Dampfnudeln mit heißer Vanillesauce an einem kühlen Herbst- oder Wintertag – das ist wohl, was man einen Seelentröster nennt. Das lockere Hefeteig-Gericht kommt nicht trocken aus dem Backofen sondern gart in einem geschlossenen Topf mit Milch, Butter und Zucker. Es ist wohl am ehesten mit den österreichischen Germknödeln vergleichbar, die ebenfalls im Dampf garen. Diese werden allerdings meistens noch mit Zwetschgenmus gefüllt und traditionell mit Mohn und Puderzucker versehen.
Dampfnudeln sind ein flottes Essen, das durchaus als Hauptgericht taugt – selbst mit Skifahrer-Hunger. Und man muss keine schwäbische sparsame Hausfrau sein, um den süßen Hefeteig gleich doppelt zu nutzen. Mittags gibt es die Dampfnudeln und nachmittags zum Kaffee aus dem gleichen Teig leckere Schneckennudeln aus dem Backofen.
Keine Angst vor Hefeteig: In aller Regel geht er auf und wird luftig-locker.Eine „Nudel” siind die Dampfnudeln zwar nicht, das mit dem Dampf charakterisiert die Herstellung und den Charakter der Süßspeise ganz gut, finde ich. Zu dieser Mehlspeise gibts traditionell eine heiße Vanillesauce. Also bitte keinen falschen Respekt vor Hefeteig. Er gelingt nach einer einfachen Anleitung so gut wie immer und man kann damit viele tolle Sachen machen.
Dampfnudeln – zwei Rezepte, ein Teig
Der Hefeteig sollte niemanden vom Ausprobieren des Rezepts abhalten. Denn er ist so vielseitig einsetzbar, dass es sich lohnt etwas mehr Hefeteig zu machen, als man für die Dampfnudeln braucht. Die meisten Dampfnudel-Rezepte sind für 500 Gramm Mehl und einen Würfel Hefe ausgelegt. Bei einem Zwei-Personen-Haushalt reicht diese Teigmenge aber locker für die doppelte Portionenzahl.
Wer also grob geschätzt doppelt so viel Hefeteig macht, wie er für die Dampfnudeln braucht, der kann aus der anderen Hälfte ohne großen Aufwand noch Schneckennudeln machen (auch keine Nudeln, ich weiß). Dafür brauchts nur noch eine Fülle, die im Wesentlichen aus Zucker und Zimt, gemahlenen Mandeln oder Haselnüssen, Butter, Sahne und Rosinen besteht.
Also ran den Teig. Hefeteig sollte in der Grundschule gelehrt werden: Man kann ihn immer brauchen, er gelingt fast immer und braucht wenig Zuwendung – nur ein bißchen Zeit.
Dampfnudel-Teig – die Zutaten
Du brauchst:
- 500 Gramm Mehl
- 50 Gramm Zucker
- 50 Gramm Butter
- ein Würfel Hefe
- zwei Eier
- 1/4 Liter Milch
- eine Prise Salz
Die Zubereitung
Milch und Butter in einem kleinen Topf auf dem Herd erwärmen. 500 Gramm Mehl mit Zucker in eine Schüssel geben. Hefe in einer kleinen Schale zerbröseln, von dem Zucker einen kleinen Löffel abzweigen und zur Hefe geben. Außerdem von der jetzt lauwarmen Milch so viel dazu geben, dass sich die Hefe gut verrühren lässt.
Nach wenigen Minuten fängt die Hefe an zu arbeiten. Jetzt kannst Du alles zusammen in der Rührschüssel mit der Küchenmaschine kneten (also mit dem Knethaken). Den Teig an einem warmen Ort mindestens 30 Minuten gehen lassen.
Dann die Hälfte (oder wieviel man auch immer für Dampfnudeln und Schneckennudel nehmen möchte) abzweigen. Durchkneten, Kugeln formen und auf einem Holzbrett mit einem Küchentuch zugedeckt nocheinmal 15 Minuten gehen lassen.
In einem großen flachen Topf (ich nehme am liebsten einen beschichteten Topf mit Glasdeckel) die Milch füllen. Die Füllhöhe sollte maximal einen Zentimeter betragen. Dann 50 Gramm Butter und ein Esslöffel Zucker zugeben. Kurz aufkochen lassen. Hitze zurückdrehen, Knödel in den Topf setzen, Deckel drauf und 30 Minuten sanft köcheln lassen.
Nicht den Deckel heben und reinschauen! Sonst fallen die Knödel zusammen.
Sofort nach dem Herausnehmen mit heißer Vanillesauce servieren.
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