Starbucks will abgepackten Kaffee aromatisieren

24. September 2010 | Aktuelles, Getränke | 2 Kommentare

Aromatisierter Kaffee„Na und?”, könnte man jetzt fragen: Wer ist schon Starbucks? Freilich ist das amerikanische Unternehmen mit zahlreichen Filialen auch in fast allen größeren europäischen Städten ein ganz Großer, was den Kaffee-Verkauf auf der Straße angeht oder in den eigenen Geschäften. Aber in Haushalten findet man diesen Kaffee eher selten.

Bei uns haben sich aromatisierte Kaffeesorten – trotz des Hypes, der um die aufgepeppten Starbucks-Kaffees betrieben wird, kaum durchsetzen können. Wer die Szene aufmerksam verfolgt, der weiß aber, dass die originalen Kaffee-Zubereitungen in vielen Foren nachgefragt werden und vielfach wollen die Kaffeetrinker zuhause genau diese Kaffees “nachmachen”. Mit der ganzen Aromenvielfalt, die sich nicht nur auf Kaffee-Aromen bezieht.

In diesem Artikel auf der Website Advertising Age werden die Überlegungen nachgezeichnet, die man in den USA anstellt: Die Nachfrage nach dem Kaffee mit dem grünen Logo für zuhause wächst, und ebenfalls die Nachfrage nach aromatisierten Kaffees, die amerikanische Kunden aber wohl bislang anderweitig befriedigen. Diesen Marktanteil will man nun zurückerobern.

Wenn also die amerikanische Kette schafft, den Verkauf aromatisierter Kaffeesorten für den Hausgebrauch zu fördern, dann hätten die Lebensmittel-“Veredler”, die sich um Konsistenz, Geschmack, Handling Sorgen machen einen weiteren Fuß in der Tür.

Auch am Lebensmittel-Regal im Supermarkt hätte man dann sicher bald nicht mehr die Wahl zwischen 1000 Marken und in jeder ist 100 % Arabica, also im Prinzip einfach nur eine geröstete Kaffeebohne. Die Entscheidung fiele dann zwischen Vanille-Geschmack oder Pumpkin Spice Latte und Toffee Moccha. Und damit wäre eine weitere Bastion gefallen und ein an sich relativ wenig behandeltes Lebensmittel mit Aromen und Zutaten versetzt, über die wir Verbraucher gar nicht so genau Bescheid wissen sollen.

Letzte Bedenken bei diesen Plänen gelten den echten Kaffee-Fans (“coffee purists”), die über aromatisierte Kaffees eher die Nase rümpfen. Bleibt die spannende Frage, wer sich durchsetzt.

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2 Kommentare

  1. Claudia

    Das Vorhaben wird bei einem so großen Unternehmen natürlich nicht ohne Folgen für den Rest des Marktes bleiben. Da reicht ein Blick in die Vergangenheit: Starbucks röstet seinen Kaffee sehr, sehr stark. Ein US-Kaffeeröster wunderte sich in den 90er-Jahren, dass selbst seine stärkste Röstung nicht die Gelüste einiger Kaffeeliebhaber befriedigte. Starbucks war das Vorbild. Er fing daraufhin an, Kaffeebohnen zu stark zu rösten und erfand die Marke “Charbucks”. Das ist sicher nicht das erste Mal, dass ein Multi den Geschmack der Leute so nachhaltig beeinflusst … Was beim Überrösten noch ok sein mag, finde ich beim Zusatz von Aromen unerträglich. Gibt ohnehin schon zu viel Künstliches auf dem Markt.

  2. Joachim Ott

    “Was beim Überrösten noch ok sein mag, finde ich beim Zusatz von Aromen unerträglich. Gibt ohnehin schon zu viel Künstliches auf dem Markt.” – Da sprichst Du mir aus dem Herzen. Die Zahl der Lebensmittel ohne “Zutatenliste” wird immer kleiner.

    Das mit dem Überrösten wusste ich nicht, ist ja im Prinzip noch perfider, weil niemand merkt, was die Ursache für Geschmacksveränderungen ist.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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