Wenn ich bislang mehrere verschiedene Pilzsorten verwenden wollte, musste ich suchen: Bei verschiedenen Supermärkten im Frische-Bereich und in den Tiefkühl-Regalen, bei Händlern und auf dem Wochenmarkt. Schlimmstenfalls blieb die Standardauswahl, Champignons weiß und braun (von den Dosen reden wir mal nicht). Saisonal kommen Pfifferlinge dazu, in jüngerer Zeit auch Kräuterseitlinge.
Dagegen mutet das momentane Angebot fast wie eine Revolution an: Shiitake und Buchenpilze, Samthaube und Samzfußrübling / Enoki, Shimeji weiß und braun und einige mehr (nein, ich bin kein Pilzexperte, das stand drauf). Das meiste zwar abgepackt, auch in Kombinationen, aber in solchen Mengen, dass man gut mixen kann.
Man fragt sich dann, ob man Teil eines Trends ist, ob noch mehr Leute nach verschiedenen Pilzsorten im Laden gesucht haben und eine automatische Kamera-Auswertung der Supermarkt-Leitung angezeigt hat, wie die Menschen grübelnd, unentschlossen und unzufrieden vor dem Regal stehen. Man traut sich ja nicht, wegen allem, was man gerade vermisst, das Personal zu fragen. Sollte man aber vielleicht tun. Eventuell trägt das dazu bei, dass künftig wieder mehr Sortenvielfalt einzieht. Den Eindruck habe ich sowieso, weil in gut geführten Supermärkten zunehmend regionale Erzeuger Platz in den Frische-Regalen bekommen. Und die haben sich von der billigeren Standardware gerne durch mehr Sortenvielfalt ab.
Nachdem ich mich unlängst auch etwas bei Twitter reingearbeitet habe ist mir aufgefallen, dass dort einige der großen Wochenmärkte in Großstädten twittern. Auch ein Möglichkeit für Kunden, mal zwanglos Kontakt aufzunehmen. Vielleicht gibts das in wenigen Jahren auch in deutschen Supermärkten: Auf vielfachen Wunsch nun auch die Äpfel von Bauer XY aus Z im Angebot. Beim Wein ist es ja schön länger so, dass der Preis nicht mehr so dominierend ist für die Sortimente und regionale Vielfalt Einzug gehalten hat.