Vegetarisch für Fleischesser

Vegetarisch für FleischesserVegetarisch für FleischesserIch weiß, für den Titel könnte man jetzt arg gescholten werden. Aber sobald man die Idee dahinter erkennt, findet man es bestimmt gut: Es geht um Gerichte, die man zum Fleisch essen kann, die aber mehr sind als Beilagen. Andersherum gesagt: Man kann bei diesen Rezepten (den meisten zumindest) das Fleisch auch weglassen.

Vegetarisch für Fleischesser

Was auf den ersten Blick nur inkonsequent wirkt, hat eine Menge Vorteile: Es gibt wohl viel mehr Menschen, die sich oft oder gelegentlich vegetarisch verköstigen, als es reine Vegetarier gibt. Und wenn man dann noch diejenigen dazu rechnet, die nach Gerichten suchen, die in einer Familie oder einer größeren Gesellschaft sowohl mit als auch ohne Fleisch Sinn machen, dann ist das wahrscheinlich eine beachtliche Menge.

Der Verlag 99pages hat also nach meiner Einschätzung schon einen Nerv getroffen mit diesem Thema. Was hat er daraus gemacht?

Auf den ersten Blick würde ich sagen: ein Gesamtkunstwerk. Der Untertitel („da rockt der Herd”) und die Aufmachung sprechen ebenso wie die Rezeptauswahl wohl eher die jungen Wilden an. Stylisch, modern soll es zugehen. Ausgefallene Typografie, aus dem Rahmen fallende Fotos, da wurde eine ganz bestimmte, eigentlich auch recht kleine Zielgruppe ins Auge gefasst.

Eine, in der die Menschen sehr bewusst kochen, mit exotischen Zutaten, aufwändig. Schade eigentlich: So schön und extravagant wie Buch und Rezepte daher kommen, das Thema hätte sicher auch für eine breitere Zielgruppe getaugt.

Wer sich das 104 Seiten starke Buch für 20 euro kauft, der hat Lust auf Entdeckungsreisen zu „Topinambur-Crème-Brûlée mit Kumquats-Caesar’s Salad-Frühlingsrolle” oder „Aubergine-Canneloni-Krokette auf Physalis-Radicchio”, der plant sorgfältig sowohl seine Einkäufe als auch die Kochabenteuer.

Das Konzeopt dahinert lässt sich übrigens in einem neuen Unwort zusammenfassen, das in den USA wohl schon sehr verbreitet ist: Flexitarian bedeutet nichts anderes, als man kann, aber man muss sich nicht vegetarisch ernähren. Ergänzt werden die teilsweise exotischen vegetarischen Bestandteile also mit Zubereitunsgtipps für Fleisch – und Fischgerichte, die ebenfalls die Handschrift der Küchenprofis tragen. Allerdings handelt es sich bei diesen Themen nicht um Rezepte sondern eher um allgemeine Tipps. Womit das Kochbuch nun eben doch zu einem vegetarischen wird.

Alltagskost ist das sicher nicht, aber wer Lust auf neue, ungewöhnliche fleischlose Rezepte hat und sich auch nicht von komplizierten Namen und Zubereitungen abschrecken lässt, der kann hier neue Welten erforschen und neue Möglichkeiten entdecken.

Vegetarisch für Fleischesser

Kurz-Interview mit David Lebovitz

David Lebovitz

Naja, beim genauen Hinsehen ist es weniger ein richtiges Interview als gerade einmal drei Fragen, auf die der bloggende Koch und Kochbuch-Autor antwortet. Aber das nehme ich zum Anlass, noch einmal auf David Lebovitz hinuzuweisen, dessen Blog ich seit langem mit viel Interesse verfolge.

Auf dem Umweg über einen Link kann man auch ein paar Bilder aus seiner Küche sehen, aber das finde ich ehrlich gesagt weniger interessant, als die Blogbeiträge. Der aus Kalifornien stammende Lebovitz lebt seit mehreren Jahren in Paris und nimmt nicht nur die französische Küche und Lebensart unter die Lupe: Zur Zeit bereist er Israel und veröffentlicht von dort seine Erlebnisse.

Paris Kitchen Visit and Interview with David Lebovitz | The Kitchn.

Klassische Gemüseküche von Annabelle Fagner, Tilmann Schempp

Klassische Gemüseküche

Klassische GemüsekücheKlassische Gemüseküche von Annabelle Fagner und Tilmann Schempp. Das Wort „vegetarisch” taucht in diesem Buchtitel nicht auf. Die Herangehensweise der Autoren ist auch eine ganz andere: Nicht weltanschauliche Dinge stehen im Vordergrund, sondern ganz konservativ und konventionell: Gemüse. Dies vorweg, damit niemand enttäuscht ist, der nachher Ofengemüse mit Kartoffelnund Hähnchen hier vorfindet oder gefüllte Paprika mit Hackfleisch.

Dem Ansatzpunkt, das Gemüse in den Vordergrund zu stellen, bleiben die Autoren durchweg treu: Da gehts um Gemüse in Sagen und Märchenoder in der bildenden Kunst. Die Illustration ist stilvoll mit alten Stichen und Zeichnungen, der Thorbecke Verlag ist nicht zuletzt bekannt für schön gestaltete Bücher und Themen, die auch etwas abseits des Mainstreams liegen. Insgesamt wirkt die Illustration zwar überhaupt nicht sparsam mit. Doch man muss mit oft recht allgemein gehaltenen Fotos auskommen. Wer sich seinen Appetit aufs Kochen mit schönen Food-Fotos holt, der muss hier eben manchmal mit Stilleben der Gemüsesorten Vorlieb nehmen.

Aber das waren auch schon fast alle Einschränkungen, die man bei dieser gelungenen Rezeptsammlung machen muss. Zu den Rezepten zählen zahlreiche Klassiker ebenso wie die zahlenmäßig deutlich geringeren neuen Kreationen. Und wer nicht auf Anhieb weiß, wie zum Beispiel ein Spinatstrudel aussehen wird, der wird das wohl erstmal für sich selbst ausprobieren, bevor er es für Gäste nachkocht und geschmackvoll anrichtet.

Insgesamt also ein Buch für all diejenigen, die vor allem an den Klassikern der Gemüseküche interessiert sind, und die vielleicht die optischen Reize des fertigen Gerichts weniger in den Vordergrund stellen. Die erhalten dafür aber ein zeitlos wirkendes Buch zu einem klassischen Thema, auf das man oft und gerne zurückgreifen kann.

Klassische Gemüseküche

Schwein: Das große Kochbuch

Schwein: das große KochbuchSchwein: Das große Kochbuch

Erinnern Sie sich an die fröhlichen Schweinefiguren oder Schweinebilder, mit denen Metzgereien für Ihre Produkte geworben haben? Ist heute sehr aus der Mode gekommen, was wohl auch damit zu tun hat, dass die Tierhaltung und Schlachtung heute kritischer unter die Lupe genommen wird. Und dass kaum ein Verbraucher heute noch davon ausgeht, dass die Tiere wirklich so unbeschwert leben.

Das Cover dieses Buches erinnert mich an diese etwas gespaltene Grundhaltung von Verbrauchern in früheren Zeiten. Aber warum auch nicht: Wie in diesem Artikel vorgestellt gibts durchaus die Gegenbewegung zum anonymen Massen-Fleischgenuss.

In diesem schön fotografierten und aufgemachten Buch geht es um Schweinerassen, ums Schlachten und um Rezepte. In den Vordergrund gerückt wurde der Profikoch Wolfgang Müller, mit jüngeren Gesichtern will man aber auch ein jüngeres Publikum ansprechen, als die klassischen Restaurant-Gäste und Sterne-Genießer. Das 240 Seiten starke Buch aus dem Umschau-Verlag ist nicht nur optisch ansprechend, sondern auch informativ. Und es geht nach meinem Empfinden auch gut mit dem etwas heiklen Thema der Schlachtung um.

Es zeigt, dass jedes Teil des Schweins seinen Platz in der Küche findet. Und diese Gegenposition zum häufig als Gourmet-Standpunkt missverstandenen „Wir verwenden nur die edelsten Teile des Schweins” ist in meinen Augen auch ein Stück weit ein Appell für den respektvollen Umgang mit Tieren, die für uns geschlachtet werden.

Der meist beachtete Teil des Buches ist sicher der rund 80 Rezepte umfassenden praktische Teil mit Anleitungen für Zubereitung. Und diese Rezepte sind durchaus handfest und gut nachvollziehbar. Für rund 40 Euro ein empfehlenswertes Buch, das durchaus aus dem Rahmen des Üblichen fällt.

Erklär mir mein Essen – am besten mit einem Video

What is Lardo? / How to make a Lardo and Grilled Peach Crostini

Man kann den Trend zu mehr Videos im Internet finden wie man will, praktisch ist er und zur reinen Wissensvermittlung ist ein Drei-Minuten-Video besser einsetzbar als ein langer Blog-Post, womöglich noch ohne Bilder.

Daniel Delaney, der mich schon vor geraumer Zeit begeisterte mit der Vorstellung diverser Fast-Food-Anbieter bei vendr.tv, hat eine neue Reihe ins Leben gerufen: What’s this food:. Vorgestellt werden sozusagen die Exoten des Supermarktes. Wobei diese Exoten uns nicht besonders fremd sein müssen: Meistens weiß man eben nur nicht genau, was es ist, wo es herkommt, warum es so heißt und nicht anders.

Die Auswahl fällt nicht schwer, davon gibt es genug: Lardo zum Beispiel, in der jüngsten Folge, oder Blauschimmelkäse, Kokosmilch oder Kaviar.

Nun kann man dem guten Mann, der sich offensichtlich schon seit Jahren für Videos durch die Welt vespert, viel guten Aufklärungswillen unterstellen, zu Recht. Spätestens bei der Werbepause aber wird klar, dass auch handfeste Interessen dahinterstehen. Aber das ist ja nix Schlechtes (in meinen Augen): Wenn er in diesem Zusammenhang die Produkte eines Anbieters empfiehlt, dann ist das für mich eine nette Dreingabe, nicht schlimmer als die Werbepause im Privatfernsehen (nur wesentlich kürzer). Und weil die Anbieter sowieso alle aus den USA stammen, können wir hierzulande einfach darüber hinweg sehen.

Die Beiträge sind überschaubar (im 5-Minuten-Bereich), außer dem Werbetext gibts immer auch ein Rezept und / oder eine praktische Anleitung, wie man das am besten verarbeitet / zubereitet. Und – was der Sinn der Sache ist – natürlich eine Erklärung und Herkunftsgeschichte.

Die Abkürzung des Titels wtf ist auch ganz gut gewählt, weil viele im Englischen so ähnlich eine Frage einleiten…

What's this food von Daniel Delaney

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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