teil. Die Ortskundingen Radler werden also eher attraktive Runden entwerfen, als Ortsfremde, die nur nach Karte arbeiten.
  • Ähnlich gut sortiert ist Komoot, auch hier gibts neben den Tourenvorschlägen die Möglichkeit, selbst zu planen. Ob man die Touren bei solchen Plattformen ans Smartphone sendet, als GPS-Daten downloadet oder sich schlicht ausdruckt, hängt von der technischen Ausstattung und Versiertheit ab.

Radtour – der Dauerbrenner

Auch mobile Apps können helfen, freilich eher bei der Auswertung als bei der Planung. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Apps werten nach meiner Erfahrung durchaus unterschiedlich. So habe ich in der App des gleichen Herstellers in einer Version einen sehr viel niedrigeren Kalorienverbrauch, als in der anderen Version. Wer sich auf sein Fitness-Armband verlässt, wird unter Umständen ebenfalls enttäuscht. Denn die einfachen Schrittzähler erfassen Sportarten wie Radeln oder Schwimmen schlecht – oder überhaupt nicht.

Die beste und zuverlässigste Art einer statistischen Auswertung (wenn man die tatsächlich braucht), ist nach meiner Erfahrung der Brustgurt mit Herzfrequenzmessung. Weil mir das zu unbequem ist und ich die Kalorienangaben nicht wirklich brauche, verzichte ich aber darauf.

Wie bei einer Wanderung sind für mich die wichtigsten Anhaltspunkte Länge der Strecke und absolvierte Höhenmeter. Die sind übrigens noicht gleichzusetzen zwischen der Höhendifferenz des höchsten und des niedrigsten Punktes, sondern lassen sich am besten mit den GPS-Daten der Online-Planungsdienste gut erfassen.

Ein Blick auf die Kalorien

Auch all diejenigen, die mit dem Radfahren abnehmen wollen, sollten einige Dinge bei der Planung beachten. Zunächst bedeutet Radfahren nicht automatisch Fettverbrennung. Das hängt auch von den Belastungen ab. Wer mit dem MTB unterwegs ist und auch ein paar Höhenmeter absolviert, der hat gute Aussichten, abzunehmen. Bleibt man in der Ebene, erfolgt die sinnvollste Belastung in Intervallen – was zum Beispiel dem Charakter einer Familien-Radtour widerspricht. Ist man alleine unterwegs, kann man allerdings genau die gleichen Prinzipien für Intervall-Belastungen anwenden, wie beim Laufen auch.

Und schließlich ist der Kalorienverbrauch nicht so entscheidend fürs Abnehmen, wie die Kalorienbilanz. Um mehr zu verbrauchen als man zu sich nimmt, sollte man die Biergarten-Aufenthalte sparsam gestalten. Oder noch besser: Etwas Obst mitnehmen für einen Imbiss. Wer mit der Familie loszieht, plant besser eine gesundes Picknick ein und nimmt selbst gemachtes mit.

Ausrüstung

Dazu verweise ich auf die Webseiten der Rad-Experten, wenn sich jemand optimal einrichten möchte. Meiner Ansicht nach genügen ein alltagstaugliches Rad, Gepäcktasche oder Rucksack und ein ausreichender Trinkvorrat. Für mich ist außerdem das Smartphone mit GPS ein wichtiger Helfer. Nicht unbedingt als Navigationsgerät für die Streckenfindung beim Radeln. Aber im Zusammenhang mit einer auch ungenauen kleinen Karte kann man recht gut erkennen, wo man ist. Und das genügt in den meisten Fällen schon für eine grobe Orientierung, wenn die Auszeichnung der Rad- und Wanderwege Lücken aufweist.

Für Offline-Verwendung (bei schlechter Netzabdeckung) kann man auch Google Maps nutzen. Oder noch besser eine App wie Ulmen Pro. In beiden Fällen muss man bereits zuhause die Karten aufs Smartphone laden.

 

HIIT Workout: ein „kleines” Training als Ergänzung zum Laufen

HIIT Workout: Laufen ist gut, zusätzliche Übungen für Kräftigung und Beweglichkeit sind noch besser. Foto: Jennifer Birdie Shawker / Unsplash.com

HIIT Workout: Laufen ist gut, zusätzliche Übungen für Kräftigung und Beweglichkeit sind noch besser. Foto: Jennifer Birdie Shawker / Unsplash.com

HIIT Workout, das bedeutet „High Intensity Intervall Training”. Und es ist die ideale Ergänzung für alle, die gerne und oft laufen. Aber hallo, denken jetzt viele: Wenn ich öfters laufe, wozu brauch ich dann noch ein besonderes Training? Für die Fitness wird das Laufen alleine schon genügen. Und wenn man sich sportliche Ziele setzt, wie einen Marathon, dann läuft man eben mehr. Aber ganz so einfach ist es nicht.

Laufen ist ein guter Anfang

Aber wer schon länger läuft und Spass daran hat, der merkt auch schnell, dass man alleine vom Laufen zwar konditionell besser wird. Aber man nimmt nicht wesentlich ab (wenn man nicht sehr lange Strecken läuft). Und man baut nicht nennenswert Muskulatur auf. Selbst bei schlanken Menschen und auch bei Menschen, die regelmäßig laufen, kann sich Bauchfett ansetzen. Das Ergebnis ist paradox: schlank aber fett. Und es gibt einen festen Begriff dafür: skinny fat.

Völlig losgelöst von gesundheitlichen Aspekten: Es ist doch blöd, wenn man sich mit einigem Aufwand fit hält, und dann ein Bäuchlein vor sich herträgt. Zu einem gesunden Lebensstil gehören Bewegung und gesunde Ernährung. Dass auch relativ viel Bewegung nicht ideal ist, wenn es eine einseitige Belastung ist, ist eine traurige Wahrheit.

Crazy Park HIIT Workout

HIIT Workout bringt Abwechslung

Ebenso wie bei der Ernährung Abwechslung wichtig ist, gehört zum Sport die Förderung verschiedener Aspekte: Neben der Ausdauer, die sicher den größten gesundheitlichen Nutzen bringt, sind das vor allem die Bereiche Kräftigung und Beweglichkeit. Kräftigung spielt bei vielen Freizeitsportlern schon alleine deswegen eine wichtige Rolle, weil sie sich am ehesten im Erscheinungsbild bemerkbar macht. Sprich: Wer ein breiteres Kreuz und kräftige Oberarme hat wirkt von ganz alleine auf viele Mitmenschen schon mal sportlicher, als die eher drahtigen Läufer.

Mein Zeitpensum für den Sport ist aber ausgereizt

Das ist schmerzlich: Da läuft man drei, vier oder fünf Mal in der Woche und hat dann angeblich immer noch zu wenig gemacht? Nein, eigentlich nicht. Man muss gar nicht mal mehr wesentlich mehr machen, sondern vielleicht nur etwas anderes. Statt weitere zwei wöchentliche Besuche im Fitness-Center einzuplanen (von den Monatsbeiträgen gar nicht zu reden), genügt ein kurzes aber intensives Kräftigungs-Training. Eben das oben erwähnte HIIT Workout.

Der Vorteil: Es lässt sich fast überall im Freien absolvieren, es entstehen keine zusätzlichen Kosten, man braucht keine andere Ausrüstung und es bläht den Zeitplan nicht weiter auf.

Das Prinzip des HIIT Workout kann man schnell erfassen. Natürlich ist es immer hilfreich, wenn man gerade zu Beginn einen erfahrenen Partner oder Freund an der Seite hat, der Übungen auswählt und zusammenstellt. Und der vielleicht auch zu Beginn die Ausführung beobachtet. Wer falsch trainiert, der bekommt wie beim Laufen auch schnell irgendwelche Zipperlein, die ihm den Spass verderben.

Wer sich über HIIT informiert, der erkennt schnell das Prinzip: Eine hohe, kurzzeitige Belastung sorgt für das Pushen der Herzfrequenz. Es wird mehr Fett verbrannt, als bei der gleichmäßigen Lauf-Belastung und man baut Muskulatur auf – auch dort, wo beim Laufen eben keine Belastung stattfindet, zum Beispiel an den Oberarmen.

Und wie finde ich meine Übungen?

Wer bei der Zusammenstellung seines Programms etwas überwältigt ist von den schier endlosen verschiedenen Übungen, der kommt mit einige Suchbegriffen vor allem bei den Videos weiter. Offensichtlich sind schon viele Menschen das gleiche Problem erfolgreich angegangen. So finden sich etliche Videos und Anleitungen für ein rund 10minütiges HIIT Workout für Läufer, das im Freien mit wenigen Hilfsmitteln wie zum Beispiel einer Parkbank absolviert werden kann.

Und wer mit der Auswahl der Übungen in einer Anleitung nicht zufrieden ist, der sucht sich eben noch weitere Übungen aus anderen Anleitungen. 10 Minuten Training mit 10 Übungen, die alle wichtigen Muskelgruppen abdecken, sind ein guter Anfang. Und die Intervalle mit jeweils 30 Sekunden Belastung und 30 Sekunden Ruhe sind ein guter Einstieg.

Verschiedene Sachen ausprobieren und es langsam angehen lassen, das ist wichtig für einen guten Start. So ein 10-Minuten-Programm wirkt zunächst nicht wie Leistungssport. Aber bei untrainierten Muskelgruppen können drei solcher HIIT-Einheiten pro Woche schon für Beschwerden sorgen – und damit den Spass verderben. Ein eher behutsamer Einstieg ist also nicht verkehrt.

Natürlich braucht auch das 10minütige HIIT  im Endeffekt mehr Zeit, mit Aufwärmen zu Beginn, Dehnen und Ausklingen am Schluss. Wer das in seinen Lauftraining einbaut und dafür vielleicht 10 Minuten weniger läuft, der kommt aber ohne zusätzlichen Zeitaufwand hin.

Das obige Beispiel ist übrigens ein eher sanfter Einstieg. Man muss sich nicht gleich zu Beginn für Burpees, Push Ups oder Squat Jumps begeistern.

Gesundes Essen und Sport und 5 Tipps für Freizeitsportler

Sport und gesunde Ernährung - brauche ich mehr Kohlehydrate und / oder mehr Eiweiß?

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Essen und Sport ist ein Thema das sich aufdrängt. Allerdings meistens in der Form: Was esse ich zur Belohnung, wenn ich mich jetzt so anstrenge? Die nächste Frage ist dann oft: Muss ich mich besonders ernähren, wenn ich jetzt regelmäßig Sport treibe. Und schließlich treibt viele nach einiger Zeit der sportlichen Betätigung auch die Frage um: Muss ich bestimmte Dinge zuführen in Form von Pülverchen und Tabletten? Zum Beispiel Vitamine und Mineralstoffe, Eiweiß oder Kalzium?

Für die meisten von uns gilt beruhigenderweise erst einmal: Nichts von alldem ist ein drängendes Problem. Wer sich normal ernährt, also vielseitig und nicht zu üppig, der wird mit den normalen Sportarten wie Laufen, Schwimmen, Radfahren und Ähnlichem keine Probleme haben.

Sport-Versuch macht klug: Erfahrungen sammeln

Einige Dinge werden sich erfahrungsgemäß von selber regeln: So verzichtet man bald darauf, unmittelbar vor dem Sport noch eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Und auch unmittelbar nach sportlicher Betätigung kann man zwar üppig essen. Aber die meisten Menschen verspüren da keinen großen Hunger. Trinken ja, gerne auch viel. Und ein kleiner Happen ist auch nicht schlecht. Aber ich kenne niemanden, der sich nach dem Duschen direkt vor ein Drei-Gang-Menü setzen möchte.

Unter Sportlern (und unter denjenigen die abnehmen möchten) ist das Phänomen bestens bekannt und wird auch gerne genutzt: Ausdauersport mindert das Hungergefühl. Wichtig ist, dass man im aeroben Bereich aktiv ist, das ist bei allen Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen, Radfahren so, wenn man sich nicht total auspowert. Auch die Forscher haben sich damit schon beschäftigt und festgestellt, dass das Hungergefühl bis zu zwei Stunden aussetzen kann.

Wer das bewußt ausnutzen möchte, der treibt zum Beispiel abends seinen Ausdauersport, trinkt dann noch ausreichend und geht rechtzeitig ins Bett.

Essen und Trinken während des Sports ist dagegen kaum ein Thema – obwohl das für manche Ausdauersportarten gar nicht abwegig ist. Eine Empfehlung von Sportmedizinern lautet, dass man bei Ausdauerbelastungen von mehr als einer Stunde zwischendurch trinken sollte, um Mineralienmangel und Krämpfe zu vermeiden. Das ist bei Wettkämpfen sicher richtig. Wer seine Feierabendrunde mit dem Mountain Bike macht, der kann ja leicht eine Trinkflasche mitnehmen. Wer etwas mehr als Stunde entspannt läuft, der kommt sicher auch noch ohne Krämpfe nach Hause. Mir zumindest ist in einem Zeitrahmen von bis zu zwei Stunden das Mitnehmen von Trinkflaschen zu umständlich.

Ein paar Tipps zu den häufigsten Fragen

1. Muss ich anders essen, wenn ich Sport treibe?

Für Ausdauersportler / Freizeitsportler ist das sicher nicht zwingend. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt in diesem Bereich ihre allgemeinen Faustregeln: Solange der gesamte Energiebedarf zwischen 2500 und 4000 Kilokalorien pro Tag liegt, sollte der Großteil mit Kohlehydraten gedeckt werden (etwa 55 Prozent), 30 Prozent sollten aus Fetten kommen und weitere 15 Prozent aus Proteinen / Eiweißen. Das entspricht im Durchschnitt sicher den deutschen Ernährungsgewohnheiten. Und wenn es an einzelnen Tagen Abweichungen gibt, muss man deswegen sicher nicht Buch führen oder Pülverchen mit Zusatzstoffen schlucken.

2. Wieviel Kohlehydrate brauche ich, wieiviel Eiweiß?

Unter den aktuellen Ernährungs- und Diättipps sind viele, diese sich dem Verhältnis dieser wichtigsten Nahrungsbestandteile widmen. Populär ist der Rat, mehr Eiweiß zu essen, auf Kohlehydrate zu verzichten und / oder mehr Fett zu essen. Das sind Tipps, die sich aus konsequenten Versuchen und Diäten ableiten. Wer seine Ernährung komplett umstellt, der muss sich damit beschäftigen, ob seine spezielle Sportart und deren Beanspruchungen mit beispielsweise einer konsequenten Eiweiß-Fett-Diät harmoniert.

Meiner Einschätzung nach nehmen die meisten Menschen sehr wohl Anregungen und neue Rezepte aus solchen Konzepten mit, krempeln aber nicht ihren Lebensstil komplett um. Wer das so macht, dem genügt als Anhaltspunkt, dass Kohlehydrate wichtig sind bei (vor) Ausdauerleistungen, weil sie die Energiespeicher der Muskelzellen auffüllen. Eiweißreiche Nahrung dagegen empfiehlt sich beim Muskelaufbau, vorzugsweise nach dem Training.

Unter Marathonläufern gibt es noch immer die Empfehlung, in der Vorbereitung auf einen Wettkampf durchaus bis zu 65 Prozent Kohlehydrate zu sich zu nehmen. Der Körper kann aber nur eine bestimmte Menge an Kohlehydraten speichern, die er bei Ausdauerbelastung auch relativ schnell verstoffwechselt und als Energie zur Verfügung stellt: Bei intensiven Ausdauerbelastungen muss man nach 60 bis 90 Minuten „nachtanken”.

Für die Kohlehydrate selbst gilt beim Sport das, was auch bei der normalen Ernährung gilt: Die „guten” Kohlehydrate sind die aus Vollkornprodukten, Vollkornreis oder Trockenfrüchten, die „schlechten” aus weißen Nudeln, Reis und Süßigkeiten.

3. Brauche ich Snacks, Fitnessriegel, Energydrinks – oder einfach eine Banane für unterwegs?

Auch hier gilt: Wer für Wettkämpfe trainiert, der muss sich je nach Sportart über die Besonderheitens seines Sports informieren und ggf. seine Ernährung vor, während und nach dem Sport anpassen. Alle anderen können auf Snacks, Fitnessriegel und Energiedrinsk verzichten (wollen das aber meist nicht). Abgesehen davon, dass diese Dinge relativ teuer sind, sind sie oft genug auch überzuckert. Das mag in Ausnahmesituationen ja auch gerechtfertigt sein. Sieht man sich den Riesenmarkt für diese Produkte an, kommen aber Zweifel, ob das wirklich für Ausnahmesituationen genutzt wird.

Freizeitsportler im Ausdauerbereich brauchen generell nicht „nachzutanken” während des Sports. Eine Empfehlung für Ausdauersportler lautet nach etwa eineinhalb Stunden Kohlehydrate zuzuführen, umgerechnet etwa ein bis zwei Bananen pro Stunde.

4. Sind Präparate und Proteinshakes nötig?

Der Normalbürger in Deutschland nimmt rund 50 Prozent mehr Eiweiß zu sich als er verbraucht. Egal welchen Freizeitsport Sie also betreiben: Mit einer ausgewogenen Ernährung haben Sie genügend Reserven. Wenn Sie denken, der Muskelaufbau könnte durch Proteine beschleunigt werden, bedienen Sie sich am umfangreichen Angebot der zur Zeit überflutenden Eiweiß-Rezepte. Das sollte genügen.

Auch mit Vitaminen und Mineralien sind alle Sportler mit normaler Ernährung gut versorgt. Um den Mineralienverlust während Ausdauersportarten auszugleichen, empfiehlt es sich viel zu trinken: Mineralwasser, Fruchtsaftschorlen oder Früchtetees reichen vollkommen aus.

5. Kann ich etwas tun, um die Fettverbrennung zu steigern?

Ernährungstechnisch sicher nicht. Wenn Sie gut trainiert sind und einem guten gesundheitlichen Zustand, dann können Sie in den Bereich des Fettabbaus vordringen, wenn Sie sich sehr lange und sehr intensiv sportliche betätigen. Bei sportlicher Belastung greift der Körper zuerst auf Kohlehydrate als schnelle Energielieferanten zurück Erst nach etwa einer Stunde, wenn diese Speicher geleert sind, beginnt die Fett-Verbrennung. Nach meiner Einschätzung ist es wesentlich einfacher

Wer als Faustregel nun mitnimmt, dass er:

– sich auch bei Sport ebenso normal ernähren kann, wie er es sonst tun sollte
– keine zusätzliche Spezialnahrungsmittel braucht und
– vom Sport alleine nicht abnimmt, aber einige Effekte nutzen kann, um maßvoller zu essen,

der macht zumindest nach dem aktuellen Stand der Diskussion nichts verkehrt.

Wer weiter gehende Ambitionen hat in seiner Sportart, der muss sich noch anderswo schlau machen. Für alle anderen gelten einfache Anhaltspunkte:

– für Ausdauerleistungen sind gut gefüllte Kohlehydratspeicher nicht schlecht: also nicht ganz auf Kohlehydrate verzichten
– wer Muskeln aufbauen möchte, der sollte auf genügend Eiweiß achten oder auch hochwertige Kohlehydrat-Eiweiß-Kombinationen
– wer abnehmen möchte, der wird durch maßvolle Ernährung in der Regel mehr erreichen, als durch den Versuch, jetzt zu sportlichen Höchst-Ausdauerleistungen aufzubrechen.

Genuss, gesunde Ernährung und Laufen – ein paar Tipps

Neue Laufschuhe...

Neue Laufschuhe…

Wer gerne isst und genießt, sollte auch regelmäßig Bewegung haben, sprich: Sport treiben. Nun ist es meinem Empfinden nach nicht mehr wie in früheren Jahrzehnten, dass die vermeintlichen „Genießer” diejenigen waren, die man schon an der Körperfülle erkannt hat. Heute trifft man in diesen Kreisen viele Menschen, die erkennbar gut in Form sind.

Nichtsdestotrotz ist der Genuss beim Essen viel zu oft mit einer (manchmal schleichenden) Gewichtszunahme verbunden und mangelnder Beweglichkeit (die oft auch noch andere Gründe hat). Dabei ist ein gesünderer Lebensstil sprichwörtlich nur einen Schritt entfernt: Der, mit dem man das Laufen beginnt.

Laufen bringt viele Vorteile: Man fühlt sich besser. Man ist fitter und kommt nicht so schnell außer Atem. Man erhöht seinen Grundumsatz, verbraucht etwas mehr Kalorien. Und man erholt sich besser nach körperlichen Anstrengungen.

Laufen schafft aber auch einige Dinge nicht: Man nimmt davon nicht ab. Man erhält keinen athletischen Körper durchs Laufen. Es erhöht das soziale Ansehen sicher nicht in dem Maß wie Golfen, Tennis oder Segeln. Und man kann nicht durch Ausrüstung glänzen: Ob die Laufschuhe 20 oder 200 Euro gekostet haben, können die meisten Mitmenschen nicht beurteilen. Und auch der Rest des Outfits hat wahrscheinlich niemanden vom Hocker, egal wieviel Sorgfalt man darauf verwendet.

... halten je nach Beanspruchung 4 bis 12 Monate.

… halten je nach Beanspruchung 4 bis 12 Monate.

Warum gerade Laufen?

Wer schon „seinen” Sport oder seine Aktivität gefunden hat, für den stellt sich oft nicht die Frage, welchen Sport er treiben sollte. „Ich gehe ja Skifahren” – ja, maximal 10 Tage im Jahr und das im Winter. „Wir machen Wanderungen” – an sonnigen, warmen Samstagen oder Sonntagen. Selbst mit dem Rad zur Arbeit fahren – so vorteilhaft das ist – ist nicht ähnlich anstrengend und effektiv, wie wenn man seinen Körper zu Fuß mit deutlich erhöhtem Puls durch die Landschaft bewegt.

Drei Hauptgründe fürs Laufen

1. Man kann sofort anfangen. Sportschuhe und Shorts sind im Haus.
2. Man kann es regelmäßig machen, ohne Aufwand wie mit dem Auto irgendwo hinfahren, ein Abo im Fitness-Studio abschließen o.ä.
3. Man kann die körperliche Belastung gut steuern. Eine Stunde Volleyball kann auch mal ziemlich entspannt sein, eine Stunde Zumba kann einen komplett aus der Bahn werfen.

Wie anfangen?

Wer das erste Buch zum Thema in die Hand nimmt, hat meist schon verloren. Die theoretische Beschäftigung ist für den Sport, was Kochsendungen für den Genuss sind: Können hilfreich sein, haben aber in der Regel keine praktischen Auswirkungen.

Wer keine gesundheitlichen Einschränkungen hat, kann loslaufen. Wer skeptischer gegenüber der Leistungsfähigkeit seines Körpers ist, der startet mit Intervallen: 5 Minuten Laufen, eine Minute gehen zur Erholung. Einig sind sich Mediziner, dass es mindestens eine halbe Stunde sein sollte, in der man sich bewegt.

Wichtig sind viele Menschen ganz banale Dinge: Ist die Laufstrecke reizvoll? Sieht mich da jemand, dem ich nicht begegnen will? Fühle ich mich da sicher? Ich laufe jeden Morgen eine Stunde im Wald, bergauf, bergab. Mich sieht keiner, ich brauche das nicht. Ich kann unzählige Variationen laufen, verschiedene Streckenführungen und -längen. Und ich kann durch Steigungen und Lauftempo meine Belastungen so variieren, wie es mir passt.

Die Ansprüche sind bei jedem anders: Viele Menschen wollen nicht alleine laufen. Viele fühlen sich in unbelebten Gegenden oder im Wald unsicher. Wie bei vielen anderen Dingen gilt: Erst mal anfangen, anstatt lange nach den idealen Bedingungen zu suchen. Die kann man später noch anpassen. Das heißt auch: Keinen Trainingsplan aufstellen, keinen Wettkampf ins Auge fassen. Einfach loslaufen. Mindestens zweimal die Woche, möglichst zu einer festen Zeit.

Spätestens nach drei Wochen freut man sich aufs nächste Laufen ebenso wie aufs nächste neue Rezept, das man ausprobieren will.

Die Hürden

Sie sind immer da: Termine, die man einhalten muss. Wetterbedingungen, die man abwartet. Neue Schuhe oder Laufklamotten, die man braucht. Aber es sollte bei jedem Menschen eine Stunde am Tag geben, die man für sich hat. Meistens liegt die vor oder nach der Arbeit. Ich starte gerne mit dem Laufen in den Tag. Es macht mich wach und ausgeglichen. Aber wer abends läuft und dafür vielleicht eine Stunde weniger fernsieht, tut sich erst recht was Gutes.

Mögliche „Leckerlis”

Anreize zum Laufen können ganz unterschiedlich sein: Mal wohin laufen, wo man sich gerne aufhält. Zu einem Aussichtsturm, einem Park, in ein anderes Stadtviertel, an einen Fluss. Anreiz kann auch sein, dass es ein tolles Essen gibt und man sich besser fühlt, wenn man weiß, dass der Grundumsatz angekurbelt wird.

Genießer sind ja oft Menschen, die gerne selbst gut kochen. Die Rezepte und Anregungen sammeln, einen Plan fassen, Vorbereitungen treffen und dann etwas draus machen. Das sind gute Voraussetzungen, um auch andere Projekt umzusetzen. Kreieren Sie ein Gericht („Abendlauf zum Stadtpark und zurück”), schreiben Sie das Rezept („Von der Wohnung in Etappen über X und Y zum Stadtpark. Dehnen und Gymnastik. Über Z nach Haus zurück. Dauer 30 Minuten. Schwierigkeitsgrad: leicht”) und gehen Sie Einkaufen („Shorts rauslegen, das grelle T-Shirt mit dem blöden Spruch, das ich sonst nie anziehe. Sportsocken!). Und dann los.

Fitnesstracker, Spezialschuhe und die tollen Laufhosen können Sie ja später noch kaufen, wenn Sie merken, dass es Spass macht.

Wie halten Sie sich fit?

Welchen Sport haben Sie für sich gefunden? Oder wie erfüllen Sie Ihr Bewegungspensum? Gibt es Tricks, mit denen Sie sich motivieren oder Anreize, die für den Beginn ausschlaggebend waren? Schreiben Sie in die Kommentare, was Ihnen hilft und Spass macht.

Beim Laufen in Schnee, Eis und Matsch auch weniger lang.

Beim Laufen in Schnee, Eis und Matsch auch weniger lang.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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