Food-Deko wird von vielen Fotografen kaum oder nur ungeplant eingesetzt. Andere dagegen leben sich hier richtig aus. Dabei ist Fotografieren, die Zubereitung und das anschließende das Essen zwar eine abwechslungsreiche Sache. Aber im Auge des Betrachters muss das nicht immer so ankommen. Der sieht vielleicht immer den gleichen Küchentisch, das gleiche Geschirr, die gleiche Perspektive. Und fragt sich: Kann der sich nicht mal was Neues einfallen lassen? Hier sind drei Tipps, wie Du mit wenig Geld und Aufwand Deine Bilder mit Food-Deko abwechslungsreicher machst.
Food-Deko mit allem was da ist
Zunächst schaust Du am besten in den eigenen Beständen nach Food-Deko. Gibt es nicht noch einen alten Gartentisch, etwas rustikal und bereits etwas ramponiert? Alter Krempel? Nein, das heißt jetzt Vintage. Und der Gartentisch hat gleich noch den Vorteil, dass er sehr wahrscheinlich draußen steht und damit automatisch mit natürlichem Licht fotografiert wird. Überhaupt sind alle älteren Möbel insofern praktisch, als sie bereits etwas Patina haben, und damit einen ganz eigenen Charakter.
Mindestens genauso gut sind alte Bretter, natur oder bemalt. Und weil so etwas nicht in jedem Keller herumliegt, gibt es noch eine rasche Do-it-yourself Lösung. Um zumindest einen Bretter-Hintergrund zu simulieren genügen schon ein paar Fliesen aus dem Baumarkt, ein paar Laminat-Bretter oder andere, holzstrukturierte Bodenbeläge. Durch diese Lösung kannst Du auch mehrere Untergründe bekommen. Und auch solche, die Du vielleicht zuhause nie im Wohnbereich verwenden würdest. Der Preis dafür hält sich in Grenzen. Wenn Du jemanden kennst, der gerade erst einen Boden verlegt hat, geht es noch günstiger. Denn die Päckchenmenge der Dielen geht nie ganz auf, so dass es immer einen Rest gibt.
Gibt es nichts von alledem, such nach flachen Materialien, die sich als Untergrund oder Hintergrund eigenen. Das kann auch ein altes Backblech sein oder eine Arbeitsplatte.
Noch mehr Vintage
Wenn der Unter- und Hintergrund stilvoll und alt ist, dann passt vielleicht das moderne Ikea-Geschirr nicht so richtig dazu. Auch hier gibt es preiswerte Lösungen für . Bevor Du den Antiquitätenladen in der Altstadt stürmst, der vielleicht eher sein Silber-Besteck verkaufen will, versuche es doch auf der Suche nach altem Besteck und Geschirr zuerst auf einem Flohmarkt. Oder in einem Gebrauchtwaren-Kaufhaus. Die gibts neuerdings in vielen Städten, oft im Verbund mit sozialen Aufgaben. Beschäftigt werden dort oftmals Menschen, die wieder einen Platz im Arbeitsleben finden sollen. Und die Preise sind sehr günstig.
Allerdings landet hier auch oft einfach Zeugs, das keiner mehr sehen kann. Also Geschirr und Besteck, das nicht so richtig alt ist, sondern nur unmodern. Aber es gibt Ausnahmen und die Chancen auf ein Schnäppchen stehen nicht schlecht. Andernfalls gibt es oft auch in kleineren Städten Garagen-Flohmärkte oder Garagenläden. Und für Deine Zwecke genügen ja preisgünstige Einzelstücke, Du brauchst kein 24teiliges Service für gute Food-Fotos. Denk auch gleich ein ein paar passende Gläser.
Aber manchmal ist die naheliegendste Antwort einfach, bei den Eltern und Großeltern nachzufragen. Der Spruch „Das Haus verliert nichts” bewahrheitet sich manchmal auf fast erschreckende Weise…
Sparsam und zielgerichtet dekorieren
Für eindrucksvolle Food-Deko gibt es auf Instagram zahllose Beispiele. Da werden teilweise so kunstvolle Tableaus arrangiert, dass man schon auf den ersten Blick den immensen Aufwand ahnt, der in der Gestaltung steckt – und vielleicht weniger in der Zubereitung. Natürlich verwirklicht hier jeder seinen eigenen Stil, erlaubt ist, was gefällt.
Mir persönlich gefallen Food-Fotos besser, die nicht zu sehr inszeniert wirken. Und bei denen der Hauptakteur das Essen ist, oder auch nur der gezeigte oder geahnte Genuss, der damit verbunden ist. Statt Perfektion beim Anrichten also eher der etwas alltäglich wirkende Alltags-Charme, der auch mal eine halbleere Schüssel zeigt. Oder eine Auflaufform, die nicht so blitzblank wirkt, wo etwas übergelaufen ist oder etwas verkleckert wurde. Auch wenn das jetzt überzogen klingt, aber Food-Deko kann auch der daneben gegangene Puderzucker sein, das Mehl auf der Arbeitsplatte oder ein paar Saucenspritzer dort, wo sie eigentlich nicht hingehören. Aber wie gesagt, dass muss jeder mit seiner Auffassung von Essen und Genuss, Gestaltung und Präsentation in Einklang bringen.
Um Essen und Genuss in den Vordergrund zu bringen eigenen sich meiner Auffassung denn auch weniger die durchgestalteten Tableaus, die bis in die letzten Ecken scharf abgelichtet sind. Ich mag schräges Licht und Bokeh, also Aufnahmen die natürlich belichtet wirken und geringe Tiefenschärfe aufweisen. Das lenkt den Blick auf die Hauptdarsteller.