Smartphone-Fotos am Fenster: Das geht immer

Smartphone-Fotos am Fenster: Das geht immer

Food-Fotos mit dem Handy haben aus meiner Sicht im Wesentlichen drei Probleme: Erstens sieht nicht jedes Essen – wie gut es auch schmecken mag – appetitlich aus. Zumindest nicht, solange man nicht eingreift. Zweitens ist es schwierig mit kleinen Kameras oder bei Smartphone-Fotos so etwas wie ein Bokeh und Schärfentiefe hinzubekommen. (Verzichtbar ist das eigentlich nur bei Aufnahmen senkrecht von oben). Für beides brauchts offene Blenden und längere Brennweiten oder Makroeinstellungen – beides schwierig beim Handy. Bleibt der dritte Punkt, um den es hier gehen soll: Ohne richtiges Licht wirkt jede Aufnahme flau und körnig. Und nicht immer lässt sich das durch Nachberbeitung ausbügeln.

Karges Motiv, aber relativ gleichmäßiges Licht.

Karges Motiv, aber relativ gleichmäßiges Licht.

Das Thema heute also:

Mehr Licht!

Das soll einst Goethe auf dem Sterbebett gerufen haben. Und so mancher Fotograf denkt sich das gleiche, wenn er sich Instagram-Fotos anschaut. Was auch immer man tut, um ein Bild zu verbessern. Zwei Dinge sollte man nicht tun: Blitzen oder im Dunkeln verwackelte Bilder produzieren.

Der Blitz für Smartphone-Fotos mag noch dazu gut sein, Erinnerungsfotos seiner Freunde zu schießen. Angenehme, lustige Situationen festhalten, das ist ok. An Food-Fotos scheitern die kleinen Blitzer (oder Lichter) regelmäßig. Den Blitz einfach abschalten und das Dinner im Kerzenschein fotografieren ist leider ebenfalls zum Scheitern verurteilt.

Was bleibt? Mehr Licht! Wenn also nicht gerade im Kerzenschein gegessen wird oder in einem sehr dunklen Restaurant, sollte man für Licht sorgen und die Nähe einer Lampe suchen. Die meisten Kameras machen von Hause aus einen brauchbaren Weißlichtabgleich, andernfalls sollte man versuchen, den Farbstich in der Nachbearbeitung zu entfernen.

Wer daheim kocht und fotografiert, der geht mit einem passablen Untergrund in die Nähe eines Fensters und fotografiert dort. Untergrund (Holzbrett, Backblech, etc.) oder Aufheller (weißes Papier, Karton, Styropor) sind hilfreich aber nicht unbedingt notwendig. Zeit und Blende lassen sich manchmal nicht beeinflussen, also konzentriert man sich am besten aufs Arrangement.

Hier drei Hilfsmittel, die gleichmäßigeres und besseres Licht bringen – egal ob man mit für Smartphone-Fotos, Aufnahmen mit kleinen Kameras oder großen DSLRs.

Zum Fenster

Einfachste Methode, geht immer. Selbst wenn man kein Tischchen oder eine Ablage ans Fenster rücken kann (was sich für mehrere Fotos durchaus lohnt). Auf einen schönen Untergrund achten (Holzplatte, Teller etc.), den Hintergrund möglichst schon bei der Aufnahme ausblenden. Noch besser: Nicht gegen das Licht fotografieren, sondern mit dem Fenster an der Seite oder im Rücken.

Video-Leuchte, LED-Licht oder Schreibtischlampe: Irgendwas findet sich immer

Video-Leuchte, LED-Licht oder Schreibtischlampe: Irgendwas findet sich immer

Leuchten

In Zeiten eines automatischen Weißabgleichs auch für Smartphone-Fotos geht fast alles: Von der Schreibtischlampe über die kleine LED-Leuchte bis zur Foto- / Video-Leuchte. Die Kosten liegen zwischen 20 und 50 Euro. Oder bei Null, wenn man eine passenden Lampe zuhause greifbar hat. Im Zweifelsfall kontrollieren, ob der Weißabgleich so funktioniert, wie er soll und ggf. nachbessern.

Aufheller

Der Baumarkt-Klassiker: Die Styroporplatte. Wirkt bei Smartphone-Fotos eher deswegen unverhältnismäßig, weil sie recht sperrig ist. Aber billiger gehts nicht. Nur wenig teurer sind mittlerweile Reflektoren, die sich klein zusammenfalten lassen. Aufheller funktionieren umso besser, je mehr Wumms das Hauptlicht hat. Bei dezentem Licht vom Nordfenster als Hauptlicht sorgt der Aufheller bestenfalls noch für Nuancen.