Schwein: Das große Kochbuch

Schwein: das große KochbuchSchwein: Das große Kochbuch

Erinnern Sie sich an die fröhlichen Schweinefiguren oder Schweinebilder, mit denen Metzgereien für Ihre Produkte geworben haben? Ist heute sehr aus der Mode gekommen, was wohl auch damit zu tun hat, dass die Tierhaltung und Schlachtung heute kritischer unter die Lupe genommen wird. Und dass kaum ein Verbraucher heute noch davon ausgeht, dass die Tiere wirklich so unbeschwert leben.

Das Cover dieses Buches erinnert mich an diese etwas gespaltene Grundhaltung von Verbrauchern in früheren Zeiten. Aber warum auch nicht: Wie in diesem Artikel vorgestellt gibts durchaus die Gegenbewegung zum anonymen Massen-Fleischgenuss.

In diesem schön fotografierten und aufgemachten Buch geht es um Schweinerassen, ums Schlachten und um Rezepte. In den Vordergrund gerückt wurde der Profikoch Wolfgang Müller, mit jüngeren Gesichtern will man aber auch ein jüngeres Publikum ansprechen, als die klassischen Restaurant-Gäste und Sterne-Genießer. Das 240 Seiten starke Buch aus dem Umschau-Verlag ist nicht nur optisch ansprechend, sondern auch informativ. Und es geht nach meinem Empfinden auch gut mit dem etwas heiklen Thema der Schlachtung um.

Es zeigt, dass jedes Teil des Schweins seinen Platz in der Küche findet. Und diese Gegenposition zum häufig als Gourmet-Standpunkt missverstandenen „Wir verwenden nur die edelsten Teile des Schweins” ist in meinen Augen auch ein Stück weit ein Appell für den respektvollen Umgang mit Tieren, die für uns geschlachtet werden.

Der meist beachtete Teil des Buches ist sicher der rund 80 Rezepte umfassenden praktische Teil mit Anleitungen für Zubereitung. Und diese Rezepte sind durchaus handfest und gut nachvollziehbar. Für rund 40 Euro ein empfehlenswertes Buch, das durchaus aus dem Rahmen des Üblichen fällt.

Yotam Ottolenghi: Genussvoll vegetarisch

Genussvoll vegetarisch von Yotam OttolenghiGenussvoll vegetarisch. mediterran-orientalisch-raffiniert von Yotam Ottolenghi ist – um es gleich vorneweg zu sagen – die vegetarische Oberklasse. Wer sich vom lilafarbenen Einband nicht abschrecken lässt und die Prachtschwarte mit fast 300 Seiten in die Hand nimmt, der weiß, was er will. Der englische Spitzenkoch ist hierzulande nicht so populär wie unsere Fernsehköche, die Optik des Kochbuchtitels ist, naja, nicht direkt aufreizend. Und die Rezepte sind anspruchsvoll: Schnelle Küche mit Zutaten aus dem Supermarkt ist hier nicht angesagt.

Wer die 25 Euro dennoch anlegt, der will und bekommt vegetarische (nicht vegane) Gerichte auf Restaurant-Niveau. Dafür muss man denn auch schon mal längere Zubereitungszeiten in Kauf nehmen. Und vielleicht auch beim einen oder anderen Rezept ”dazulernen”, wenns nicht gleich beim ersten Mal klappt. Und zum Einkaufen ein paar extravagantere Läden ansteuern.

Dabei sind die Gerichte nicht wirklich schwierig, zumindest meistens nicht. Pilzragout mit pochiertem Entenei zum Beispiel kann man auch als Laie gut hinbekommen. Castelluccio-Linsen mit Tomaten und Gorgonzola auch. Aber viele Gerichte erfordern in der Praxis eben etwas mehr Aufwand, als man beim ersten Anblick der ansprechenden Bilder vermutet hätte. Die Anleitungen sind detailliert, die Zutatenliste kam mir immer ein bißchen länger vor, als erwartet. Die versierteren Köche werden da vielleicht auch etwas flexibler drangehen, als die Laien und bei Bedarf ein paar Sachen ersetzen.

Wer großen Wert auf Bio-Zutaten legt, für den sind die Zutatenlisten allerdings ein Handicap und der sollte sich vielleicht von vorneherein darauf beschränken, dass eben nicht alle, sondern nur die Grundzutaten biologisch sind.

Kurzum: Überzeugte Vegetarier und begeisterte Köche finden hier eine exquisite Rezeptesammlung. Wer vegetarisch kocht, weil er das Fleisch einfach mal weglassen will, der wird wahrscheinlich mit einer eher etwas konservativeren Rezeptsammlung glücklicher.

Schließlich hat auch der Untertitel des Buches seine Berechtigung: mediterran, orientalisch, raffiniert.

Yotam Ottolenghi: Genussvoll vegetarisch

Buchtipp: Das Biokisten-Kochbuch

Das Biokisten-Kochbuch aus dem Kosmos-Verlag

Biokisten Kochbuch: Die echte regionale Saisonküche

Im Sommer ist ja manches etwas einfacher: Die Märkte sind voll mit frischem Gemüse und Salat, auch der weniger versierte Hobbykoch findet eigentlich relativ leicht das frische Grünzeug, mit dem er gut zurecht kommt. Sprich: Bekanntes und Bewährtes, bei dem man vielleicht auch mal auf Mutterns Hilfe zurück greifen kann oder etwas improvisieren kann.

Zur Biokiste, also einem Abonnement beim Bio-Bauern, der einem wöchentlich frische Erzeugnisse in Bio-qualität anliefert, finden die meisten Menschen in denjenigen Jahreszeiten, wo es nicht so leicht ist, an frisches Gemüse zu kommen. Und für viele weniger ambitionierte Köche warten dann auf einmal wöchentlich neue Herausforderungen in der Bio-Kiste: Was bitte schön ist Topinambur und was um Himmels Willen mache ich damit?

Etwas Ruhe und Gelassenheit hilft, oft auch die Suche nach Rezepten, die heute meist nur einen Mausklick entfernt sind. Mit den gängigen Zubereitungsarten kommt man mit fast allem zurecht, ein paar Variationen hat man sich ebenfalls schnell angeeignet. Aber bevor es alle Gemüsearten in Sahnesoße gibt oder mit Käse und Speck überbacken, lohnt es sich, auf fachlich versierte Hilfe zurückzugreifen.

Originelle Bio-Rezepte, gut aufgemacht

Der Kosmos-Verlag hat in seinem aktuellen Programm einige schön aufgemachte Kochbücher mit interessanten Themen, das Biokisten-Kochbuch von Cornelia Schinharl gehört zu denjeningen, nach denen ich zuerst gegriffen habe – und mit dem ich nicht enttäuscht wurde.

Es ist ganz klassisch nach den Jahreszeit geordnet, die ja schließlich auch die Füllung der Biokisten bestimmen: Im Gegensatz zum Einkauf im Supermarkt liefert uns der Biobauer ja (meistens) keine zugekaufte Ware aus anderen Ländern, sondern eben genau das, wes gerade jetzt auf seinen Feldern wächst und gedeiht.

Nach den vergleichsweise üppigen Jahreszeiten Frühjahr, Sommer und Herbst sind im Winter zum Beispiel Rosenkohl und Schwarzwurzeln, Chicoree und Portulak. Wer einmal ganz unbedarft angefangen hat, Schwarzwurzeln genauso zu schälen, wie den Spargel, für den er sozusagen von vielen als Ersatz gehandelt wird, der ist für Ratschläge schon ganz dankbar.

Im Buch werden auf 144 Seiten die Renner der Saison vorgestellt, es gibnt allgemeine Tipps aber eben auch viele konkrete, leicht nachzukochende Rezepte. Dabei geriet die Auswahl durchaus originell: Mit dem Chicoree wird ein Risotto bereitet, die Schwarzwurzeln gibt es mit Senf-Zitronen-Schaum. Also durchaus interessante Abwandlungen der Klassiker, ohne dass man deswegen stundenlang im Supermarkt nach exotischen Zutaten suchen muss.

Bio-Gerichte schön aufgemacht

Ganz praxisorientiert sind auch die regelmäßigen Tipps in der Rubrik „Das ist wirklich wichtig” und der Saison-Kalender für Gemüse auf den ersten Seiten. Dazu kommen gute und Appetit machende Fotos, genau die richtige Mischung aus anregender Food-Fotografie und interessanten Details.

Die 14,95 für das praktische Softcover-Buch sind gut angelegt und sorgen für Abwechslung in der Bio-Küche. Mein Favorit für den bevorstehenden Herbst: Wirsingröllchen mit Kastanien-Ricott-Füllung, die ich bei nächster Gelegenheit nachkochen werde.

Buchtipp: Genussvoll vegetarisch

Buchtipp: Genussvoll vegetarischGenussvoll vegetarisch. mediterran-orientalisch-raffiniert Buch und Buchtitel wirken für manche vielleicht auf den ersten Blick etwas widersprüchlich, wenn man den 288 Seiten schweren Wälzer in die Hand nimmt: Das Buch opulent, wattierter Umschlag, gediegene Ausstattung. Drinnen schick illustriert, spannende Kombinationen feinster Zutaten und exotisch klingenden Namen.

Es ist eben kein Widerspruch: Genussvoll und vegetarisch passt gut zusammen. Edle Aufmachung auch für Gerichte ohne Fleisch ist ebenfalls kein Widerspruch. Und opulente Optik für vegetarische Gerichte schon gar nicht – erst recht nicht für diese.

Für 25 Euro erhält man natürlich praktische Handreichungen zum Kochen und unendlich viele Anregungen und Anstöße. Aber etwas Übung sollte man schon haben, bevor man sich an diese Gerichte wagt. Karamellisierter Fenchel mit Ziegenjoghurt, Zitronen-Auberginen-Risotto oder Bohnen-Burger – das ist schon alles deutlich mehr als einfach nur Kochen ohne Fleisch.

Der Autor Yotam Ottolenghi langt tief in die Trickkiste, kombiniert und variiert. Der Restaurantchef zeigt sozusagen, was am oberen Ende der vegetarischen Küche los ist. Das wertet die oftmals etwas skeptisch beäugte Vegetarier-Küche deutlich auf.

Andererseits sorgt es wohl auch dafür, dass letztlich mehr engagierte Köche angesprochen werden, die meist ohnehin auch oft genug vegetarische Gerichte kochen. Die nicht vor kopmplizierteren Zubereitungen zurückschrecken und nicht wegen jedem Gewürz oder wegen jeder etwas exotischeren Zutat gleich in Panik geraten.

Die große Masse der Alltagsköche mit begrenztem Aufwand, ohne die für Großstadt typische Einkaufs-Auswahl und normalem Budget wird das Buch dagegen wohl vorwiegend als typisches Coffeetablebook nutzen, als schönen Bildband zur Inspiration und für Anregungen für größere Anlässe. Aber auch das ist Grund genug, sich das Buch zu kaufen.

Buchtipp: Die vegetarische Kochschule

Die vegetarische KochschuleDie vegetarische Kochschule: Küchenpraxis – 250 Rezepte – Warenkunde. Wer sagt denn, dass vegetarische Küche nur eine „abgespeckte” Version konventioneller Kocherei ist? Schon das auf 400 Seiten üppig illustrierte Buch des von mir so geschätzten Christian Verlags beweist, dass das 40 Euro teure Werk keine illustrierte Verzichtserklärung ist, sondern in erster Linie Genuss verheißen will.

Interessant sein dürfte das Werk in erster Linie für ambitionierte Kochanfänger, aber das nicht etwa wegen des Niveaus der Rezepte. Doch der ausführliche Teil mit Küchenpraxis und Basiswissen macht rund 130 Seiten aus – und bei diesem Preis suchen sich Fortgeschrittene wahrscheinlich lieber ein reines Rezeptbuch.

Was schade ist: Die jahreszeitlich gegliederten Rezepte sind noch einmal unterteilt nach Rubriken und sind durchaus originell. Und selbst wer bislang (noch) kein Vegetarier ist, findet hier viele tolle Ideen für vegetarische Menü-Bestandteile oder Beilagen. Die Beschreibung und Anleitung ist gut und ausführlich, eine Warenkunde rundet das Info-Angebot ab.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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