Ansturm auf lebensmittelklarheit.de

Website lebensmittelklarheit.de

Schön, dass es diese Website gibt. Und schön, dass sich so viele Menschen dafür interessieren.

Damit ist aber schon das Positivste gesagt, was man derzeit über die Website lebensmitteklarheit.de berichten kann. Denn gestern bei der offiziellen Vorstellung ist der Server unter der Last von bis zu 20.000 Serveranfragen pro Sekunde zusammengebrochen. Und auch heute, Donnerstag, den 21. Juli, sehe ich noch nicht mehr als die Eingangsseite.

Was man hier und über die Medien erfährt scheint aber durchaus gut zu sein: Verbraucherministerin Aigner hat das Porjekt initiiert und fördert es in den nächsten zwei Jahren. Betrieben wird es vom Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände – Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Ziele sind Information und Austausch über die Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln.

Dass das Projekt etwas bewegen könnte, das merkt man schon am ersten Aufschrei eventuell Betroffener: Die Lebensmittelindustrie fürchtet eine der Hauptfunktionen des neuen Internetangebotes. Dort können nämlich Verbraucher Beschwerden abgeben, wenn sie sich getäuscht fühlen von Produkten, deren Beschaffenheit oder deren Beschreibung.

Die CSU-MInisterin und die Verbraucherverbände also im gleichen Fahrwasser wie die Aktivisten von Foodwatch, die mit ihrer Website abgespeist.de genau das anprangern: Werbelügen und Etikettenschwindel? Naja, eigentlich schon. Letztlich aber, so ist zu vermuten, dürfte die neue Website wesentlich zurückhaltender sein als die Vertreter von Foodwatch. Die vergaben unlängst unter großer Aufmerksamkeit der Medien den „Goldenen Windbeutel” für die dreisteste Werbelüge.

Bleibt für lebensmittelklarheit.de noch das weitere Feld der Aufklärung und Information. Über Produkte soll informiert werden, über die Details der Zutatenlisten auf den Verpackungen aufgeklärt werden. Und man will auch erläutern, unter welchen Begriffen sich was – rein rechtlich – verbergen darf und wo die Grenzen sind. Aktuelle Beispiele auf der Website sind die Anteile von Kalbfleisch in einer Kalbswurst. Und Schafskäse, der in Wirklichkeit aus Kuhmilch hergestellt wird.

Was also wird das neue Internetangebot, das jetzt schon auf so großes Interesse stößt, ausrichten können?

Das Anprangern von Mißständen, so ist meine Befürchtung, werden die Leute von Foodwatch auch künftig wahrscheinlich besser und effektiver erledigen. Der Vorteil dieser staatlich geförderten Infoseiten wird sein, dass sie zunehmend von Verbrauchern ernst genommen werden könnte, die den Aktivisten und Verbänden bislang eher misstrauisch gegenüber standen – aus welchen Gründen auch immer.

Meine Einschätzung: Das Angebot ist gut und richtig, das Engagement der CSU-Ministerin finde ich mutig und wegweisend. Aber ich teile auch die Auffassung der Foodwatch-Vertreter. Die meinten anlässlich der Eröffnung bereits, mit Information und Aufklärung und Beschwerden sei es nicht getan, wenn die umstrittenen Produkte weiterhin in den Regalen stehen und verkauft werden.

Als Journalist weiß auch ich, dass Informationen alleine oft nicht genügen – wenn zum Beispiel nicht gerade Lebensmittelskandale die Aufmerksamkeit der Verbraucher für solche Themen schärfen. Denn die meisten Zusammenhänge sind ja schon heute bekannt, sie werden in den Medien dargestellt und man kann sie mühelos im Internet recherchieren.

Aber solange selbst die am einfachsten verfügbaren Infos, wie zum Beispiel die Inhaltsstoffe auf der Zutatenliste weder zur Kenntnis genommen noch hinterfragt werden, haben die Aufklärer einen schweren Stand. Die Verbraucherschützer und die Ministerin sind auf dem richtigen Weg, werden aber einen langen Atem brauchen – und eine dicke Haut.

Ansturm auf das neue Informationsangebot

Schweden nennen CO2-Werte für Lebensmittel

Schwedische Burger mit CO2-Kennzeichnung

Den meisten Agenturen, Tageszeitungen und Online-Medien ist es heute eine Meldung Wert: Schweden kennzeichnet seine Lebensmittel jetzt auch mit einer CO2-Bilanz. Während man in deutschen Landen noch zaudert, auch nur die Ampel einzusetzen, machen die Schweden klar Tisch.

Und – wie Spiegel Online in seinem aktuellen Bericht verdeutlicht – ohne Nachteile, im Gegenteil:

Seitdem schwedisches Fast Food ein CO2-Kennzeichen trägt, verkaufen sich die klimafreundlichen Produkte um 20 Prozent besser als vorher.

So ein Zitat aus dem Spiegel-Online-Artikel. Als Beispiel wird die schwedische Burger-Kette Max angeführt und tatsächlich wird dort schon auf der Eingangsseite der Website auf die CO2-Werte hingewiesen.

Fastfood und Umweltschutz schließt sich nicht ausIch finde diese Entwicklung außerordentlich erfreulich: Je mehr man über die Folgen seiner Ernährung informiert wird, desto eher kann man durch sein Verhalten auch Entwicklungen steuern. Und das Max-Beispiel zeigt, dass erstens auch Fast-Food-Esser durchaus ein Umweltbewusstsein haben (was uns alle ja nicht wirklich wundert) und zweitens auch beim Schnellimbiss schon mal auf die Umwelt geachtet wird.

Einige Sachen sind informierten Verbrauchern ja schon bekannt. Zum Beispiel, das bei der Erzeugung von Rundfleisch die größte Menge CO2 anfällt. Generell aber dürfte das Wissen um den Treibhauseffekt der Ernährung noch eher marginal sein.

Die Schweden gehen auch hier einen Schritt weiter: Die Lebensmittelbehörde des Landes soll laut dem oben zitierten Artikel vor kurzem bereits “Empfehlungen für eine klimafreundliche Ernährung herausgegeben – in Europa eine bislang einmalige Aktion.”

Und um Irrtümern vorzubeugen: Für mich ist die Konsequenz aus solchen Informationen ja nun nicht, dass man gar kein Rindfleisch mehr essen sollte. Aber wenn man die Daten erst einmal im Hinterkopf gespeichert hat, dann wird man auch seinen Speiseplan daran ausrichten – nicht immer, aber immer öfter.

Genauso, wie man Bio-Eigenschaften im Hinterkopf hat, Fair-Trade-Aspekte, Regionalität oder tierfreundliche Erzeugung. Und die Zutatenliste.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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