Bier – in Zahlen

Bier in Zahlen

Ratschläge sind immer eine gute Sache, erst recht, wenn sie von erfahrenen Fachleuten kommen. Und als mir berichtet wurde, dass ein solcher Bier-Fachmann auf die Frage nach der besten Brauerei geantwortet haben soll: „Kaufen Sie das Bier einer kleinen Brauerei in Ihrer Nähe”, da kam mir das seltsam bekannt vor.

Bier ist heute fest in der Hand von Konzernen. Als vor Jahren das Belgische InBev den US-Rivalen Anhaeuser-Busch übernehmen wollte, da konnte man in fundierteren Zeitungsartikeln erfahren, welche Marken wo dazu gehören. Kaum einer der großen Namen scheint noch selbständig, die meisten sind Teil großer Konzerne. Und wer die Schließung regionaler Brauereien bzw. die Verlagerung der Produktionsstätten nach einem Verkauf mitverfolgt, bei dem nährt sich der Verdacht, dass dieser Zweig der Lebensmittelindustrie immer mehr den Markt dominiert.

In den vergangenen Jahren hat sich das scheinbar etwas gelockert: Noblere Biersorten gelangten in den Verkauf (Champagner-Art), kleinere Brauereien machten von sich reden und aus lokalen Feierabend-Brauern wurden schon mal selbständige kleine Unternehmen. Nur ein Trend hat in Deutschland nicht Fuß gefasst: Home-Brewing bleibt weiterhin bevorzugtes Hobby in anderen Ländern, allen voran den USA.

Man konnte recht froh sein um das Aufkommen der kleineren Brauereien, schließlich erweiterte die Bier-Industrie den Markt mit sogenannten Bier-Mix-Getränken. Und was einst ein eher unbedenkliches Getränk mit einfachen Zutaten zu sein schien („Reinheitsgebpot”), das wurde nun eingefärbt und aromatisiert was das Zeug hielt.

Deutschland gilt als das Land der Biertrinker schlechthin, erreicht in der Verbrauchs-Statistik aber in Europa nur den zweiten Platz hinter Tschechien (Wikipedia, Zahlen von 2009). Dafür hat Deutschland unangefochten den Platz eins bei der Produktion – vor den Engländern, Polen und Spanien.

Aber der Pro-Kopf-Verbrauch (zuletzt 108 Liter) und die Produktion (94 mio hl) ging beständig zurück, auch wenn die „Zahl der betriebenen Braustätten” seit 2004 zunahm auf 1.340 (Angaben: Die deutschen Brauer). Wer heute also eine kleinere Brauerei in der Nähe sucht, der müsste relativ leicht fündig werden. Zumindest in Südbaden ist die Auswahl recht gut und neben den oft nur an wenigen Tagen betriebenen Kleinbrauereien finden sich auch oft genug Brau-Gaststätten, wo man beim Brauen zusehen darf und sein Bier auch schon mal im 2-Liter-Krug mit nach Hause nehmen kann.

Was soll nun besser daran sein, bei einer kleinen Brauerei zu kaufen? Zunächst mal kauft man kein Industrieprodukt, das oftmals durch Konzerne vermarktet wird: Bier aus der Nachbarschaft wird meistens auch mit Produkten der Region erzeugt, die Zutaten stammen nicht vom sogenannten globalen Markt. Und die kleinen Brauereien sorgen auch für eine größere Geschmacksvielfalt als die in Millionen Hektolitern erzeugten Einheitsbiere – die freilich qualitativ nicht schlecht sein müssen und auch gut schmecken.

Oft genug ist der Einkauf in der Nachbarschaft auch mit Unannehmlichkeiten verbunden: Ist der Einkauf nur zu bestimmten Zeiten möglich, bedeutet das oft eine weitere Einkaufsfahrt. Auch sind viele dieser Biere naturtrüb und nicht lange haltbar. Und sechs Literflaschen wollen erst einmal im Familien-Kühlschrank untergebracht sein.

Letztlich dürfte das Hauptargument die geschmackliche Vielfalt sein, die man damit unterstützt und erhält. Und die Unterstützung regionaler Anbieter, auch der Zulieferer. Beim Bier erscheint uns das oftmals noch etwas ungewohnt. Beim Wein dagegen hat sich längst durchgesetzt, dass der Einkauf bei diversen Winzern viele Vorteile bietet – gegenüber dem Tetrapak eines Getränkekonzerns, den wir auch viel leichter und billiger im Supermarkt bekommen könnten. Aber wer will das schon?

Mit Bio-Bieren, so ist mein Eindruck, tun sich übrigens alle schwer: die kleinen und die großen Anbieter. Das scheint auch auf längere Sicht eine Domäne von spezialisierten Brauereien, die ihre Produkte über den Bio-Handel vertreiben.

Wie gut ist Billig-Bio fragt das ZDF

Wie gut ist Billig-Bio

Eigentlich bin ich ja immer froh, wenn ich das Thema Bio in den Medien entdecke. Naja, wenn nicht froh, dann zumindest neugierig. Was man sich bei dieser Fragestellung beim ZDF gedacht hat, erschließt sich mir allerdings nicht: Wie gut ist Billig-Bio? – ZDF.de. Nachdem auch überzeugte Bio-Kenner nun fast schon gebetsmühlenartig wiederholen, dass sich Bio-Anbau in der Regel nicht auf den Geschmack von Lebensmitteln auswirkt, scheint mir das eher etwas reißerisch zu sein. Da wird ein Sternekoch auch nicht weiterhelfen.

Bio ist an sich eben noch kein absolutes Qualitätsmerkmal: Bio kann auch aus fernen Ländern kommen, lange Transportwege verursachen, schlecht gemacht sein und industriell gefertigt. Auch in der Bio-Szene wird man schwerlich noch Anhänger finden, die einfach auf bio schwören, weil es bio ist. Nachhaltig, regional, saisonal sind Aspekte, die genauso wichtig sind. Dass zum Beispiel ein Nudelhersteller auch bio kann – klar. Dass das nicht besser oder anders schmecken muss – auch klar.

Bei manchen Bioprodukten liegt der Sinn einfach darin, dass die Risiken und Nebenwirkungen des Anbaus minimiert werden – auch wenn das Produkt selbst geschmacklich wenig gewinnen sollte. Nach meiner Erfahrung liegen geschmackliche Verbesserungen oft in den Begleiterscheinungen des Bio-Anbaus begründet. Viele Bio-Erzeuger beschäftigen sich ganz neu und viel intensiver mit der Materie, wenn sie auf bio umsteigen. Sie stecken mehr Zeit und Arbeit in ihr Produkt, zum Beispiel auch die Sortenwahl. Und wenn dann zum Beispiel im Obst- und Gemüsebau alte Sorten zum Einsatz kommen, die nicht auf Turbo-Wachstum getrimmt wurden, dann kann sich das auch geschmacklich auswirken. Oder ein geringerer Ertrag kann zum Beispiel im Weinbau auch eine gute Voraussetzung sein für bessere Qualität. Aber das sind eben alles Kann-Bestimmungen.

Kartoffel-Ernte 2012

Kartoffelernte

Wir haben keinen Nutzgarten. Nur ein paar Tomaten auf dem kleinen Grün hinterm Haus. Die Freude und der Stolz meiner Frau. Jetzt zur Erntezeit werden wir verwöhnt mit den Früchten der Arbeit anderer. Und manchmal dürfen wir helfen. Kartoffeln raus machen zum Beispiel. Wesentlich anstrengender als die anderen Arbeiten, die man uns Laien sonst zutraut. Aber schön.

Die „eigenen” Kartoffeln schmecken natürlich ganz anders. Und sie sind – vielleicht weil sie aus dem Schwäbischen kommen – die besten Kartoffeln überhaupt für Kartoffelsalat.

Wir bekommen auch die ganz kleinen, die normalerweise weggeschmissen werden. Zum „Mit-Schale-essen” und / oder im Backofen machen. Und meistens reicht unser kleiner Anteil an der kleinen Ernte fast ein Jahr lang für leckere Kartoffelgerichte. Liegt vielleicht daran, dass Kartoffeln bei uns nicht ganz so oft auf dem Speiseplan stehen.

Unsere Kartoffeln sind – ohne dass dies unser Verdienst wäre – auch biologisch. Aber das ist noch nicht das Beste. Das Beste ist, dass man jedes Mal bei einem leckeren Essen wieder an die denkt, die geackert und geschafft haben, damit es auch uns gut geht.

Kein Wunder, dass immer mehr Menschen sich um ein kleine Stückchen Grün bemühen, auch auf dem Balkon oder am Stadtrand oder auch mitten in der Stadt.

Mein Tipp zum Anfangen: Erdbeeren im Balkonkasten oder kleine Tomaten, die dort ebenfalls bestens gedeihen. Und als Buchtipp: Mein Küchenbalkon: Obst und Gemüse für City-Gärtner

Kartoffelernte

Kartoffelernte

Watch. Think. Act: Do Something Reel Film Festival

Ganzjähriges Film-Festival zu Umweltthemen.

Das Motto macht schon deutlich, dass es hier nicht um seichte Unterhaltung geht: Watch. Think.Act. Das steht dick auf der Eingangsseite der Website Do Something Reel Film Festival.

Das Projekt ist nichts weniger als ein Film-Festival. Ein ganzes Jahr lang sollen Filme aus dem Umweltbereich gezeigt werden. Und die ersten Beispiele belegen schon, dass das Niveau durchaus professionell ist. Auf der Filmseite werden die Filmemacher vorgestellt. ZU allen Filmen gibt es vorab schon die Trailer zusehen, die wirklich Lust auf mehr machen.

Kleiner Haken an der Sache: Nicht nur die Filme sind professionell, auch der Verleih. Die Filme kann man ausleihen gegen Gebühren von rund 5 US-Dollar. Und natürlich braucht man dazu auch einen eigenen Account, also nix mit iTunes und Konsorten.

Das ist alles sehr verständlich und dass gute Dokumentarfilme naturgemäß werbefrei sein sollten, ist auch klar. Ich würde aber mal vermuten, dass die Verbreitung dieser Filme damit doch eher etwas eingeschränkt bleiben wird. Dabei sind die Themen spannend und – zumindest nach dem was man aus den Trailern schlussfolgern kann – auch gut gemacht.

Zum Beispiel der Film über die Truck Farm: Ein Garten, der auf der Ladefläche eines Pickup eingerichtet wurde. Oder der Titel „King Corn”, der die Tatsache beschreibt, dass Mais in den USA wohl in so ziemlich allen Lebensmittel enthalten sein soll. Beide Filme kommen von denselben Filmemachern und sind im Juli zu sehen.

Wer also im TV-Sommerloch steckt und keine Lust auf Fußball hat, der kann für einen informativen Abend ja mal die fälligen paar Euro locker machen. Billiger als Kino und in einigen Fällen wohl auch interessanter.

Aus meinem Einkaufskorb: Maggi Bio-Gemüsebrühe ohne Hefeextrakt

Bio-Gemüsebrühe von Maggi ohne Hefeextrakt

Einer der meist gelesensten Artikel hier auf testschmecker.de ist dieser: „Ohne Geschmacksverstärker, mit Hefeextrakt?”. Der ist nun schon etwas älter, an der Grundproblematik hat sich wenig geändert: Gesundheitsbewusste Menschen sind aufgeschreckt wegen der Berichte über Glutamat, also Geschmacksverstärker in Lebensmitteln.

Und sie sind umso mehr aufgebracht, wenn sie erfahren, dass in den vermeintlich glutamat-freien Produkten statt den Zusatzstoffen mit den E-Nummern genau die gleiche Substanz unter dem Namen Hefeextrakt enthalten ist.

Lange Zeit war es fast schon ein beliebter Wettbewerb, als Geheimtipp Produkte weiter zu empfehlen, die eben beides nicht enthalten. Wer bei seinen Einkäufen öfters mal auf das Kleingedruckte der Verpackungen schaut, der weiß, das so etwas sehr schwer zu finden ist. Erst recht, wenn man in normalen Supermärkten einkauft.

Und nun das: Bei einem eher gelangweilten Routineblick auf die Rückseite der Maggi-Gemüsebrpühe entdeckte ich, dass der Marktführer seine gesundheitsbewussten Kunden wohl erhört hatte: Eine Bio-Gemüsebrühe ohne Geschmacksverstärker und Hefe-Extrakt. Siehe da, es scheint zu gehen.

Und mit einem Preis von 1,99 Euro fürs Glas (ergibt 8 Liter Gemüsebrühe) scheint mir das noch nicht mal besonders teuer. Zumal sehr viele Bio-Produkte eben doch Hefe-Extrakt enthalten, oftmals auch mit dem ausführlichen Hinweis darauf, dass keine künstlichen Geschmacksverstärker zugesetzt sind. Kontrollieren kann man das als Kunde freilich kaum.

Übrigens habe ich keine Mengenanagabe auf dem Maggi-Glas gefunden. Wenn man das aber zurückrechnet (4 Gramm auf 1/4-Liter), dann kommt man drauf, dass in dem Glas 128 Gramm drin sein müssen.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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