Barcoo – Lebensmittel scannen

Lebensmittel scannen

Witzigerweise ist es das, was ich meistens beim Einkauf im Supermarkt tue: Lebensmittel scannen. Freilich mehr im übertragenen Sinn: Ist die Verpackung gut und sinnvoll, wo stehen die Inhaltsstoffe und weitere wichtige Infos.

Einfacher gehen soll es mit Barcoo, einer kleinen, kostenlosen App fürs iPhone, deren Macher gerade jetzt damit werben, man könne feststellen, welche Eier mit Dioxin belastet sind. Mal abgesehen davon, dass ich das nicht wirklich testen kann und will: mein Glaube an solch zuverlässige Informationen ist relativ gering. Erst recht, wenn man weiß, dass die Dioxinbelastung ja schon im Frühjahr vergangenen Jahres eingetreten ist. Also diejenige, von der wir jetzt gerade erfahren haben….

Wie auch immer: Prinzipiell sind diese Infos gut und sinnvoll. Man erhält sie – wie der Name der App schon verrät – über den Barcode eines Produktes. Und damit ist dann auch schon das Meiste gesagt.

Bei Büchern mag das noch ganz prima klappen, auch bei Technik-Produkten mag das schön sein, wenn man auf diese Weise einen Preisvergleich starten kann.

Bei Lebensmitteln wird das etwas kniffliger: Wer bitte schön hat denn bislang alle Informationen, die mich zu einem Lebensmittel interessieren? Das Öko-Ranking eines Herstellers bei Greenpeace kann angezeigt werden (das kenne ich aber bislang nur aus dem Elektronikbereich).

In diesem Beitrag auf dem barcoo-Blog wird erklärt, wie das mit der Erkennung von Dioxin-Eiern funktioniert: Mit Scannen gehts in diesem Fall wohl nicht mehr, man muss den Code auf dem Hühner-Ei vielmehr von Hand eingeben. Dann wird erkannt, ob der Erzeuger zu denjenigen Betrieben gehört, die mit belastetem Futtermaterial beliefert wurden – sofern diese Informationen auch von Behördenseite noch (oder schon) aktuell sind.

Wer die Berichterstattung in den vergangenen Wochen zu diesem Thema aufmerksam verfolgt hat, der wird dazu seine eigene Meinung haben.

Mein Fazit: Der Grundgedanke ist gut, für mich ist die App allerdings nichts. Erstens habe ich keine Lust, jedes Nahrungsmittel erst einmal zu scannen (und damit meine Daten weiter zu geben: Es gibt eine Live-Suche, mit der mitgeteilt wird, nach was gerade so gesucht wird). Zweitens stehen die für mich wichtigen Infos entweder direkt auf dem Lebensmittel (Inhalts- und Zusatzstoffe) oder ich gehe nach Hause und recherchiere das erst einmal.

Und drittens halte ich mir zugute, dass ich über aktuelle Ereignisse meistens so gut informiert bin, dass ich auf andere Art Vorsorge treffen kann. In diesem Fall sind Bio-Eier das Mittel der Wahl.

Als technikaffiner Mensch (klingt doch viel schöner als Nerd, oder?) bin ich für solche Spielereien trotzdem sehr aufgeschlossen. Ideal wäre aus meiner Sicht, wenn man über Datenbanken wirklich auf detailliertere Infos zugreifen könnte: Infos über Herstellerbetriebe, Zusatzstoffe, Zertifizierung, Nachhaltigkeit etc. Und dann wäre ich wirklich froh, wenn solche Apps nicht „nach Hause telefonierten”: Die Suchbegriffe werden übermittelt und zum Beispiel in Top-Scan-Listen ausgewertet.

Positive Bewertungen im App-Store gibt es massenhaft, einer der Benutzer bringt allerdings meine Befürchtungen auf den Punkt: „Ich füttere kostenlos die Datenbank von denen und teile gleichzeitig meine Einkaufsgewohnheiten mit, die dann zusammen mit meinem Standort zu Marktforschungszwecken höchstbietend weiterverkauft werden können um mich noch gezielter mit Werbung zu belästigen”, schreibt beispielsweise Visiondpc und vergibt nur einen Stern.

Ich selbst bin mit meinen Daten gar nicht mal so zurückhaltend, aber es kommt drauf an, wer sie für welche Zwecke erhält.

Mehr als ein Lieferservice: Kommtessen.de

kommtessen.de

Einkaufen kann Spaß sein – aber auch Stress: Nicht jeder macht eine Wochenplanung und strukturiert seine Einkäufe. Und selbst wenn: Wie oft kommt etwas dazwischen, man muss doch wieder losziehen und bekommt prompt gerade das nicht, wonach man suchte – oder auch nicht in der Qualität.

Ein Lieferservice schafft hier nur bedingt Abhilfe: Er zwingt zum rechtzeitigen Planen und Bestellen. Und dann sollte möglichst auch nicht übersehen werden, dass einiges aus den Vorräten nicht ausreicht, damit man nicht doch wieder unverhofft los muss.

Kommtessen.de geht da einen ganz anderen Weg:

KommtEssen liefert alles, was Sie für fünf Gerichte á vier Personen benötigen – gesunde Zutaten und die dazugehörigen Rezepte. Mit KommtEssen werden Ihre Mahlzeiten abwechslungsreich, ausgewogen, umweltbewusst und vor allem lecker. Nur Kochen dürfen Sie noch selbst!

Man ist also für eine ganze Woche versorgt, mit Zutaten und Rezepten und die Einkäufe sind auch gleich erledigt. Und das alles für 78 Euro für eine Woche (die Wochenenden bleiben ja ausgenommen). Das macht 3,90 Euro pro Person und Tag, vorausgesetzt, die Grundzutaten (Essig, Öl etc.) sind schon im Haus.

Kein schlechtes Angebot. Und durch die Zusage, dass klimaschonende und saisonal ausgewählte Waren verwendet werden, macht die Sache fast perfekt. Auch das Versprechen:

Alle Zutaten sind ohne unnötige Zusatzstoffe – wir lesen für Sie das Kleingedruckte auf jeder Verpackung

hat für mich einen hohen Stellenwert. Die Pressestimmen und die Urteile der Kunden sind soweit sehr positiv. Aber wie das so ist mit solchen Angeboten: Man braucht ein großes Kundenpotenzial auf begrenztem Raum. Vorerst ist der Dienst nur in Hamburg verfügbar. Und nach meiner Einschätzung kommen neben weiteren Orten in der Umgebung bestenfalls noch andere Großstädte dafür in Betracht.

Aber in meinen Augen hat das Projekt eine große Zukunft: Den Einkaufsstreß abzunehmen ist eine Sache. Essen zu planen und bei der Auswahl der Lebensmittel noch besondere Maßstäbe anzulegen ist eine andere. Wenn dieser Service es versteht, Vertrauen aufzubauen und seine Versprechen so einzuhalten, dass die Kunden zufrieden sind, dann dürfte das schnell wachsen.

Denn mal ganz ehrlich: Für 78 Euro an 5 Tagen vier Leute satt zu kriegen und dabei noch regionale, saisonale und Umwelt-Aspekte zu berücksichtigen, das ist schon eine Leistung. Das haben sich die Hamburger sauber ausgedacht.

Haben sie? Nein, nicht ganz: “KommtEssen ist eine Tochter von Middagsfrid in Schweden. Middagsfrid wurde im Sommer 2007 von Kicki Theander gegründet und unterstützt mit 16 Mitarbeitern mehr als 5000 Familien.” Das Vorbild kommt also aus dem (für Hamburger sehr nahen) Schweden. Aber das schmälert meinen Respekt für das Projekt überhaupt nicht.

Schade, dass ich es hier im tiefen Süden nicht ausprobieren kann. Aber andererseits: Dauerhaft aus der Hand geben würde ich das Einkaufen vorerst auch nicht. Schon alleine, um für testschmecker.de auf dem Laufenden zu bleiben.

Bio-Lebensmittel bei Amazon

Nun ist es also so weit: Das Geschäft mit dem Versand von Lebensmitteln kommt in Gang. Gleich zu Beginn des Internet-Booms standen die ersten Anbieter parat – zu früh, für diese Welt. Die großen Anbieter haben lange beobachtet, sind immer noch zurückhaltend, aber Amazon ist jetzt schon mal dabei.

Ein sicheres Zeichen dafür, dass man dort Geld verdienen kann.

Muss / soll / kann man bei Amazon Bio-Lebensmittel kaufen? Dazu kann ich erst mal gar nix sagen. Ich bin seit langem Amazon-Kunde, aber ein sehr selektiver: Bücher, die es bei mir um die Ecke gibt kaufe ich bei mir um die Ecke – weil ich dazu auch morgen noch die Möglichkeit haben will. Mit Lebensmitteln ist das genauso: Am liebsten vor Ort.

Andererseits bin ich Prime-Kunde bei Amazon, mit kostenlosem, schnellem Versand und bin recht angetan davon. Auch bei selektivem Kaufverhalten bleibt bei Amazon noch immer recht viel unserer Haushaltskasse liegen. Aus gutem Grund: Das Bestellen ist einfach, die Kommunikation gut, der Versand sehr schnell und zuverlässig. Mit Umtausch gibts kein Problem, wenn mal was nicht stimmen sollte.

Bei Bio-Lebensmitteln wird das also genauso sein: In der Regel wird vor Ort eingekauft. Aber sicher hat ein großer Versender Sachen, die ich als Provinzler nicht vor der Haustüre finde. Dann also Amazon.

Um den Niedergang des Handels vor Ort einzuläuten ist es sicher zu früh. Bemerkenswert finde ich es aber schon, wenn ich zum Beispiel einen Ökowein eines Freiburger Bio-Weingutes bei Amazon nicht nur billiger finde als auf der Website des Winzers. Auch die Versandkosten sind bei Amazon geringer (wohlgemerkt vom gleichen Anbieter: Der Winzer tritt dort als Verkäufer auf!). Welche Überlegung da dahinter steht, erschließt sich mir nicht.

Immerhin wird an diesem Beispiel deutlich, dass die Anbieter mit im Boot sind und – so der Anschein – das bislang selbst aufgebaute Versandgeschäft zurückstellen zugunsten des Deals mit dem großen Partner.

Buch-Tipp: Marmeladen und Gelees

Marmeladen und GeleesWarum lange an den Marmeladen aus dem Supermarkt herumnörgeln? Zuviel Zucker, zu viel Chemie? Dann verarbeitet man am besten die Früchte aus dem eigenen Garten oder bedient sich am Wochenmarkt beim Händler seines Vertrauens. Wahrscheinlich würden noch viel mehr Menschen ihre Marmelade selbst kochen, wenn sie wüssten, wie einfach und schmackhaft das ist. Mit dem Gelierzucker kann man fast nix falsch machen, wenn man auch hier auf irgendwelche Farbstoffe und Aromastoffe verzichtet, die sich ja auch längst schon überflüssigerweise in Zutaten wie Tortenguss finden.

Aber irgendetwas übertünchen oder ausgleichen zu wollen ist zwecklos: man braucht einfach gute, reife Früchte. Optisch dürfen die durchaus etwas angeschlagen sein, geschmacklich müssen sie das Optimum bieten.

Die Auswahl an Anleitungen und Büchern ist groß, jedes Jahr kommen zuverlässig neue Bücher dazu wie dieses: Marmeladen & Gelees: Glück im Glas – die Lust auf Selbstgemachtes. Es wurde verfasst von Hans Gerlach, der unter anderem durch seine Veröffentlichungen im Magazin der Süddeutschen bekannt wurde.

Auf 168 Seiten gibts für 16,90 Euro vom Kochbuch-Spezialisten GU jahreszeitlich geordnete Rezepte, von A wie Aprikosenkonfitüre bis Z wie Zwetschgenlatwerge. Auch die dort genannten Links zu glaeserundflaschen.de, www.essbare-landschaften.de oder www.gewuerzamt.com sind ganz hilfreich.

Ich hätte auch gern einen Blick in das viel gelobte Buch von Die Marmelade-Bibel: 270 Rezepte von Christine Ferber
“>Christine Ferber: Die Marmelade-Bibel geworfen, aber das ist weder bei meinem Buchhändler noch bei meinem Versender vorrätig.

Fair gefertigte und sinnvolle Produkte

aqa

Da muss man sich manchmal vielleicht ganz schon das Hirn verrenken, wenn man all seinen Ansprüchen gerecht werden will. Und manchmal scheint es auch ganz einfach zu sein: Zum Beispiel bei aqa.

Auf bestebioweine.de habe ich unlängst dieses Projekt vorgestellt, bei dem es um nichts anderes geht, als schlicht um Wasser. Nur, dass es eben etwas aufwändiger präsentiert wurde und etwas durchdachter konzipiert, nämlich in verschiedenen Ausführungen als Begleiter zu Wein und Speisen. Und gefertigt wird es in einer Integrationswerkstatt. Gutes Konzept, gute Idee.

fairmade

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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