Da muss man sich manchmal vielleicht ganz schon das Hirn verrenken, wenn man all seinen Ansprüchen gerecht werden will. Und manchmal scheint es auch ganz einfach zu sein: Zum Beispiel bei aqa.
Auf bestebioweine.de habe ich unlängst dieses Projekt vorgestellt, bei dem es um nichts anderes geht, als schlicht um Wasser. Nur, dass es eben etwas aufwändiger präsentiert wurde und etwas durchdachter konzipiert, nämlich in verschiedenen Ausführungen als Begleiter zu Wein und Speisen. Und gefertigt wird es in einer Integrationswerkstatt. Gutes Konzept, gute Idee.
Das mag vielleicht in Gebieten, wo das Wasser ungenießbar, da aufbereitet, ist, eine Alternative sein. Wo immer man das Wasser aus der Leitung aber trinken kann, hat Wasser aus der Flasche aber absolut keine Daseinsberechtigung. Man denke nur mal an den Aufwand, der dabei betrieben wird, angefangen bei der Abfüllung, dem Transport, der Herstellung der Verpackung usw. usf. Ein wenig verstehen kann ich es ja noch, wenn man lieber Wasser mit Kohlensäure hat, aber selbst das kann man sich zu Hause viel einfacher, billiger und umweltgerechter herstellen.
Da bin ich ausnahmsweise mal nur zum Teil Deiner Meinung. “Hahnenwasser” wie das bei uns heißt, ist sicher das günstigste und gesündeste und am besten kontrollierte Lebensmittel. Andererseits habe ich beruflich auch viel mit Winzern und Gastronomie zu tun. Da funktioniert schlichtes Leitungswasser – auch wenn es in einer schmucken Karaffe präsentiert wird – nicht immer.
Zum einen, weil Gäste / Verbraucher oftmals sehr kritisch sind, was Hygiene-Standards angeht. Zum anderen, gerade bei Winzern und Weinproben aber auch beim Essen im Restaurant das Auge “mit isst” und Gäste eine stylische Flasche eher honorieren als Leitungswasser.
Privat ist das für mich gar keine Frage: Bei uns kommt Leitungswasser auf den Tisch, natur in einer Karaffe oder gesprudelt.
Unter diesen Umständen kann es gekauftes Wasser ein ganz klein wenig verstehen. Andererseits kann man doch auch heimisches Wasser zu einem Qualitätsprodukt hoch stilisieren und stolz sagen “hey, wir setzen auf heimisches Wasser, schauen auf die Umwelt, vermeiden Müll …”. Aber anscheinend zählt das in dieser Branche nicht.