Meine kleine Farm

Fleischeinkauf macht nachdenklich: Man vermutet ja doch immer öfter, dass die heile Welt der Tierproduktion da draußen doch irgendwo einen Knacks hat. Dass vielleicht nicht alles so toll ist, wie es die Werbung darstellt. Und dass man dann Monate später erst erfährt welche (pardon) Schweinerei sich wieder irgendwo abgespielt hat. Die Wurst ist bis dahin schon gegessen, das Zucken des Verbrauchers, der jetzt wieder nach Bioprodukten schielt, kommt zu spät.

Auf der Website Meine kleine Farm ist das anders: „Wir geben Fleisch ein Gesicht” heißt der Slogan dort. Und das Konzept finde ich ja schon mal interessant und Vertrauen erweckend – auch wenn dort von bio nicht die Rede ist und die Kontrollmöglichkeiten für den Verbraucher sicher auch nicht wesentlich besser sind.

Hinter dem Projekt steckt in erster Linie Dennis Buchmann, der das im Rahmen seines Studiums realisiert. Derzeit sind alle Schweine verkauft, keine Ahnung, ob das auch weitergeht. Aber seine Begründung und Beschreibung finde ich sehr sympathisch. Und auch seine plakativen Slogans wirken sehr überzeugend: „Weniger Fleisch. Mehr Respekt” zum Beispiel. Oder:

„Wer auf anonymes Massenfleisch verzichtet und stattdessen nur ab und zu Fleisch mit Gesicht von glücklichen Schweinen kauft, der bringt gutes Karma – für sich, die Tiere und den Rest der Welt”

Vorgestellt werden auch Bauer Bernd Schulz und seine Schweine. Von den glücklich erscheinenden Tieren kann man dann im Shop die verschiedenen Produkte kaufen. Die letzte Schlachtung war heute, am 2. März, alle Produkte sind aber bereits ausverkauft. Scheint also gut zu funktionieren.

Wenn das Projekt nicht gerade in Berlin angesiedelt wäre, würde ich gerne mal hinfahren und etwas näher darüber berichten.