Deutschland vegetarisch von Stevan Paul

Deutschland vegetarischDeutschland vegetarisch. Ein neues Kochbuch im Herbst, ein weiteres zum Thema vegetarische Küche. Warum also sollte man sich dieses (auch noch) kaufen? Zum einen natürlich, weil Stevan Paul unter Food-Bloggern kein Unbekannter ist. Er bloggt unter nutriculinary.com sehr fachkundig (und mit einer für Blogs geradezu epischen Länge seiner Posts). Er hat bereits einige Kochbücher veröffentlicht, die mehrfach hoch gelobt und auch ausgezeichnet worden. Und nun also vegetarische Küche, was für einen Profikoch ja zunächst nicht das Naheliegendste ist.

Passender als den Stempel vegetarisch finde ich dagegen die Beschreibung, die der Verlag für das Buch verwendet: die besten Rezepte der traditionellen deutschen Gemüseküche. Das macht einen kleinen aber deutlichen Unterschied zur vegetarischen Küche, die sich gerne international und modern gibt und vielfach doch recht beliebig zusammengestellte Rezepte präsentiert.

In seinem Blog schreibt Paul:

Während der Arbeit am Buch fand ich nur selten allgemeinverbindliche Kochanleitungen zu den regionalen Klassikern. Die Gerichte und Zubereitungen sind lebendig, variieren, entwickeln sich weiter, oft über Bundesländergrenzen hinaus. Und gerade bei den ganz großen Klassikern schwört jeder Haushalt auf die eigenen, vererbten Traditionsrezepte. Auch ich habe mir erlaubt, das ein oder andere Rezept umsichtig zu modernisieren und in die Gegenwart zu überführen – ohne dabei das Ursprungsrezept grundsätzlich zu verändern.

Was herausgekommen ist, erscheint zunächst unspektakulär: Gemüsesuppen und Knödel, Schupfnudeln und Reibekuchen zum Beispiel, Himmel und Erde oder Kartoffelsuppe mit Pfifferlingen. Aber es muss ja nicht immer asiatisch angehaucht und exotisch gewürzt sein. Oftmals genügt es wirklich, einigen in Vergessenheit geratenen Klassikern einen neuen Kick zu geben oder sie schlicht in Erinnerung zu bringen.

Für 34,90 Euro erhält man eine Auswahl mit vielen Klassikern, die ohne allzu großen Aufwand nachzukochen sind und das Gerüst für eine vegeatarische Küche für den Alltag sein können.

Food & Groove Video Magazine

foodandgroove

Ja, es ist in spanisch. Und es gibt eine gedruckte Version davon (vermute ich), auf jeden Fall auch eine auf issuu.. Das Schöne am Video-Magazin von foodandgroove.com ist aber eben, dass die meisten Beiträge eigentlich auch ohne Sprache auskommen würden. Rezepte und Anleitungen machen genauso Appetit mit spanischen Hintergrundgeräuschen, wie mit deutschen…

„vegan genial” von Josita Hartanto

vegan genialvegan genial: aufregend anders kochen Unübersehbar: Der Stapel mit veganen Kochbüchern in den Buchhandlungen wächst und wächst. Isst noch jemand was mit Fleisch? Oder vielleicht „nur” vegetarisch? Aber man sollte nicht meckern über Trends, sie haben auch was Gutes: Selbst wenn nicht alle Käufer von veganen Kochbüchern zu Veganern werden, es zeigt das wachsende Interesse an Rezepten in diesem Bereich.

„Aufregend anders” soll das Kochbuch der Küchin Josita Hartanto sein. Auf jeden Fall ist es schön fotografiert, hat eine runde Auswahl an Rezepten, ganz klassisch sortiert von Suppen & Vorspeisen bis zum Dessert. Und natürlich sind nicht die Rezeptthemen schlichtweg neu (Kürbis-Cannelloni, Pilz-Risotto oder Auberginenschnitzel haben andere auch schon zubereitet). Es ist vielmehr die Handschrift der Köchin, die – wie bei jedem guten Buch – für eine Einzigartigkeit sorgt.

Der Anspruch, ein Kochbuch für alle zu sein, für Anfänger und Fortgeschrittene, und mit halbwegs normalen und überall erhältlichen Zutaten auszukommen, das haben auch andere sich auf die Fahnen geschrieben. Dass dieses Buch dennoch nicht nur bei Fans ihres Berliner Restaurants ankommt, dafür sorgen die gute Aufmachung und Bebilderung, die durchaus originellen und doch machbaren Rezeptvarianten und Anleitungen, mit denen auch Neulinge in der Küche gut zurecht kommen.

Wem der ideologische Überbau fehlt oder die komplette anspruchsvolle Fleisch-Ersatz-Küche, der findet genügend Alternativen im Buchhandel. Ich würde das Buch ohne Bedenken nicht nur überzeugten Vegetariern und Veganern schenken, sondern auch all denjenigen, die für etwas Abwechslung in der Küche auf der Suche nach originellen veganen Rezepten sind, und mit einem Einkauf im gut sortierten Supermarkt auskommen wollen.

Kleiner Garten – große Ernte: Selbstversorgung Schritt für Schritt von Lucy Halsall

Kleiner Garten - große ErnteKleiner Garten – große Ernte: Selbstversorgung Schritt für SchrittWann ist der beste Zeitpunkt, ein eigenen Garten zu bewirtschaften besser als jetzt, zu Beginn des Sommers? Gut, die Fachleute werden auflachen und sagen: fast jeder andere Zeitpunkt ist besser. Schließlich muss viel vorbereitet werden, geplant und ausgesät…

Aber die Menschen sind halt so gestrickt, dass der Anreiz zum Gärtnern dann am größten ist, wenn überall frisches Obst und Gemüse angeboten wird, wenn man sich viel im Freie aufhält und mit neuer Lust ans Kochen geht.

Dieses Buch ist schon deshalb perfekt, weil es die größten Hürden ausräumt: Es richtet sich an Menschen, die nicht viel Raum zur Verfügung haben, zum Beispiel im Vorgarten, auf dem Balkon etc. Und es gibt Tipps dafür, was schnell wächst, trotz kleiner Fläche einen vernünftigen Ertrag bringt und unkompliziert zu handhaben ist. Die schöne Gestaltung des Buches (wie das ja fast immer bei Dorling Kindersley der Fall ist) tut ein Übriges, um Anreize zu schaffen.

Vernünftig, gut vorbereitet und planmäßig in die nächste Gartensaison starten, das kann man ja dann immer noch im nächsten Gartenjahr.

Die Autorin nimmt auch Anfänger bei der Hand und leitet an schwierigsten Klippen vorbei: Horizontale Gewächse auf dem Balkon, gärtnern auch in Töpfen und Balkonkästen – (fast) alles scheint möglich. Das Buch gibt auch ein bißchen was vom britischen Faible für Gärten wieder. Lucy Halsall ist Redakteurin der englischen Zeitschrift „Grow Your Own” und war am Garten der Royal Horticultural Society tätig. Der Schwerpunkt des Buches liegt im Bereich Gemüse und Salate, aber auch dem Thema Obst ist ein Kapitel gewidmet.

Mit 17 Euro (256 Seiten) ist die sehr brauchbare Anleitung wohl eine der kleineren Hürden auf dem Weg zum eigenen Garten.

„Grüner kochen!” von Juliana Neumann und Alexandra Medwedeff

Grüner kochen!

Grüner kochen!Grüner kochen! – Weniger Fleisch – mehr Genusss

Ein weiteres Buch zum Thema grüner kochen, und dieses Mal ein richtig gutes, finde ich. Was die beiden Autorinnen da zwischen zwei Buchdeckel gepackt haben ist ansprechend aufgemacht und richtig praxisnah: Auf 160 Seiten jede Menge guter und gut illustrierter Gerichte zu einer „grüneren”, sprich: fleischärmeren und verantwortungsbewussten Ernährung. Das Thema liegt voll im Trend, das Buch wirkt aber durchaus nicht, als ob da zwei Autorinnen auf einen fahrenden Zug aufgesprungen wären.

Die Rezeptauswahl ist originell, aber nicht zu ausgefallen für den Alltag oder den einfachen Einkauf. Die optische Umsetzung ist ansprechend und praktikabel. Und der Infoteil ist reduziert, aber auch das ist mir sehr recht: Wer sich diesem Thema widmet, der hat nicht gerade erst angefangen zu kochen und hat schon mal davon gehört, was Mangold oder Pastinaken sind, wann man sie am besten kauft, wo man sie bekommt.

Im Werbe-Video des Verlags Jan Thorbecke bekommt man nicht nur einen Eindruck von den beiden Autorinnen, man erfährt auch, dass sie die Fotos für dieses Buch ebenso selbst gemacht haben wie die Zubereitung der Gerichte. Das ist ziemlich genau so, wie ich mir authentische Kochbücher vorstelle: selbst kochen und die Ergebnisse dann selbst fotografieren.

Gegliedert ist das Buch nach den Gerichten von kleinen Köstlichkeiten über Gemüse und Fisch bis zu den Desserts. Die jahreszeitliche Gliederung, die für viele ja auch sehr praktisch ist, gibts am Ende des Buches, quasi als Dreingabe. Schon im Inhaltsverzeichnis zeigen kleine Symbole, in welche Jahreszeit welches Rezept am besten passt.

Der Knackpunkt für Vegtarier ist sicher, dass ein eigenes Kapitel den „Sonntagsbraten” gewidmet ist: ganz fleischlos ist es also nicht. Aber das entspricht der Haltung ziemlich vieler, umweltbewusster Genießer, die weniger Fleisch wollen, aber nicht ganz darauf verzichten möchten. Und die Überschrift „Sonntagsbraten” zeigt auch schon, dass die Autorinnen dem Thema Fleisch eine nicht unbedeutende, aber mengenmäßig eben geringere Rolle zumessen.

Für den praktischen Einsatz ist das Buch ziemlich nahe an perfekt, finde ich. Und die Haltung und Arbeitsweise der Autorinnen finde ich ebenfalls sehr sympathisch: Da schreiben zwei, die sich dem Thema nicht erst zuwenden, seit es in Mode kommt. Ein anderes Buch der beiden im gleichen Verlag heißt übringes „Jahreszeitenküche frisch vom Markt”, es erschien 2011.

Grüner kochen!

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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