Ein bißchen Bio-Schokolade…

Mini-Bio-Schokolade-TafelJa, das klingt etwas ironisch: Ein bißchen Bio-Schokolade. In Zeiten wie diesen, kurz vor Weihnachten. Wo einem Schokolade an allen Ecken entgegen springt: Als billiges Industrieprodukt, Qualität und Geschmack sind nicht immer so, wie es den Anschein haben soll. Und die Verpackung ist meistens grausig kitschig.

Aber was tut man nicht alles: Weihnachten ohne Schokolade?

Wer wirklich nur ein kleines Leckerli weitergeben möchte, der findet in den dm-Märkten die Mini-Tafeln der Marke Alnatura. Ganze 12,5 Gramm Inhalt, ein Bio-Produkt in Form einer kleinen Mini-Schokoladentafel. Ist wohl gedacht für die Heerscharen von Müttern, die vor Beginn der Adventszeit was Kleines, Vernünftiges, Süßes für den Adventskalender suchen. Eignet sich aber für fast jeden weihnachtlichen Gruß an die Angehörigen aller Altersgruppen.

Ich habe in einige selbst gestaltete Weihnachtskarten solch ein Täfelchen eingeklebt, wahlweise Feine Bitter oder Chili-Kirsch. Bei einem Preis von 45 Cent ergibt sich zwar ein 100-Gramm-Preis von 3,60 Euro, aber für Weihnachtskarten oder Ähnliches finde ich es ideal. Wird meiner Einschätzung nach nach Weihnachten ziemlich schnell wieder aus den Regalen verschwinden.

Im Test: Vivani Bio-Schokolade

Das ausgewählte Vivani-Trio Bitter-Schokolade

Bio-Schokolade testen: Manchmal ist diese Tätigkeit schon fast vergnügungssteuerpflichtig! Und um es gleich vorneweg zu sagen: Zwar habe ich aus dem großen Vivani-Sortiment an Bio-Schokolade nur drei Sorten getestet. Aber nicht nur meine Verkostungen brachten ein gutes Ergebnis, auch die – unkenntlich gemachten – Schokolade-Proben an andere stießen nur auf Begeisterung.

Verkostet wurden:
– Vivani Edel Bitter mit 70% Cacao, organic superior dark
– Vivani Feine Bitter mit 85% Cacao, organic dark
– Vivani Feine Bitter Orange 70% Cacao, organic dark

Gar nicht so bitter - die Arbeit als Tester

Alle drei sind handliche 100-Gramm-Tafeln, was ja heute nicht mehr so ganz selbstverständlich ist. Und alle drei kommen in einer fast schlichten Pappverpackung mit beschichtetem Papier.

Mein Favorit und nach diesem Test sozusagen das Maß aller Dinge ist die Edel Bitter mit 70% Kakaoanteil. Auf der Rückseite gibts die wichtigsten Informationen: Zutaten (Kakaomasse, Roh-Rohrzucker, Kakaobutter; Kakao: 70% mindestens. “Zartschmelzend” trifft hier wirklich, knackig, genau die richtige Dicke. Der Bitter-Geschmack ist durchaus herb aber noch fruchtig.

Der Favorit: 70% Kakao

Während die 85%-Schokolade schon etwas für Spezialisten ist und bei “normalen” Gaumen eher in kleinen Mengen genossen wird (möglichst auch bald mit einem Schluck eines passenden Getränks) kann man die 70%-Schokolade auch in etwas größeren Mengen solo essen (was fast schon süchtig macht).

Die 85prozentige ist wie gesagt eher etwas für Spezialisten, in kleinen Mengen genossen, mit einem Espresso, einer heißen Schoki oder einem (schweren) Rotwein. Hier ist auch die Zutatenreihenfolge eine andere (die sich ja bekanntlich nach den Mengenanteilen richtet): Kakaomasse, Kakaobutter, Roh-Rohrzucker; Kakao mindestens 85 %.

Angenehm überrascht war ich auch von der Orangenschokolade. Bei der Kombination von Bitterschokolade und aromatischen Zusätzen vergreifen sich viele Hersteller gerne in den Mengenanteilen oder gar in den Zutaten selbst. Bei Vivani kommt Orangenöl als ätherisches Öl zum Einsatz, und das sehr dezent. Auch diese Schokolade hat das Zeug zum Klassiker und kann bei fast jeder Gelegenheit auf den Tisch kommen. Die Grundlage ist die schon gelobte 70%-Schokolade, der Orangen-Geschmack ist sehr dezent, aber deutlich wahrnehmbar und wirkt ausgesprochen natürlich.

(Ätherisches Öl stammt vorwiegend aus der Wasserdampfdestillation von zerkleinertem Pflanzenmaterial, siehe Wikipedia)

Hergestellt wird die Vivani-Schokolade bei dem Familienunternehmen Ludwig Weinrich, wo man auf mehr als 100 Jahre Erfahrung in diesem Bereich zurückblicken kann. Auf der Website des Unternehmens betont man neben den hohen Ansprüchen an die Qualität, dass “der Beitrag zum Erhalt einer gesunden Landwirtschaft in den Ländern, die uns die Schokoladen-Rohstoffe liefern, eine wesentliche Rolle (kontrolliert biologischer Anbau)” spielt.

Durch die Verwendung von Ernteprodukten aus Anbauregionen der Dritten Welt tragen wir dazu bei, dass Kleinbauern und die Natur vor dem Einsatz schädlicher Agrochemie verschont bleiben. Aufgrund höherer Rohstoffpreise für Kakaobohnen und Rohrohrzucker aus kontrolliert biologischem Anbau wird ein verbesserter Lebensstandard der Produzenten in den Ursprungsländern ermöglicht.

Alles in allem waren die drei Vivani-Sorten für mich ein Glücksgriff. Ich vermute aber stark, dass ich im Online-Shop, in dem es neben den klassischen Schokoladentafeln auch Trinkschokolade, Schoko-Sets und modern aufgemachte Geschenkdosen gibt, auch mit einer anderen Auswahl glücklich geworden wäre.

Der Versand kostet 3,95, aber 25 Euro versandkostenfrei. Die klassischen 100-Gramm-Tafeln liegen preislich zwischen 1,59 und 1,99 Euro – in meinen Augen wahrlich ein sehr geringer Luxus-Aufschlag für die Qualität dieser Bio-Produkte.

Ich habe mich – aus persönlicher Vorliebe – auf die dunklen Sorten beschränkt, außerdem halte ich generell fern von gewagten Geschmackskombinationen wie Grüntee Mango oder weiße Schokolade Mango Kokos. Wer experimentierfreudig ist, der findet in der breiten Palette des Onlineshops schnell genug Material (auch die preiswertere, trendige ichoc ab 89 Cent oder Kakaogetränke und Kouvertüre, um die Versandkostengrenze von 25 Euro zu erreichen. Und das nicht nur wenige Wochen vor Weihnachten…

Alnatura Schoki Caramel Split

Alnatura Schoki

Es ist immer schwer, ein Original zu kopieren. Um welches Vorbild es heute geht, das mag ein Bild auf die Verpackung zeigen. Es gibt ja nicht so arg viel Schokolade, bei der Dreiecke die Form dominieren.

Wie auch immer: Bei Alnatura wollte man alles richtig machen und hat sich eng am Vorbild ausgerichtet. Der Schweizer Dreiecks-Riegel wirbt mit den Zutaten Honig, Schokolade und Nougat. Der Herausforderer nennt es “Vollmilch-Schokolade mit Honig-Karamell-Splittern”. Offensichtlich gilt der zahn-verklebende Schmelz als erstrebenswert… Auf der Verpackung prangt die Schweizer Flagge und man nennt für das deutsche Produkt eine Schweizer Kontrollstelle.

Alnatura SchokiWitzigerweise weist man auf der Toblerone-Website darauf hin, dass Theodor Tobler eine Vorahnung hatte, dass sein neues Produkt einmal grossen Ruhm erlangen würde und deswegen schon 1909 Markenschutz beantragte und ein Patent auf den Herstellungsprozess.

Mit den nur angedeuteten Dreiecken und einer Zusammensetzung, die bei der heutigen Vielfalt an Schokolade gar nicht ungewöhnlich erscheint, wahrt man bei Alnatura den gebotenen Abstand, kommt aber dem Original ziemlich nahe – geschmacklich und auch von der Konsistenz. Lediglich beim Preis liegt man mit 1,85 Euro für 100 Gramm sicher höher und bietet dafür eben auch Bio-Qualität.

Das Testschmecker-Urteil ist zwiespältig: Mein Herz gehört eigentlich den Klassikern, also jenen Produkten, die es durch anhaltend gute Qualität so weit gebracht haben, dass andere heute ihre Nähe suchen. Da spielen vielleicht auch Kindheitserinnerungen eine Rolle. Der Alnatura-Riegel ist sicher auch gut, aber im Zweifelsfall würde ich wahrscheinlich zum Original greifen.

Alnatura Zartbitter Schoko-Aufstrich

Alnatura Zartbitter

Die Alnatura Zartbitter Creme hat mich bei meinem letzten Einkauf angelacht: Endlich mal Zartbitter auch bei einem Schoko-Aufstrich. Als bekennender Bitter-Fan (bei Schokolade) waren die 2,95 Euro für das 350-Gramm-Glas kein Thema.

Erstmals erprobt wurde der Zartbitter-Aufstrich auf süßen Pfannkuchen mit Bio-Bananen. Eine sehr leckere Kombination und eine willkommene Abwechslung zu den eher süßeren Alternativen. Allerdings würde ich mittelfristig doch die GEPA-Alternative Bio-Cocoba mit dem nussigeren Geschmack bevorzugen: Dafür spricht nicht nur der etwas feinere Geschmack (wenn auch nicht wirklich zartbitter, aber nicht so süß wie konventionelle Produkte) sondern auch das Fairtrade-Siegel.

Für echte Bitter-Fans dürfte allerdings derzeit kaum ein Weg am Alnatura-Produkt vorbeiführen. Immerhin gibt es damit schon zwei echte Alternativen zum Schoko-Aufstrich-Marktführer.

Sarotti Bio Zartbitter Schokolade

Sarotti Bio Zartbitter Schokolade

Um die Süßigkeiten-Ecke schleiche ich in letzter Zeit immer sehr aufmerksam herum. Es gibt ja eigentlich keinen guten Grund laufend Süßigkeiten zu kaufen. Unsere Schoko-Vorräte für den täglichen Espresso kommen meist als Geschenk ins Haus.

Da ist die Sarotti Bio Zartbitter Schokolade, die ich bei REWE für 1,40 Euro (100-Gramm-Tafel) doch ein willkommener Anlass für einen Testschmecker-Test. Schon die Verpackung ist eine gute Verbindung von edel und ökologisch: Karton in dezenten Farben, gut gestyled, nur die großen Aufkleber wirken fast etwas marktschreierisch.

Aber Trommeln gehört zum Geschäft und es kann sich ja auch alles sehen lassen, was da kommuniziert wird: Eine Aktion mit Utopia (“Wir pflanzen einen Kakao-Baum für Sie!”), das Bio-Label und ein Öko-Test “sehr gut”. Na, wenn dann noch der Geschmack mithalten kann…

Er kann! Ein schöner und sehr angenehmer Bitter- und Kaffee-Geschmack, knackige Konsistenz, tolle Aromen. Auch den Preis finde ich in Ordnung bei dieser Qualität. Normalerweise will ich nichts ungefragt mitfinanzieren, aber die Unterstützung für das Utopia-Projekt ist eine gute Sache. Also rundum positiv zu bewerten.

Kakao-Baum-Projekt

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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