An einem meiner Marktstände gibt es bunte Möhren: Karotten in orange, gelb und dunkelrot. Sind natürlich ein Hingucker. Und etwas teurer, als die anderen. Interessant ist immer die hoffnungsvolle Frage der Kunden an die Marktfrau: ”Und wie schmecken die?”
Die Antworten werden unterschiedlich formuliert, laufen aber eigentlich immer auf dasselbe hinaus: Genauso wie die anderen. Verkaufstechnisch günstiger sind natürlich Antworten wie: „Einige Kunden sind begeistert. – Die einen sagen so, die anderen so. – Manche finden die bunten besser.” Die eigenen Tests ergaben tatsächlich keinen messbaren Unterschied. Dagegen macht sich die optische Vielfalt – je nach Gericht und Zubereitung – ganz gut.
Für ein bißchen mehr Farbenvielfalt kann man den geringen Mehrpreis ja in Kauf nehmen. Und wer das nicht will, der kauft eben die normalen. Wer sich über Möhrenvielfalt informieren möchte, der findet hier sogar eine eigene Website dazu: Möhrenvielfalt. Und wer einfach im Internet nach „bunte Möhren” sucht, der stößt hier auf einen interessanten Artikel, wonach die Entwicklung der bunten Möhren aus Steuergeldern gefördert wurde. Unnütz, findet der Bund der Steuerzahler. Der meint, das sei nicht Aufgabe des Steuerzahlers, und da hat er wohl recht.
Dem kurzen Artikel kann man auch die Aussage entnehmen, Deutschland sei ein Möhren-Importland. Diese Bezeichnung hatte ich für Deutschland auch noch nicht auf der Liste.
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