Winteressen: Mildes Bio-Sauerkraut von Hengstenberg

11. November 2008 | Obst & Gemüse

Bio mildes Sauerkraut von Hengstenberg

Ich finde es immer gut, wenn sich Marktführer im Biobereich engagieren: Die haben das Know-How, die haben einen Vertrauensvorsprung bei den Verbrauchern, die können Türen öffnen für Bioprodukte, wo kleinere Anbieter oft vergeblich anklopfen. Das bedeutet ja im Umkehrschluss nicht, dass man als Verbraucher nur bei den großen Marken Bioprodukte kaufen soll.

Auf der Einkaufsliste stand Sauerkraut (Hengstenberg, Bio mildes Sauerkraut, 500-ml-Beutel für 1,49 Euro), auf dem Speiseplan ein badischer Klassiker: Schupfnudeln mit Sauerkraut, ein Gericht, das im Badischen fast das ganze Jahr hindurch bei jedem Fest angeboten wird. Meist in einer Pappschale mit Plastikgabel, zubereitet (oder besser gesagt warm gehalten) in riesigen Pfannen. Kein Wunder, dass es diese Mischung auch in Großmärkten für Händler bereits fertig im 10-kg-Sack gibt (freilich nicht in Bio-Qualität).

Auch wenn man es durch dieses Überangebot schon satt bekommen kann: In der kalten Jahreszeit ist es ein tolles, ggf. auch vegetarisches Essen zum satt werden. Mit Bio-Schupfnudeln aus dem Supermarkt hat man so ein preisgünstiges vegetarisches Mittagessen, das ohne viel Aufwand schnell zubereitet ist.

Wer es herzhafter mag, der nutzt den Spielraum in Richtung “Schlachtplatte”: Im Sauerkraut kann man zum Beispiel Blut- und Leberwürste mitkochen. Oder man holt sich – wie wir das getan haben – beim Metzger seines Vertrauens ein “Schäufele” und kocht das dazu. Seeeehr lecker. Mir schmeckt das übrigens am besten, wenn die Schupfnudeln nicht einfach zusammen mit dem Sauerkraut erhitzt werden, sondern wenn sie vorher in etwas Butter angebraten / gebräunt werden.

Kann man Sauerkraut verkosten und vergleichen? Man kann: Eines ist milder, das andere herzhafter. Entscheidend für mich ist immer auch die Konsistenz und da bekommt das Bio-Sauerkraut von Hengstenberg zumindest bei mir leider keinen Spitzenplatz. Zu weich ist das Sauerkraut, selbst wenn man es nur erwärmt, und nicht kocht. Aber da gibt es ja unterschiedliche Vorlieben. Der sehr milde Geschmack ist für mich in Ordnung. Und die Zutatenliste sehr übersichtlich: Weißkohl und Meersalz.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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