Besser backen Wer kennt Paul Hollywood? In Deutschland sind das wohl sehr wenige. Umso erfreulicher, dass der Thorbecke Verlag das Backbuch des sympathischen Briten hierzulande in deutscher Übersetzung veröffentlicht.
In englischsprachigen Ländern kann man den Briten mit dem markanten Namen durchaus als TV-Star bezeichnen: Vom Frühsommer bis zum Herbst flimmert dort bei BBC One wöchentlich das „Great British Bake Off” über die Bildschirme und zieht Millionen Zuschauer in seinen Bann. Ein “Handshake” des Juroren für gute Leistungen der Kandidaten gilt quasi als Ritterschlag.
Das Buch, das in Deutschland nur wenig später als in Großbritannien erschienen ist, ist auch für all diejenigen ein Gewinn, die mit dem großen Namen nichts anfangen können: Hier finden sich interessante Rezepte, gemixt mit vielen Klassikern, gut erklärt und schön illustriert. Im Gegensatz zu vielen anderen aktuellen Koch- und Backbüchern ist es kein Geschichten-Erzähl-Buch. Es geht zur Sache, es geht ums Backen. Das ist vor allem für jene gut, die mit dem englischen TV-Hintergrund nichts anfangen können und für die Popularität eines Autoren alleine kein Kaufargument ist.
Nach einigen grundlegenden Erklärungen geht es gleich zu den Rezepten. Sie sind eingeteilt in aromatisierte Brote, Sauerteigbrote, Süßgebäck sowie Tartes und Pies. Abgesehen von den Pies ist die Auswahl nicht england-zentriert und dürfte in allen europäischen Ländern gleichermaßen gut ankommen. Die Anleitungen sind gut nachvollziehbar und kompakt. Und an den Arbeitsschritten wird nichts vereinfacht, damit die Rezepte besser “konsumierbar” sind: Bei den Anleitungen für Sauerteigbrote oder beim Blätterteig zum Beispiel werden keine Abstriche gemacht, auch wenn die Zubereitung sehr zeitaufwändig ist.
Die Auswahl von 120 Rezepte, die auf den rund 300 Seiten dargestellt werden, finde ich ziemlich gelungen und alltagsnah: Das gut gestaltete Buch kann man sich quasi als Standardwerk ins Regal stellen.
PS: Das Finale des Great British Bake Off ist übrigens am Mittwoch, den 7. Oktober ab 21 Uhr deutscher Zeit zu sehen, danach noch für einige Wochen in der BBC Mediathek (zu der man aus Deutschland nur erschwert Zugriff hat).
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