Grüner kochen!

Grüner kochen!Grüner kochen! – Weniger Fleisch – mehr Genusss

Ein weiteres Buch zum Thema grüner kochen, und dieses Mal ein richtig gutes, finde ich. Was die beiden Autorinnen da zwischen zwei Buchdeckel gepackt haben ist ansprechend aufgemacht und richtig praxisnah: Auf 160 Seiten jede Menge guter und gut illustrierter Gerichte zu einer „grüneren”, sprich: fleischärmeren und verantwortungsbewussten Ernährung. Das Thema liegt voll im Trend, das Buch wirkt aber durchaus nicht, als ob da zwei Autorinnen auf einen fahrenden Zug aufgesprungen wären.

Die Rezeptauswahl ist originell, aber nicht zu ausgefallen für den Alltag oder den einfachen Einkauf. Die optische Umsetzung ist ansprechend und praktikabel. Und der Infoteil ist reduziert, aber auch das ist mir sehr recht: Wer sich diesem Thema widmet, der hat nicht gerade erst angefangen zu kochen und hat schon mal davon gehört, was Mangold oder Pastinaken sind, wann man sie am besten kauft, wo man sie bekommt.

Im Werbe-Video des Verlags Jan Thorbecke bekommt man nicht nur einen Eindruck von den beiden Autorinnen, man erfährt auch, dass sie die Fotos für dieses Buch ebenso selbst gemacht haben wie die Zubereitung der Gerichte. Das ist ziemlich genau so, wie ich mir authentische Kochbücher vorstelle: selbst kochen und die Ergebnisse dann selbst fotografieren.

Gegliedert ist das Buch nach den Gerichten von kleinen Köstlichkeiten über Gemüse und Fisch bis zu den Desserts. Die jahreszeitliche Gliederung, die für viele ja auch sehr praktisch ist, gibts am Ende des Buches, quasi als Dreingabe. Schon im Inhaltsverzeichnis zeigen kleine Symbole, in welche Jahreszeit welches Rezept am besten passt.

Der Knackpunkt für Vegtarier ist sicher, dass ein eigenes Kapitel den „Sonntagsbraten” gewidmet ist: ganz fleischlos ist es also nicht. Aber das entspricht der Haltung ziemlich vieler, umweltbewusster Genießer, die weniger Fleisch wollen, aber nicht ganz darauf verzichten möchten. Und die Überschrift „Sonntagsbraten” zeigt auch schon, dass die Autorinnen dem Thema Fleisch eine nicht unbedeutende, aber mengenmäßig eben geringere Rolle zumessen.

Für den praktischen Einsatz ist das Buch ziemlich nahe an perfekt, finde ich. Und die Haltung und Arbeitsweise der Autorinnen finde ich ebenfalls sehr sympathisch: Da schreiben zwei, die sich dem Thema nicht erst zuwenden, seit es in Mode kommt. Ein anderes Buch der beiden im gleichen Verlag heißt übringes „Jahreszeitenküche frisch vom Markt”, es erschien 2011.

Grüner kochen!