Linsen-Curries sind eine feine Art, sich kulinarisch auf den Herbst einzustimmen: Feurige Gewürze, viel Geschmack und eine cremige Konsistenz machen Appetit auf mehr und geben sorgen für innere Hitze (wenn man es scharf zubereitet). Die Geschmacks- und Aromenvielfalt steht übrigens in keinem Verhältnis zu der doch recht einfachen Zubereitung. Und wer die Linsen noch einen Tag vorher zubereitet, der reduziert die Kochzeit noch einmal dramatisch auf die etwa 15 Minuten, die der Reis braucht, um gar zu werden.
Pancakes mit Heidelbeer-Skyr
Das ist stilvoll und passt zum Herkunftsland des Skyr: Blaubeeren spielen dort eine große Rolle, Skyr sowieso.
Die Pancakes nach Anleitung zubereiten. Ich mag dieses Rezept von usa-kulinarisch.de und nehme:
200 g Mehl
1 EL Zucker
1 TL Backpulver
1/4 TL Salz
2 Eier
250 ml Milch
Das gibt nach dem Zusammenrühren (erst die trockenen Zutaten) eine ziemlich zähen Mix, den man sofort verarbeiten kann. Anders als Hefeteig, den man erst gehen lassen muss und schneller als die Methode, bei der die Eier getrennt werden und das Eiweiß steif geschlagen wird. In eine 28-cm-Pfanne passen drei, maximal vier kleine Kleckse Teig, die sich ja später noch ausdehnen.
Im Gegensatz zu Pfannkuchen (dünn & groß) backe ich die Pancakes bei mittlerer Hitze, damit sein Zeit haben, etwas aufzugehen.
Von den Heidelbeeren mache ich die Hälfte auf die Seite. Für die erste Hälfte gebe ich etwas Wasser in eine Pfanne und 1-2 Esslöffel Zucker. Auf große Hitze stellen und so bald die Flüssigkeit sprudelt werfe ich die erste Hälfte der Heidelbeeren dazu. Kleinere Heidelbeeren aus dem Wald platzen hier schon auf, der Saft färbt die Flüssigkeit dunkelblau. Bei Zucht-Heidelbeeren muss man nachhelfen und einige mit der Gabel zerdrücken, damit Saft austritt. Die Heidelbeeren werden nicht gekocht, sondern die Pfanne Pfanne wird dann beiseite gestellt.
Skyr in eine Schüssel geben und verrühren. Dann kommt der magische Moment: Die noch warmen Heidelbeeren aus der Pfanne samt Saft werden untergerührt und ergeben psychedelische Muster. Zum Schluss die andere Hälfte der unbehandelten Heidelbeeren dazu geben. Das ganze sollte jetzt eine geschmeidige Konsistenz haben, wenig gesüßt sein und neben der grellen Farbe auch den richtigen Biss haben, durch angekochte und rohe Heidelbeeren.
Pancakes und Heidelbeer-Skyr zusammen servieren. Bei uns gibts nach Pfannkuchen-Art jeweils einen Pancake mit einem Schlag Skyr oben drauf. Man kann aber auch mehrere Pancakes schichten, „eintunken” oder wonach einem auch immer der Sinn steht.
Skyr – die andere isländische Eroberung
Ist das jetzt Quark oder Joghurt? In einem Supermarkt in Reykjavik stehen wir vor einem großen Kühlregal von mit Skyr-Bechern. Ja, schon mal irgendwo gehört, auch zuhause in Deutschland. Aber nur Skyr? Was ist mit dem guten alten Fruchtjoghurt, den wir sonst in großen Bechern kaufen? Egal, man muss die Sitten und Gebräuche des Landes ebenso kennen lernen wie die dort heimischen Nahrungsmittel. Und um es gleich vorweg zu sagen: Skyr war mit die angenehmste Überraschung.
Skyr ist sozusagen die andere isländische Eroberung. Die eine kennen wir aktuell: Fußballer und Fans haben die Herzen der europäischen Sportgemeinde erobert. Die Geschichte von Skyr ist freilich etwas länger. Es soll Vorteile haben für eine gesunde Ernährung und könne beim Abnehmen helfen, liest man oft.
Skyr ist – auch wenn man auf der Insel kaum irgendwo Kühe sieht – ein traditionelles Milchprodukt der Isländer. Ähnlich wie Joghurt gibts Skyr dort in großen 500-Gramm-Bechern, mit oder zusätzlichem Geschmack durch Früchte und oder Schokolade. Am häufigsten greifen die Isländer wohl nach der Blaubeer-Variante. Wir probieren uns durch verschiedene Geschmacksrichtungen. Und wieder zuhause in Deutschland finden wir von einem Hersteller auch Skyr, den wir allerdings bislang nur natur verzehrt haben.
Zwischen Joghurt und Quark, diese Einstufung triffts schon recht gut. Von der Konsistenz eher näher bei Quark, allerdings fehlt dem Geschmack die Säure des Quarks, er ist milder.
Bei uns kommt Skyr wohl bislang nur von einem Anbieter in Mecklenburg-Vorpommern (dessen Werbung für Skyr den Isländern übrigens nicht zu gefallen scheint. Sie sehen das als isländisches Produkt an.)
Viel Eiweiß, viel Kalzium
Die Eigenschaften von Skyr machen das Produkt derzeit recht populär bei uns: fettarm mit viel Eiweiß. Der Hersteller bietet in Deutschland einen 450-Gramm-Becher an (dieses Maß ist mir ziemlich unsympathisch. Macht man das, damit der Preis freundlicher erscheint?) Deklariert wird Skyr hierzulande als „Frischkäse, Magerstufe”. 100 Gramm erhalten den Infos auf dem Becher zufolge 65 kcal, 0,2 Gramm Fett und 4 Gramm Zucker und 11 Gramm Eiweiß.
Angeführt wird als Vorteil von Skyr immer wieder der hohe Kalziumgehalt. Allerdings ist Kalziummangel bei uns wohl kein brennendes Thema. Der Kalziumgehalt liegt deutlich über dem von Magerjoghurt und Magerquark. Und damit interessieren sich wohl automatisch all diejenigen besonders für Skyr, die mit einer eiweißreichen Ernährung und mit wenig Kohlehydraten abnehmen wollen.
Doch immer öfter wird die Frage gestellt, wie gesund Milch und Milchprodukte wirklich sind.
… und wie gesund ist eigentlich Milch? Und Kalzium?
Die Debatte umd die Bedeutung von Milch, Eiweiß, Kalzium kann man an vielen Stellen im Netz verfolgen. Etwas ernüchternd war für mich die Meldung, dass Frauen wohl generell vom Milchkonsum gesundheitlich profitieren, beim Mann dagegen sehr hohe Kalziummengen das Risiko von Prostatakrebs erhöhen sollen. (Siehe Artikel bei test.de: https://www.test.de/Milch-Macht-sie-krank-oder-stark-4899426-0/). Ähnlich hohen Kalziumgehalt wie Skyr haben wohl diverse Käsesorten wie Parmesan, Gouda und Tilsiter.
Das ist sicher kein Grund zur akuten Beunruhigung. Denn damit gefärhlich wird, müsste man sehr hohe Mengen dieser besonders kalziumhaltigen Milchprodukte zu sich nehmen. Und wenn Wissenschaftler von sehr hohen Mengen sprechen, dann meinen sie auch sehr hohe Mengen. Auf der anderen Seite gibt es wohl auch wenig Gründe, dem Skyr (außer im oder nach einem Island-Urlaub) einen besonderen Stellenwert in der täglichen Ernährung zuzumessen. Als ein weiteres Milchprodukt in der Palette ist es für mich ok, auch den höhere Preis und den hohen Kalziumgehalt nehme ich zur Kenntnis. Aber für mich bedeutet das Erscheinen von Skyr in deutschen Kühlregalen vor allem weitere Abwechslung auf dem Speisezettel – ohne Illusionen über die Wirkungen auf Gesundheit und fürs Abnehmen.
Bio-Joghurt selbst machen: einfach, schnell, lecker
Video „Joghurt selbst machen” im Testschmecker-Kanal bei Youtube
Joghurt selbst zu machen ist keine große Sache: Man braucht genau zwei Zutaten und einige Dinge, die man garantiert schon in seiner Küche findet. Wenn man Bio-Milch und Bio-Natur-Joghurt zum Ansetzen verwendet, dann weiß man auch genau was drin ist – bzw. was eben nicht drin ist: Keine Zusatzstoffe, Farbstoffe, keine Konservierungsstoffe. Die Kehrseite der Medaille: Man muss ein paar Minuten seiner kostbaren Zeit in der Küche opfern. Und der selbst gemachte Bio-Joghurt schmeckt vielleicht nicht ganz genauso, wie der gekaufte aus dem Supermarkt.
Sommerdrinks 1: BioBio Grüntee-Lassi gegen Edeka Joghurtdrink Brombeer-Cassis
Sommer, Sonne, Hitze – da brauchts natürlich einen guten Vorrat an Erfrischungen. Am liebsten biologisch und gut gekühlt. Aber weil auch der brävsten Familie mal der Sinn nach etwas anderem als Apfelschorle steht, hier in loser Folge ein paar Sommerdrinks, wie man sie fertig aus dem Supermarkt mit nach Hause (oder an den Baggersee) nehmen kann.
Zuerst begegnet ist mir Biobio Lassi in einem Plus-Markt: Das “Joghurtgetränk nach indischer Art” mit Grüntee-Zitronen-Zubereitung ist der Hingucker im Kühlregal. Sieht schon erfrischend aus und ist mit 0,95 Euro für 250 g erschwinglich. Und weil ich keinen Lassi-Gegner – biologisch oder konventionell gefunden habe, der dagegen antreten könnte, habe ich ich mir bei Edeka den Bio-Joghurt-Drink besorgt. Geschmacksrichtung Brombeer-Cassis, nur 200 g für 0,69 Euro (und damit sogar noch etwas billiger im 100-g-Preis).
Gut gekühlt, frisch geschüttelt (soll man nach Packungsaufdruck) und zwecks Farbvergleich ins Glas geschüttet. Das Grüntee-Lassi ist erstaunlicherweise säuerlicher als der Brombeer Cassis-Drink, was sich aber leicht erklären lässt: 3% Zitronensaft aus Zitronensaftkonzentrat helfen da nach und lassen die vergleichsweise säuerliche Brombeer-Frucht in diesem Vergleich eher mild erscheinen. Beide erweisen sich als gute Durstlöscher und angenehmes Mittel gegen sommerliche Hitze: Der milde cremige Geschmack und das feine Aroma lassen jedes Zuckerwasser dagegen verblassen. Und die praktische Form in der kleinen Flasche bzw. dem Joghurtbecher sind vielleicht ökologisch nicht optimal. Aber als kleine Erfrischung für unterwegs können beide locker mit jedem Eis konkurrieren, das in Bio-Qualität fast nicht zu bekommen ist und wesentlich kalorienreicher ist.
Beide Drinks beruhen auf einem milden Joghurt, das Brombeer-Getränk ist aus fettarmen Joghurt hergestellt und deswegen im Gesamt-Fettgehalt auch reduziert (1,2 g pro 100 g statt 2,6 beim Lassi). Die Zutatenliste überrascht kaum (Joghurt, Wasser, Zucker, Verdickungsmittel etc.). Nur beim Grüntee-Lassi mache ich noch 0,006 % Koffein aus (was aber wohl kaum Wirkung zeigen dürfte).
Ursprünglich wurden Lassi und andere asiatische Joghurtgetränke zu scharfen Speisen serviert. Im Gegensatz zu anderen Getränken soll es durch seinen Fettgehalt die Schärfe des Essens nicht verstärken, auch für die Verdauung sollen die Joghurtdrinks gut sein. Bei uns dominiert sicher die Verwendung als Erfrischungsgetränk zwischendurch und da punkten beide. Der Preisunterschied ist nicht besonders groß, der Preis für eine Erfrischung zwischendurch ist auch zu verschmerzen. Wer also unter der Hitze leidet, der findet im nächsten Plus oder Edeka Linderung: biologisch, erfrischend und halbwegs preiswert.