Ein neues Bio-Produkt zu entdecken freut mich immer: Bei REWE Bio gibts Bio-Nudeln ganz alternativ mit Dinkel zusätzlich zum Hartweizengrieß (Müscheli), mit Buchweizen (Drelli) und mit Emmer (Bändli).
Was mich immer wenig freut: Wenn man sich originelle Verpackungsgrößen einfallen lässt. Diese Bio-Nudeln gibts in der 300-Gramm-Packung. Wieso gerade 300 Gramm? Damit man den Preis nicht sofort vergleichen kann? 300 Gramm für 1,79 Euro ergibt einen Kilopreis von knapp sechs Euro. Das muss natürlich im Kleingedruckten auf dem Preisschild am Regal stehen, also Lesebrille nicht vergessen.
Zu den Nudeln selbst ist wenig zu sagen: Braun wie frühere Vollkorn-Bio-Proidukte sind sie nicht. Die Farbe unterscheidet sich nur wenig von der konventionellen Hartweizengrieß-Pasta. Ob bissfest oder weich, darüber entscheidet eher die Kochdauer als der Zusatz eher seltener Getreidesorten. Und geschmacklich wird sich spätestens beim Genuss mit einer herzhaften Soße wenig Neues entdecken lassen.
Kurzum: Alte Getreidesorten ins Bio-Programm aufzunehmen halte ich prinzipiell für eine gute Idee. Wenn man das mit einem schicken Verpackungsdesign und einer seltsamen Gebindegröße kombiniert, dann ergibt sich eher der Eindruck, man wolle eine lukrative Nische füllen für die zahlungskräftigere Klientel. Aber das ist ok für mich, bio soll sich ja auch lohnen. Und preiswertere Bio-Pasta lässt sich ebenfalls leicht finden. Für etwas mehr Abwechslung auf dem Speisezettel kann man die drei Sorten durchaus ausprobieren. Und wer dabei bleibt, der verliert auch nicht viel Geld.
Generell aber finde ich Anbieter vertrauenswürdiger, die sich an die althergebrachten Packungsgrößen halten. Soll mir keiner erzählen, der Markt lechze nach 300-Gramm-Nudelpackungen, weil 250 Gramm und 500 Gramm zu wenig Auswahl ließen.