Resteverwertung von Ratatouille ist fast schon selbst erklärend. Ratatouille gehört zwar nicht zu den aufwändigsten Gerichten. Aber dennoch macht man an sich meistens nur dann an die Zubereitung, wenn der Gemüseklassiker im Mittelpunkt steht. Dabei kommt das leckere Gemüsegericht in meinen Augen aber etwas zu kurz. Denn wenn man die Reste im Kühlschrank aufbewahrt und später aufwärmt, ist das Gemüse eine leckere Beilage, vor allem zu mediterran angehauchten Gerichten. Wer Ratatouille so gerne isst wie ich, der hat vielleicht das Luxus-Problem, dass gar keine nennenswerten Reste übrig bleiben. Dem begegnet man am besten mit Vorsatz – und kocht gleich die doppelte Menge.
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Wirsing-Maultaschen mit Sauce
Wirsing-Maultaschen sind eigentlich etwas Naheliegendes, oder? Statt der immer gleichen Füllung aus Brät und Spinat bieten sich ja auch andere Gemüsesorten an. Und da ich in letzter Zeit einige gute Wirsing-Rezepte entdeckt habe,musste ich auch die Maultaschen ausprobieren. Allerdings nicht als großes sonntägliches Essen sondern in der Alltags-Variante – mit fertigem Nudelteig. Dazu empfiehlt sich statt Kartoffelsalat ein grüner Salat. Ein kleines Glanzlicht für mich war die Sauce, die zu dieser Art Maultasche meiner Meinung nach besonders gut passt.
Cremige Polenta mit knackigem Gemüse und Salsiccia
Cremige Polenta ist meistens nichts, was andere vor Begeisterung vom Hocker haut. Ich finde sie großartig und kann kaum verstehen, warum bei uns Polenta bei uns lange Zeit gleich bedeutend war mit Grießschnitten. In diesem Rezept spielt die Polenta die Hauptrolle. Das eher zurückhaltende Polenta Aroma und die cremige Konsistenz wird ergänzt durch knackiges Gemüse und eine perfekt gewürzte italienische Wurst. Und die Zubereitung gelingt in weniger als einer halben Stunde.
Klassische Gemüseküche von Annabelle Fagner, Tilmann Schempp
Klassische Gemüseküche von Annabelle Fagner und Tilmann Schempp. Das Wort „vegetarisch” taucht in diesem Buchtitel nicht auf. Die Herangehensweise der Autoren ist auch eine ganz andere: Nicht weltanschauliche Dinge stehen im Vordergrund, sondern ganz konservativ und konventionell: Gemüse. Dies vorweg, damit niemand enttäuscht ist, der nachher Ofengemüse mit Kartoffelnund Hähnchen hier vorfindet oder gefüllte Paprika mit Hackfleisch.
Dem Ansatzpunkt, das Gemüse in den Vordergrund zu stellen, bleiben die Autoren durchweg treu: Da gehts um Gemüse in Sagen und Märchenoder in der bildenden Kunst. Die Illustration ist stilvoll mit alten Stichen und Zeichnungen, der Thorbecke Verlag ist nicht zuletzt bekannt für schön gestaltete Bücher und Themen, die auch etwas abseits des Mainstreams liegen. Insgesamt wirkt die Illustration zwar überhaupt nicht sparsam mit. Doch man muss mit oft recht allgemein gehaltenen Fotos auskommen. Wer sich seinen Appetit aufs Kochen mit schönen Food-Fotos holt, der muss hier eben manchmal mit Stilleben der Gemüsesorten Vorlieb nehmen.
Aber das waren auch schon fast alle Einschränkungen, die man bei dieser gelungenen Rezeptsammlung machen muss. Zu den Rezepten zählen zahlreiche Klassiker ebenso wie die zahlenmäßig deutlich geringeren neuen Kreationen. Und wer nicht auf Anhieb weiß, wie zum Beispiel ein Spinatstrudel aussehen wird, der wird das wohl erstmal für sich selbst ausprobieren, bevor er es für Gäste nachkocht und geschmackvoll anrichtet.
Insgesamt also ein Buch für all diejenigen, die vor allem an den Klassikern der Gemüseküche interessiert sind, und die vielleicht die optischen Reize des fertigen Gerichts weniger in den Vordergrund stellen. Die erhalten dafür aber ein zeitlos wirkendes Buch zu einem klassischen Thema, auf das man oft und gerne zurückgreifen kann.