Klingt etwas belanglos: amerikanische Schnürsenkel für Amerikaner. Abgesehen davon, dass dieses Kickstarter-Projekt auf Anhieb doppelt so viel Geld eingesammelt wie benötigt, hat die Sache aber noch einen ernsten Hintergrund – hier ebenso wie in den USA. Viele Menschen scheinen bereit zu sein, mehr Geld dafür auszugeben, wenn sie hochwertige Produkte aus dem eigenen Land kaufen können. Offensichtlich setzen nicht alle auf Billig-Varianten von irgendwoher, nötigenfalls aus Fernost oder aus Ländern, wo man es mit den Produktionsbedingungen nicht so genau nimmt.
Ob das auch aufs Schnäppchenland Deutschland übertragbar ist, kann man wohl nicht sagen. Durch vergleichbare Projekte bei uns würde das Thema aber sicher mehr Bedeutung gewinnen. Außer dem Textilhersteller Trigema fallen deutschen Verbrauchern wahrscheinlich auf Anhieb kaum Firmen ein, die garantiert auch in Deutschland produzieren. Immerhin ist das schwäbische Vorzeige-Unternehmen Beleg dafür, dass es geht, qualitativ gute Ware in Deutschland zu vernünftigen Preisen zu produzieren.
Man muss sich ja gar nicht das Ziel setzen, die Billig-Ramscher, die auch T-Shirts für 3,99 Euro anbieten, vom Markt zu verdrängen. Aber gezielt Alternativen aufzubauen und zu bewerben scheint mir noch in einigen anderen Bereichen erfolgreich möglich zu sein.