Allergien, Heuschnupfen und der Histamingehalt in Lebensmitteln

Histamingehalt in Lebensmitteln

Wer unter Allergien leidet, der sucht meistens nach Auslösern, die man tunlichst vermeidet. Der Hausarzt kann hier ein großes Stück weiterhelfen: Durch Tests lässt sich ermitteln, worauf der Körper allergisch reagiert. Doch nicht immer lassen sich allergieauslösende Stoffe komplett vermeiden. Und manchmal wirken auch andere Ursachen auf die Art, wie man auf allergische Stoffe reagiert: zum Beispiel Histamine. Der Arzt kann das besser erklären, aber an dieser Stelle soll mal die Definition von Wikipedia ausreichen:

Wichtige Mitwirkungen des Histamins sind seine Funktion an der Abwehr körperfremder Stoffe und seine pathologische Beteiligung an der Symptomatik von Allergien und Asthma.

Wer auf zunehmende Beschwerden weiter nachforscht, der erhält vielleicht eines Tages (wie ich vor etlicher Zeit) von seinem Hausarzt eine Liste von Lebensmitteln, die einen besonders hohen Histamingehalt haben. Dieser Histaminpegel kann Auswirkungen darauf haben, wie stark man allergisch reagiert.

Es gibt allerdings noch eine zweite Gruppe von Lebensmitteln, die dafür ausschlaggebend sein können: Sogenannte Histaminliberatoren sind Lebensmittel, die selbst zwar nur wenig Histamin enthalten. Aber sie begünstigen die Histaminausschüttung im Darm begünstigen oder sie blockieren das Enzym DiAminoOxidase (DAO), das hilft, Histamin abzubauen.

Nimmt man beide Listen von Lebensmitteln zusammen, dann kommt man so ziemlich auf alle Dinge, die einem (oder besser gesagt: mir) gut schmecken. Und die sollte man weglassen, wenn man akut unter Allergien leidet.

Ein sollte Liste findet man auch an vielen Stellen im Internet. Allerdings musste ich ziemlich lange suchen, bis ich eine fand, in der auch – wie in der von meinem Hausarzt – der Histamingehalt aufgelistet wird. Diese hier nennt beide Kataegorien und Histamingehalte.

Um es klar zu sagen: Ich bin kein Arzt und dies ist keine wissenschaftliche Erörterung des Themas mit konkreten Handlungsanweisungen. Mich hat mein Hausarzt darauf hingewiesen, schon vor längerer Zeit, und ich habe den Eindruck, dass es mir in Zeiten mit hoher allergischer Belastung besser geht, wenn ich diese Aspekte berücksichtige.

Wer sich nun nicht nach Liste ernähren möchte, der kommt mit einigen groben Anhaltspunkten schon ganz gut über die Runden:

Frisch ist immer besser

Meistens bildet sich Histamin vor allem in der Zeit von Lagerung, Reifung, Fermentation: Je länger der Enstehungsprozess oder die Lagerung, desto höher ist in vielen ( nicht allen) Fällen der Histamingehalt. Guter Käse oder Rotwein sind dafür gute Beispiele. Darüberhinaus haben aber auch Sauerkraut oder Rohwürste recht hohe Histamingehalte, aber auch Gemüsesorten wie Spinat und Tomaten – auch wenn man sie ganz frisch verzehrt. Bei alkoholischen Getränken sollte vor allem von Rotwein und Sekt die Finger lassen.

Ohne Histamin, aber Histamin frei setzend

Das ergänzt sich ganz prima, denn die anderen wohlschmeckenden Dingen finden sich nun auf dieser Liste: Schokolade und Kakao zum Beispiel begünstigen die Histaminausschüttung im Darm oder hemmen das Enzym Enzym DiAminoOxidase. Auch Zitrusfrüchte, Champignons und Nüsse. Auch Alkohol sollte man besser meiden, weil es die Wirkung des körpereigenen Enzyms herabsetzt.

Was bleibt?

Da hilft jetzt die genannte Liste wieder weiter: Denn nicht alle Käsesorten zum Beispiel haben einen sehr hohen Histamingehalt. Brie und Edamer statt Harzer Käse und Gorgonzola – damit kann man doch auch leben, oder? Beim Fisch sticht die Sardine hervor und frischer Kabeljau erscheint unter diesem Blickwinkel auch ganz verlockend. Besser als Hering und Meeresfrüchte. Auch die Wurst-Liste sorgt dafür, dass man auch als Genießer nicht am Leben verzweifelt, wenn man sich unter diesem Gesichtspunkt etwas einschränkt.

Auch gibt es von der oben genannte Regel – stark gereifte oder lange gelagerte Lebensmittel meiden – dieser Liste zufolge einige Ausnahmen, die zumindest mich verblüffen: Whisky, als Alkohol besser zu meiden, hat einen geringen Histamingehalt, blockiert aber DAO. Sardine ist mit Null-Histamin so gar nicht fischig. Banane und Putenfleisch (kennt man ja von anderen „Diäten”) geht immer. Und Hefe oder Hefe-Extrakt schneidet schlecht ab (und hat ja eh schon keinen guten Ruf).

Alles in allem ist mein Eindruck, dass man auf die zündenden Geschmacksträger verzichten sollte, wenn man befürchtet, dass ein hoher Histamingehalt in der Nahrung die Erscheinungsformen von Allergien beeinflusst. Ich verzichte in dieser Zeit übrigens auch auf ganz scharfe Sachen wie Chili. Da viele Allergien ja auch Jahreszeiten bezogen sind, ist ein solches Ausweichen ja nicht für immer und ewig. Und für eine Testphase von ein oder zwei Wochen kann man das auf jeden Fall in Kauf nehmen.

Die Lebensmittel-Aufreger im Jahresrückblick 2015

Schöner Rückblick, obwohl ich ja sonst nix von Rückblicken halte: Die Lebensmittel-Aufreger im Jahresrückblick 2015: Wenn Sarah Wiener Veganer kritisiert und Wurst auf einmal Krebs verursacht.

So habe ich wenigstens die Geschichte mit Sarah Wiener und den Veganern mitbekommen. Eine Haltung, die ich übrigens in jüngerer Zeit oft angetroffen habe. Auch und recht bei Leuten, die sich sehr intensiv mit guter und / oder biologischer Ernährung beschäftigen. Manche reagieren regelrecht allergisch auf das Wort, obwohl es ja sonst in diesen Kreisen eine recht große Toleranz gegenüber allen möglichen Einstellungen zum Thema Ernährung gibt.

FoodFighter Michael Schieferstein

FoodFighter klingt ja zunächst einmal etwas brachial, die Idee ist aber gut und durchaus, naja, liebenswert. Michael Schieferstein ist Koch und engagiert sich mit Kollegen zusammen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. Das tun ja mittlerweile einige Menschen, darunter auch etliche, die – wie Michael Schieferstein – durchaus mal Lebensmittel vor der Tonne „retten”.

Ungewöhnlich ist eher die Richtung dieses Engagements: Professionelle Köche hatten bisher, so ist zumindest mein Eindruck, eher Bedenken da richtig aktiv zu werden. Wahrscheinlich, weil keiner aus diesem Berufsstand eben mit Lebensmitteln in Verbindung gebracht werden will, die in der Tonne landen.

Auf dieser SWR-Seite kann man viel über den engagierten Koch erfahren. Das oben eingebundene Video stammt von ihm selbst.

Meine persönliche Strategie gegen das Vernichten von Lebensmitteln ist weniger radikal:

1. Ich kaufe durchaus auch Sachen, die wegen des Verfallsdatums liegen bleiben. Entscheidend ist, welche Art von Lebensmitteln es ist und ob man leicht durch Geschmacksproben feststellen kann, ob es noch genießbar ist. Statt Verfallsdatum (an dem sich die Produkte wahrscheinlich mit einem „Wuuuuusch” in Luft auflösen) gefällt mir die Bezeichnung „Best before” besser.

2. Ich versuche, meine Vorräte im Blick zu behalten. Und dann gibts halt mal Dinge, die weg müssen, statt etwas, was ich gerade im Internet oder einer Zeitschrift entdeckt habe und unbedingt ausprobieren möchte.

3. Aktive Resteverwertung ist gut möglich bei altem Brot (da gibt es jede Menge Rezepte, nicht nur die von mir heiß geliebten Semmelknödel). Nudeln koche ich mittlerweile abgewogen nach personenzahl. Was dann übrig bleibt kann man – auch wenn es eine wilde Mischung verschiedenster Nudelarten ist – immer noch zusammenschmeißen. Gekochte Nudelreste dagegen kommen nicht immer weg. Und wenn bei Fleischgerichten eine Extra-Portion übrig bleibt, wird die gekühlt und in einer neuen Variationen binnen zwei Tagen aus dem Kühlschrank neu aufgepeppt.

4. Ach ja, auch nicht unnötig: Einkaufen nur mit Einkaufszettel, nach Plan. Ganz selten Spontan- oder Merhfachkäufe.

FoodFighter

Verbraucherzentrale Hamburg über die Namen von Lebensmitteln: Mein Name ist Hase

Verbraucherzentrale Hamburg

Die Verbraucherzentrale hat die Namen von Lebensmitteln untersucht. Korrekt heißt das wohl „Verkehrsbezeichnung von Lebensmitteln”. Wie auch immer, das Ergebnis ist traurig, aber das wissen, die einkaufen gehen. Nachlesen kann man das hier unter dem sinnigen Titel Mein Name ist Hase. Dort werden auch konkrete Beispiele genannt und Kritik geübt an der Handhabung der Verkehrsbezeichnungen: „44 Prozent der Verkehrsbezeichnungen waren beschönigend.”

Die Beispiele kennen die meisten, die beim Einkaufen mal aufs Kleingedruckte achten: Spargelcremesuppe mit 4 % Spargel aber dafür mit Aroma. Dafür gibts öfters mal Phantasiebezeichnungen und fast immer eine ganz winzige Schrift (obwohl ich das noch am ehesten nachvollziehen kann. Wer gestaltet schon eine Verpackung, um sie mit Text zuzukleistern). Netterweise gibts in modernen Supermärkten bereits Lupen, die fest an jedem Einkaufswagen angebracht sind.

Die Ergebnisse sind durchweg lesenswert, die Quelle – Verbraucherzentralen – absolut seriös in meinen Augen.

Wem der Online-Artikel nicht genügt, der findet auf der Seite noch Downloadmöglichkeiten für
– eine Produkttabelle ausgewählter Lebensmittel mit Bildern
– einer Kurzfassung der Ergebnisse und
– den Gesamtbericht.

Foodwatch-Aktion gegen Spekulation mit Nahrungsmitteln

Foodwatch-Aktion gegen Spekulation mit nahrungsmitteln

Foodwatch-Aktion gegen Spekulation mit nahrungsmitteln

Foodwatch hat eine Aktion gegen Spekulation mit Lebensmitteln initiiert: Auf der Foodwatch-Website kann man sich an der Aktion beteiligen, muss sich dafür aber mit seinen Daten anmelden.

Und Das ZDF-Magazin “Frontal21” berichtet heute Abend um 21:00 Uhr über die Spekulation mit Nahrungsmitteln. Im Interview: foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. (18.10., ZDF, 21.00 Uhr)

Kritisiert wird, dass Finanzspekulanten die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe treiben und die Hungerkrise verschärfen. Mit dem Geld, das wir in Lebensversicherungen oder Pensionsfonds stecken, so klagt Foodwatch, spekulierten Investmentbanken wie die Deutsche Bank auch auf steigende Preise von Agrar-Rohstoffen – und sorgten so für eine künstliche Nachfrage, die die Preise tatsächlich steigen lässt.

Bereits am ersten Tag (heute Donnerstag, 18.10.2011) haben mehr als 4.000 Menschen mitgemacht.

Ich finde das Projekt gut und unterstützenswert, deswegen habe ich das Widget von Foodwatch hier auf meiner Website eingeblendet (für eine begrenzte Zeit). Inwiefern sich Herr Ackermann, irgendein anderer Bänker oder Politiker davon beeindrucken lässt, ist wieder eine andere Frage, aber das soll einen ja nicht abhalten.

Die Forderungen, die man mit der Teilnahme unterschreibt (ein Auszug):

Widersetzen sie sich nicht mehr effektiver staatlicher Regulierung, um die schädliche Spekulation mit Nahrungsmitteln zu verhindern, sondern unterstützen Sie diese Regulierung aktiv!
Gehen Sie mit der Deutschen Bank voran und steigen Sie aus jeglicher Spekulation mit Nahrungsmitteln aus!

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Zugang über meine Foto-Video-Website joachimott.de

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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