Mehr Eier: Produktion und Verzehr nehmen zu

Eier-Statistik

Keine Frage, auf die die Statistik nicht eine Antwort wüsste: Wie halten es die Deutschen jetzt mit den Eiern? Nach einigen Skandalen und der ständigen Diskussion um die Tierhaltung. Verzichten Sie eher? Steigen sie auf Bio-Eier um? Eine kleine Übersicht, ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit.

Im März diesen Jahres veröffentlichte das Bundesagrarministerium die aktuellen Zahlen. Demnach stieg durchschnittliche Verbrauch pro Kopf auf 217 Eier (212 Stück im Jahr 2011).

In Deutschland wurden 13,3 Milliarden Eier erzeugt, das sind 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

Inklusive importierter Eier und Eiprodukte wurden 17,7 Milliarden Eier als Nahrungsmittel verbraucht.

Beim Einkauf dominiert offensichtlich der Preis: Die Kennzeichnungen reichen von bio (mit 0) gekennzeichnet über Freiland (1) Bodenhaltung (2) bis zur Käfighaltung (3). Am beliebtesten bei uns sind mit rund zwei Dritteln (64 Prozent) Eier aus Bodenhaltung (2, die „zweitschlechteste” Lösung), gefolgt von Eiern aus Freilandhaltung (1, rund 25 Prozent), Öko-Eiern (0, 8,2 Prozent) und der Hennenhaltung in Kleingruppenkäfigen (3 Prozent).

Auf bunten gekochten Eiern wird die Herkunft wohl nicht angegeben, auch bei der Verwendung in anderen Lebensmitteln (beispielsweise Nudeln) begnügt man sich wohl mit Formulierungen wie „frisch aufgeschlagen”.

Das Maß aller Dinge ist für den Verbraucher noch immer der Preis

Die meisten Eier werden beim Discounter gekauft.

Käfighaltung fand – solange erlaubt – auf 750 cm2 statt, nach der Legehennenverordnung ist in Deutschland ab 1. Januar 2009 die konventionelle Käfighaltung verboten. Nachfolger war die sogenannte Kleingruppenhaltung („als unvereinbar mit dem Grundgesetz, weil die Tierschutzkommission nicht in der nach dem Tierschutzgesetz erforderlichen Weise angehört wurde” – Wikipedia). Da gabs 800 bis 900 cm2 Platz für die Hühner.

Freilandhaltung: „Legehennen müssen bei der Freilandhaltung neben ihrem Stall einen Mindestfreilauf von 4 m² Freiland pro Huhn haben.” (Wikipedia)

Die Eierpreise im Lebensmittel-Einzelhandel reichten in den vergangenen drei Jahren zwischen 1,19 und 2,89 für 10 Eier. Auf dem Wochenmarkt zahlt man mehr, erst recht beim Bio-Erzeuger. Für Eier aus biodynamischer Tierhaltung im Hühnermobil habe ich (gerne) 50 Cent pro Stück gezahlt.

Das BMELV schreibt zur Vorgabe für die Bio-Eier-Produzenten:

Welche besonderen Anforderungen müssen Erzeuger von Bio-Eiern bei der Tierhaltung erfüllen?

Als Haltungsform für Hühner kommt im ökologischen Landbau nur die Freilandhaltung in Frage. Jedem Tier muss mindestens vier Quadratmeter Auslauffläche zur Verfügung stehen. Bio-Geflügel darf nicht in Käfigen gehalten werden. Darüber hinaus gelten folgende Bestimmungen:

Zumindest ein Drittel der Stallbodenfläche muss eine feste Konstruktion sein, das heißt, sie darf nicht aus Spalten- oder Gitterkonstruktionen bestehen und muss mit Streumaterial in Form von Stroh, Holzspänen, Sand oder Torf bedeckt sein.

In den Ställen für Legehennen müssen Sitzstangen sowie Ein- und Ausflugklappen vorgeschriebener Mindestgröße zur Verfügung stehen.

Jeder Geflügelstall beherbergt maximal 3.000 Legehennen. Pro Quadratmeter Stallfläche, die den Legehennen zur Verfügung steht (ohne beispielsweise Wege), dürfen maximal sechs Hennen gehalten werden. Zwischenböden bei der Volierenhaltung und Wintergärten können zur Stallfläche gerechnet werden, soweit sie den Tieren ständig zugänglich sind.

Das Geflügel muss ständig freien Zugang zu Freigelände haben, soweit die Witterungsbedingungen und der Bodenzustand dies gestatten. Dieser Zugang muss mindestens während eines Drittels der Lebenszeit der Tiere bestehen. Die Ausläufe müssen überwiegend Pflanzenbewuchs aufweisen und mit Schutzvorrichtungen (zum Beispiel Bäume, Sträucher oder entsprechende Unterstände) versehen sein.

Eine künstliche Beleuchtung der Ställe fördert die Legeleistung und ist bei Bio-Legehennen in Kombination zum natürlichen Licht auf täglich insgesamt maximal 16 Stunden zu begrenzen.

Die Gans zum Fest: am besten bio

Weihnachtsgans - am besten bio

Was Tierhaltung angeht sind wir ja gerne vergesslich: Billige Eier im Angebot? Werden schon in Ordnung sein, sind ja von einem (unbekannten) Hof und da steht auch was von kontrolliert und Qualität. Fische? Können auch nicht sprechen, das Label spricht für sich – oder auch nicht.

Jetzt steht also die Gans auf dem Programm, bzw. dem Speisezettel. Die habens doch eh gut, denkt man sich: Die laufen ja meistens auf der Wiese herum, so kennen wir das doch. Und Gänsestopfleber ist wohl eine Sache der Franzosen.

Wer etwas genauer hinschauen mag, der kann sich ja mal bei Bioland informieren: Dort werden die die Eigenheiten der biologischen Enten- und Gänsehaltung etwas detaillierter aufgeführt. Und da nicht jeder die Möglichkeit hat, rechtzeitig vor Weihnachten einen Bio-Erzeuger in seiner Region aufzusuchen und dort vorzubestellen: Tiefkühl-Gänse in Bio-Qualität gibts immer öfter auch im Supermarkt. Solange der Vorrat reicht.

Und da die meisten Verbraucher zuerst nach den preiswerteren Tieren aus konventioneller Zucht greifen, sind die Chancen gar nicht schlecht, auch relativ kurzfristig noch einen Bio-Vogel zu ergattern.

Die Unterschiede zwischen Bio- und konventioneller Haltung, die auf der Bioland-Seite aufgelistet werden, sind recht drastisch: Tierbegrenzung, Auslauf, Einstreu, Zugang zu einer Wasserstelle und Tageslicht im Stall sind bei konventioneller Haltung wohl nicht vorgeschrieben. Was sich beim Lesen ziemlich dramatisch anhört, sollte man zwar am besten vermeiden. Aber wer die Möglichkeit hat, einen Erzeuger vor Ort zu besuchen, der kann feststellen, dass auch kleinere konventionelle Betriebe ohne Bio-Label ihren Tieren öfters gute Bedingungen bieten.

Wer diesen Einblick vor Ort nicht hat, der hat sicher ein besseres Gewissen, wenn er das Tier aus Bio-Zucht kauft.

Auf dieser Seite des NDR werden die Unterschiede ganz gut erläutert:

„Dagegen stehen die gesetzlich geschützten Kennzeichnungen “Freilandhaltung”, “bäuerliche Freilandhaltung”, oder “ökologische Tierhaltung” für eine artgerechte Aufzucht mit Auslauf.”

Und:

„Wer sicher gehen möchte, dass die Tiere nicht unter schlechten Bedingungen oder in Stopfmast gezüchtet wurden, kauft direkt beim Erzeuger oder bevorzugt Bio-Ware.”

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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