Was steht denn diese Woche auf dem Bio-Speisezettel des Testschmecker? Klar: E10. Kommt man ja nicht dran vorbei.
Nachdem ich zu Beginn dieser Woche die schwache Hoffnung hatte, dass das Ganze wieder abgeblasen wird, zeigte der sogenannte Benzin-Gipfel, dass man den Verbraucher mit Sturheit zum Einlenken bewegen möchte.
Interessant sind vor allem die kleinen Details am Rande der Benzindiskussion: Ein Minister, der im Fernsehen gerade erst beteuert hatte, dass damit nicht weltweit Agrarflächen für Lebensmittel aus dem Verkehr gezogen werden, sondern in Deutschland produziert wird. Tags darauf versicherte eine Sprecherin des Ministeriums in meiner Tageszeitung, dass man dank der Zertifikate zurückverfolgen kann, ob in Brasilien oder Indonesien auch wirklich biologisch erzeugt werde und „die hohe ökologische Qualität (haben), die die EU-Verordnungen vorschreiben”.
Auf der Ministeriumswebsite heißt es:
Um die Umweltverträglichkeit von Biokraftstoffen zu gewährleisten, hat die Bundesregierung eine Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung erlassen. Danach gelten Biokraftstoffe nur dann als nachhaltig hergestellt, wenn sie – unter Einbeziehung der gesamten Herstellungs- und Lieferkette – im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen mindestens 35 % an Treibhausgasen einsparen. Des Weiteren dürfen zum Anbau der Pflanzen für die Biokraftstoffherstellung keine Flächen mit hohem Kohlenstoffgehalt oder mit hoher biologischer Vielfalt genutzt werden. Biokraftstoffe, die diese Nachhaltigkeitsstandards nicht einhalten, können weder steuerlich begünstigt noch auf die zu erfüllende Biokraftstoffquote angerechnet werden.
Nur mal am Rande angemerkt: Der sogenannte Biokraftstoff trägt das ”bio” im Namen wegen des Bezugs zur Biomasse: Nach meiner Kenntnis wird er nicht biologisch erzeugt, angesichts der Auswirkungen dieser Art der Kraftstofferzeugung gerade auch in weniger entwickelten Ländern sollte man diesen „Bio-Anteil” von seiner Speisekarte seinem Einkaufszettel streichen.