Instagram-Fotos haben nicht immer ein bestimmtes Ziel: Für den persönlichen Account sind Stimmungsbilder ebenso gut wie Katzenfotos oder Urlaubs-Aufnahmen. Knifflig wird es, wenn man durch seinen Instagram-Account Besucher auch auf die eigene Website (genauer: sein Food-Blog) ziehen möchte. Ist dann wirklich Schluss mit lustig? Nur noch Teller, Küche und Herd? Auch wenn es stets heißt, das eigene Profil sollte möglichst messerscharf sein, etwas Spielraum ist immer.
Instagram-Fotos erzählen Geschichten
Die Spannweite der Bilderthemen in erfolgreichen Instagram Accounts von Foodies ist gewaltig. Da gibt es diszplinierte Menschen, die offensichtlich (fast) jeden tag einen hübsch angerichteten Teller fotografieren. Immer senkrecht von oben,perfekt arrangiert und ausgeleuchtet. Und dann gibt es diejenigen, die auch Katzenfotos, privates und sehr privates veröffentlichen eben vieles aus dem Alltag.
Meine Favoriten liegen irgendwo mittendrin. Die „Teller-Variante” (lapidar ausgedrückt) ist was für Spezialisten, die sich vielleicht auch einen Ruf als Food-Fotografen aufbauen wollen. Ansonsten ist sie eher langweilig, finde ich. Vollends desaströs wird das Teller-Konzept, wenn die Qualität schwankt. Einige Speisen eignen sich nicht für ansprechende Fotos, wenn man sie vorher nicht aufwändig präpariert.
Aber generell sind für mich die Teller-Fotos näher an meinen Bedürfnissen, als das Bunte Allerlei. Wenn ich in meinem Food-Account stöbere, suche ich ansprechende Food-Fotos. Natürlich habe zuallererst ja ich selbst etwas falsch gemacht, wenn ich unter diesem Account jemandem folge, der kein klares Food-Profil hat. Andererseits ist es sicher nicht hilfreich für das food-Blog, wenn die Inhalte hier zu sehr streuen.
Abwechslung siegt
Als ideal empfinde ich Accounts, bei denen man mit den ersten 9 Bildern wirklich das ganze Themenspektrum sieht des Food-Bloggers sieht. Das sind für mich Küchenthemen, kulinarischer Genuss allgemein und sofern es zum Thema gehört auch Fitness und / oder Abnehmen. Am ehesten könnte man diesen Stil mit einem Magazin vergleichen, in dem ein Thema in verschiedenen Variationen dargestellt wird.
Aber auch wenn diese Einstellung etwas mehr Freiheiten lässt, sollte sie nicht willkürlich sein. Ich weiß von etlichen (Fotografen)-Accounts, die über rapide wachsende Abmeldungen berichten, wenn sie sich für eine kurze Zeit von „ihrem” Thema lösen. Das gilt sicher auch in anderen Themenbereichen. Wer immer Food-Fotos liefert und dann tagelang Urlaubsfotos postet, muss mit diesem offenkundigen Desinteresse rechnen. Außer, er hat zu seinen Followern eine solch innige auch private Verbindung aufgebaut, dass diese sich für andere Lebensbereiche genauso interessieren (was eher unwahrscheinlich ist).
Vorbilder suchen
Wie so oft bei kreativen Dingen ist es einfacher, sich Vorbilder und Inspiration zu suchen, als ein Konzept in wohlklingende Worte zu packen. Wer drei Profile herauspicken kann, die ihm besonders gut gefallen, die ihn immer wieder inspirieren, der sollte sich diesen drei für einige Zeit intensiver widmen: Wie machen die das, warum spricht mich das an? Was kann ich daraus für mich lernen? Wie immer gilt: Nachmachen ist bäh, sich inspirieren lassen ist immer ok.
Wer es in meinen Augen kontinuierlich schafft, sich ein sehr genaues und dennoch abwechslungsreiches Profil zu bebildern ist David Lebovitz. Ein Profi, nicht nur in der Küche, sondern auch beim Schreiben und Fotografieren. Auch das Magazin Life & Thyme zaubert einen abwechslungsreichen, magazinartigen Account hin (was ja nicht wundert, weil ein Magazin dahinter steckt). Und auch Clotilde Dusoulier vom Food-Blog Chocolate & Zucchini schafft es, mit vielen thematischen Einsprengseln einen bunten, aber dennoch zielgenauen Food-Account zu bebildern.
Das sind jetzt alle drei Food-Blogger auf professionellem Niveau. Die muss man sich nicht insofern als Vorbild nehmen, dass man sich an ihnen misst. Aber wie immer bei guten Vorbildern und Inspirationen kann man auch so eine Menge von ihnen lernen.