„vegan genial” von Josita Hartanto

vegan genialvegan genial: aufregend anders kochen Unübersehbar: Der Stapel mit veganen Kochbüchern in den Buchhandlungen wächst und wächst. Isst noch jemand was mit Fleisch? Oder vielleicht „nur” vegetarisch? Aber man sollte nicht meckern über Trends, sie haben auch was Gutes: Selbst wenn nicht alle Käufer von veganen Kochbüchern zu Veganern werden, es zeigt das wachsende Interesse an Rezepten in diesem Bereich.

„Aufregend anders” soll das Kochbuch der Küchin Josita Hartanto sein. Auf jeden Fall ist es schön fotografiert, hat eine runde Auswahl an Rezepten, ganz klassisch sortiert von Suppen & Vorspeisen bis zum Dessert. Und natürlich sind nicht die Rezeptthemen schlichtweg neu (Kürbis-Cannelloni, Pilz-Risotto oder Auberginenschnitzel haben andere auch schon zubereitet). Es ist vielmehr die Handschrift der Köchin, die – wie bei jedem guten Buch – für eine Einzigartigkeit sorgt.

Der Anspruch, ein Kochbuch für alle zu sein, für Anfänger und Fortgeschrittene, und mit halbwegs normalen und überall erhältlichen Zutaten auszukommen, das haben auch andere sich auf die Fahnen geschrieben. Dass dieses Buch dennoch nicht nur bei Fans ihres Berliner Restaurants ankommt, dafür sorgen die gute Aufmachung und Bebilderung, die durchaus originellen und doch machbaren Rezeptvarianten und Anleitungen, mit denen auch Neulinge in der Küche gut zurecht kommen.

Wem der ideologische Überbau fehlt oder die komplette anspruchsvolle Fleisch-Ersatz-Küche, der findet genügend Alternativen im Buchhandel. Ich würde das Buch ohne Bedenken nicht nur überzeugten Vegetariern und Veganern schenken, sondern auch all denjenigen, die für etwas Abwechslung in der Küche auf der Suche nach originellen veganen Rezepten sind, und mit einem Einkauf im gut sortierten Supermarkt auskommen wollen.

Jamie Oliver: 15-Minuten-Küche

Jamies 15 Minuten KücheJamie Oliver: 15-Minuten-Küche: Manchen mag dieser Anspruch etwas gering erscheinen, einfach ein Essen in 15 Minuten auf den Tisch bringen. Und bei seinen 30-Minuten-Menüs hatte der britische Starkoch ja auch einige teilweise berechtigte Kritik erfahren. Das gibg eben nur miot Vorbereitungen, die man da einfach nicht in die 30 Minuten mit einberechnet hat. Den Untertitel (genial geplant, blitzschnell gekocht) hatten dann wohl etliche Käufer einfach überlesen.

Nun also 15 Minuten für eine Mahlzeit. Wer regelmäßig ist, vielleicht noch berufstätig ist, der sammelt solche Rezepte sowieso. Denn schnell muss es dann fast immer gehen. Also hat man meistens sein festes Repertoire, Experimente oder Anregungen aus dem Internet oder Kochzeitschriften gehen dann auch nur mit Vorbereitung. Aber um es gleich vorweg zu sagen: Das ist natürlich auch bei den 15-Minuten-Rezepten der Fall: Ohne Planung und Vorbereitung geht nix und selbst mit kommen nach meiner Einschätzung nur routinierte Köche mit der Viertelstunde hin.

Aber mir zumindest geht es um die Einhaltung des Zeitlimits gar nicht unbedingt: Anregungen für eine schnelle und schmackhafte Küche mit nachhaltigen, regionalen Produkten, da muss man schon einige Lektüre wälzen, bis man eine stattliche Zahl ansprechender Rezepte hat.

Ein anderer Aspekt ist da für mich eher nachteilig, aber der liegt eben in der Natur der Sache: Wer schnell ein Essen auf den Tisch bringen will, der macht es sich mit Fleisch oder Pastagerichten am leichtesten. Diese überwiegen auch hier.

Wer also mit der Stoppuhr am Herd steht, der wird vielleicht etwas enttäuscht sein. Alle anderen, die schnelle und leckere, aber eben auch originelle Rezepte suchen, die sind mit dem wie immer schön bebilderten und illustrierten 356 Seiten starken Buch aus dem Dorling Kindersley Verlag gut bedient.

Tim Mälzer: Greenbox

Greenbox von Tim MälzerGreenbox von Tim Mälzer, das ist mal ein Buch nach meinem Geschmack: Modern aufgemacht, ziemlich jugendlich und ein tolles Thema hat es auch. Tim Mälzer galt und gilt ja ein bißchen als die deutsche Variante des britischen Rock-Koch-Stars Jamie Oliver. Und das zu Recht finde ich: Er hat sich irgendwie eine jugendlich frische Art bewahrt, und man hat den Eindruck, er redet und formuliert noch ziemlich unbeschwert von PR-Leitlinien, wie es ihm gerade einfällt.

Das hat jetzt aber noch nix mit der Qualität des Buches zu tun, auch wenn sich diese Art natürlich auch aufs Buch auswirkt. Sympathisch ist mir die Idee, all die leckeren Sachen, die sonst als eine Art Beilagen eher schlecht wegkommen, in den Mittelpunkt zu rücken. „Von der Beilage zum Hauptdarsteller” – dieses Motto, das gleich auch den Eingangsseiten propagiert wird, trifft die Sache ziemlich gut. Und es kommt auf diese Weise auch etwas leichter, unbeschwerter daher als wenn man gleich den Anspruch „vegetarisches Kochbuch” erfüllen wollte.

Die Rezepte sind interessant, einige natürlich auch ausgefallen, aber denn doch nicht so, dass man schon beim Einkauf der Zutaten die Lust verliert. Geschmorter Radicchio mit Tomaten Feigen Salat und Räucherkäse, das lässt sich auch in weniger gut bestückten Supermärkten organiseren. Oder Wirsing-Nudel Strudel, einfach und gut. Die asiatischen oder auch die mediterranen Gerichte sind dann vielleicht etwas difiziler, aber noch nicht zu exotisch.

Alles in allem eine gute Sammlung, locker und ansprechend aufgemacht und ohne ideologischen Überbau, eben praxisnah. Für 20 Euro eine Empfehlung für jeden Haushalt, erst recht, wenn man zum Beispiel seinen Kindern eine abwechslungsreiche Küche ohne Fleisch bieten möchte.

Vegetarisch für Fleischesser

Vegetarisch für FleischesserVegetarisch für FleischesserIch weiß, für den Titel könnte man jetzt arg gescholten werden. Aber sobald man die Idee dahinter erkennt, findet man es bestimmt gut: Es geht um Gerichte, die man zum Fleisch essen kann, die aber mehr sind als Beilagen. Andersherum gesagt: Man kann bei diesen Rezepten (den meisten zumindest) das Fleisch auch weglassen.

Vegetarisch für Fleischesser

Was auf den ersten Blick nur inkonsequent wirkt, hat eine Menge Vorteile: Es gibt wohl viel mehr Menschen, die sich oft oder gelegentlich vegetarisch verköstigen, als es reine Vegetarier gibt. Und wenn man dann noch diejenigen dazu rechnet, die nach Gerichten suchen, die in einer Familie oder einer größeren Gesellschaft sowohl mit als auch ohne Fleisch Sinn machen, dann ist das wahrscheinlich eine beachtliche Menge.

Der Verlag 99pages hat also nach meiner Einschätzung schon einen Nerv getroffen mit diesem Thema. Was hat er daraus gemacht?

Auf den ersten Blick würde ich sagen: ein Gesamtkunstwerk. Der Untertitel („da rockt der Herd”) und die Aufmachung sprechen ebenso wie die Rezeptauswahl wohl eher die jungen Wilden an. Stylisch, modern soll es zugehen. Ausgefallene Typografie, aus dem Rahmen fallende Fotos, da wurde eine ganz bestimmte, eigentlich auch recht kleine Zielgruppe ins Auge gefasst.

Eine, in der die Menschen sehr bewusst kochen, mit exotischen Zutaten, aufwändig. Schade eigentlich: So schön und extravagant wie Buch und Rezepte daher kommen, das Thema hätte sicher auch für eine breitere Zielgruppe getaugt.

Wer sich das 104 Seiten starke Buch für 20 euro kauft, der hat Lust auf Entdeckungsreisen zu „Topinambur-Crème-Brûlée mit Kumquats-Caesar’s Salad-Frühlingsrolle” oder „Aubergine-Canneloni-Krokette auf Physalis-Radicchio”, der plant sorgfältig sowohl seine Einkäufe als auch die Kochabenteuer.

Das Konzeopt dahinert lässt sich übrigens in einem neuen Unwort zusammenfassen, das in den USA wohl schon sehr verbreitet ist: Flexitarian bedeutet nichts anderes, als man kann, aber man muss sich nicht vegetarisch ernähren. Ergänzt werden die teilsweise exotischen vegetarischen Bestandteile also mit Zubereitunsgtipps für Fleisch – und Fischgerichte, die ebenfalls die Handschrift der Küchenprofis tragen. Allerdings handelt es sich bei diesen Themen nicht um Rezepte sondern eher um allgemeine Tipps. Womit das Kochbuch nun eben doch zu einem vegetarischen wird.

Alltagskost ist das sicher nicht, aber wer Lust auf neue, ungewöhnliche fleischlose Rezepte hat und sich auch nicht von komplizierten Namen und Zubereitungen abschrecken lässt, der kann hier neue Welten erforschen und neue Möglichkeiten entdecken.

Vegetarisch für Fleischesser

Klassische Gemüseküche von Annabelle Fagner, Tilmann Schempp

Klassische Gemüseküche

Klassische GemüsekücheKlassische Gemüseküche von Annabelle Fagner und Tilmann Schempp. Das Wort „vegetarisch” taucht in diesem Buchtitel nicht auf. Die Herangehensweise der Autoren ist auch eine ganz andere: Nicht weltanschauliche Dinge stehen im Vordergrund, sondern ganz konservativ und konventionell: Gemüse. Dies vorweg, damit niemand enttäuscht ist, der nachher Ofengemüse mit Kartoffelnund Hähnchen hier vorfindet oder gefüllte Paprika mit Hackfleisch.

Dem Ansatzpunkt, das Gemüse in den Vordergrund zu stellen, bleiben die Autoren durchweg treu: Da gehts um Gemüse in Sagen und Märchenoder in der bildenden Kunst. Die Illustration ist stilvoll mit alten Stichen und Zeichnungen, der Thorbecke Verlag ist nicht zuletzt bekannt für schön gestaltete Bücher und Themen, die auch etwas abseits des Mainstreams liegen. Insgesamt wirkt die Illustration zwar überhaupt nicht sparsam mit. Doch man muss mit oft recht allgemein gehaltenen Fotos auskommen. Wer sich seinen Appetit aufs Kochen mit schönen Food-Fotos holt, der muss hier eben manchmal mit Stilleben der Gemüsesorten Vorlieb nehmen.

Aber das waren auch schon fast alle Einschränkungen, die man bei dieser gelungenen Rezeptsammlung machen muss. Zu den Rezepten zählen zahlreiche Klassiker ebenso wie die zahlenmäßig deutlich geringeren neuen Kreationen. Und wer nicht auf Anhieb weiß, wie zum Beispiel ein Spinatstrudel aussehen wird, der wird das wohl erstmal für sich selbst ausprobieren, bevor er es für Gäste nachkocht und geschmackvoll anrichtet.

Insgesamt also ein Buch für all diejenigen, die vor allem an den Klassikern der Gemüseküche interessiert sind, und die vielleicht die optischen Reize des fertigen Gerichts weniger in den Vordergrund stellen. Die erhalten dafür aber ein zeitlos wirkendes Buch zu einem klassischen Thema, auf das man oft und gerne zurückgreifen kann.

Klassische Gemüseküche

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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