Neue Packungsgrößen

Nachdem wir hier ja schon einmal auf die Frage eingegangen waren, ob der Testschmecker ein Abnehmblog passt dieses Thema auch ganz gut – und ist topaktuell: Auf Purzelpfund wurde vor kurzem auf eine Packungsgröße aufmerksam gemacht. Demnach halten sich einige Hersteller nicht mehr an althergebrachten Größen und Einheiten auf, sondern gestalten das jetzt völlig frei. Dieses Beispiel stammt übrigens aus Frankreich, wird aber auch bei uns bald Schule machen.

Es geht hier konkret um die 100-Kalorien-Schokolade-Packung. Im Prinzip keine schlechte Idee für all diejenigen, die abnehmen wollen aber etwas willensschwach sind (und wer ist das nicht?). Wenn die Packung halt nur 100 Kalorien hergibt, kann man eigentlich kaum was falsch machen. Außer, man kauft gleich drei oder vier…

Mit der neuen Gesetzgebung zur Aufhebung von Normgrößen im Lebensmittelhandel erhält das Thema neue Aktualität. Zwar hilft uns der Gesetzgeber, in dem er die Angabe des Kilo- oder Literpreises fordert. Aber die Erfahrung lehrt, dass der Verbraucher mit Bauch und Auge kauft. Für das Kleingedruckte (und das gilt ja auch für die Zutatenliste) bleibt da wenig Aufmerksamkeit.

Was haben wir also als nächstes zu erwarten? Die Milchflaschen mit 950 ml? Das Brot mit 325 Gramm? Eigentlich dürfte all das einen aufgeklärten Verbraucher nicht schrecken. Bliebe da nicht der Verdacht, dass solche Änderungen in erster Linie einer Preiserhöhung durch die Hintertür dienen.

Dass es auch anders geht zeigen schon lange die Franzosen, von denen ja auch das obige Beispiel stammt. In den dortigen Supermärkten findet man schon seit Jahren ganz seltsame Packungsgrößen, die auf die dortige Form der Sonderangebote zurückzuführen sind. Statt das 250-Gramm-Glas billiger zu machen versprechen sie: “30 Prozent mehr zum gleichen Preis”. Herauskommen dabei ganz seltsame Packungsgrößen und man fragt sich, ob sich das für die Hersteller rechnet, wenn sie für solche Aktionen neue Verpackungsmaterial ordern müssen.

Wer machts nun also richtig? Es gibt ja auch noch die bekannten Beispiele aus den USA, wo man ganz unabhängig vom Preis einfach versucht, die Packungsgrößen zu steigern. Die XXXL-Variationen sollen zum erhöhten Konsum verführen, was ja in Amerika wohl auch gelungen ist.