Teigtaschen: Ein Essen auf die Hand

Die Füllung machts: Jede Teigtasche lebt von den Resten, die gerade verfügbar sind.

Die Füllung machts: Jede Teigtasche lebt von den Resten, die gerade verfügbar sind.

Teigtaschen ist hier der Oberbegriff für solche Sachen wie die britischen Cornish Pasties: Ein Mürbteig mit einer herzhaften Füllung. Oft sind es Fleischreste, manchmal auch Gemüse oder andere Mischungen, die verwendet werden. Eigentlich sind diese Teigtaschen eine klassische Resteverwertung, wenn man sie zuhause macht. Im Prinzip kann man das auch mit Hefeteig machen (das gibt dann eher größere Taschen wie Pizza Calzone), oder mit Nudelteig: Das ergibt dann die klassischen Maultaschen oder Ravioli oder Dumblings wie Wan Tan. Da gibts dann auch die feineren und raffinierteren Füllungen.

Die Teige für Teigtaschen

Am besten gehen Teigtaschen mit dem klassischen Mürbteig: Der geht extrem schnell und einfach: Die Zutaten zusammenrühren, für 30 Minuten in den Kühschrank legen und danach ausrollen. „Gelingsicher”, wie es in der Werbung so schön heißt.

Bei mir ist es die Hälfte eines Hefeteigs, den ich für einen anderen Zweck angesetzt habe. Dafür braucht man…

Die Zutaten:

  • 500 Gramm Mehr
  • ein Päckchen Trockenhefe
  • 1/4 l Wasser
  • Olivenöl, Salz
Die einfachste Form der Teigtasche: rechteckig, mit pikaner Füllung, auch für unterwegs.

Die einfachste Form der Teigtasche: rechteckig, mit pikaner Füllung, auch für unterwegs.

Zubereitung:

Der Teig wird etwas auf Backblechgröße ausgerollt, dann halbiert. Schöner sind die klassischen halbrunden Formen der Cornish Pasties – was unweigerlich Teigreste hervorbringt, die man ja auch wieder verwerten möchte. Einfacher und schneller (und weniger schön) ist es, wenn man für die eigentliche Tasche den auf die Hälfte zusammenklappt.

In diese Füllung kommt das, was mein Kühlschrank nach einem Wochenende an Resten aufweist hergab: Lauch, Stangensellerie, Salami, Schinken, Käse. Eine englisch Variante wäre mit Bratenresten, Gemüse und Pilzen. Italienisch angehaucht dann eher mit mediterranen Gewürzen, Hackfleisch und Tomaten.

Die gefüllten Teigtaschen brauchen im Backofen nur 10 bis 15 Minuten bei 230 Grad, lassen sich gut vorproduzieren und schmecken auch kalt prima. Dann hat man auch einen Vorrat für ein kleines Essen unterwegs.

Die Cornish Pasties sind ja das klassische Essen „auf die Hand”: Da alles trocken ist, nichts tropft oder rausfällt, kann man das auch gut unterwegs essen. Wer es zuhause macht, kann einen Salat dazu machen und / oder eine Sauce.

Teigtaschen als Mittagessen: Mit einer herzhaften Sauce und einem Salat auch ein vollwertiges Essen am Mittagstisch.

Teigtaschen als Mittagessen: Mit einer herzhaften Sauce und einem Salat auch ein vollwertiges Essen am Mittagstisch.

Luftiges Sommer-Essen: Zucchini Feta Frittata

Sieht mächtig aus, ist aber fluffig und leicht: Zucchini-Feta-Frittata.

Sieht mächtig aus, ist aber fluffig und leicht: Zucchini-Feta-Frittata.

Zucchini haben im Supermarkt ja immer Saison. Wer eine Pflanze im Garten hat, der sucht besonders im Sommer nach Verwertungsmöglichkeiten. Die robusten Pflanzen sind eine Unterart der Kürbisgewächse und tragen manchmal viel mehr Früchte, als man mit seiner Familie normalerweise verwerten kann. Besonders interessant für all diejenigen, die eiweißreiche Kost bevorzugen, dürfte dieses Rezept sein für eine Zucchin-Feta-Frittata. Die paar Kohlehydrate der Zucchini fallen bei diesem vegetarischen Gericht kaum ins Gewicht. Die Zutatenliste ist beeindruckend kurz – was meistens ein gutes Zeichen ist – und alle Zutaten sind recht preiswert zu haben.

Zucchini raspeln - geht mit der Küchenmaschine am schnellsten.

Zucchini raspeln – geht mit der Küchenmaschine am schnellsten.

Gehackte Petersile gehört dazu.

Gehackte Petersile gehört dazu.

6 Eier für eine Frittata - darf man eigentlich auch Eierkuchen dazu sagen?

6 Eier für eine Frittata – darf man eigentlich auch Eierkuchen dazu sagen?

Auf den spannendsten Moment bei diesen Frittatats sei auch gleich hingeiwesen: Im Gegensatz zu Pfannkuchen lassen sich die dickeren und meistens noch etwas zähflüssigen Ei-Zucchhini-Gebinde (darf man auch Eierkuchen sagen?) nicht so einfach wenden: Man braucht einen Teller, ein Holzbrett oder ähnliches, das einen größeren Durchmesser hat als die Pfanne (!). Wer also die 28 Zentimeter-Pfanne benutzt für das Zucchini-Feta-Frittata, der braucht eher einen Platzteller, 30 Zentimeter Druchmesser sind auf jeden fall schon etwas knapp.

Eine Küchenmaschine mit dem Reibe-Aufsatz ist empfehlenswert, aber nicht unbedingt nötig: Zzwei kleine Zucchinis sind eine überschaubare Menge, die man auch auf einer Küchenreibe von Hand zerkleinern kann. Damit schließlich eignet sich dieses Gericht auch für die Campingküche: wenige Zutaten, wenige Gerätschaften, entspanntes Kochen mit langen Pausen.

Die Zutaten:

– 2 kleine Zucchinis (400 bis 500 Gramm) – bei mir waren es 500 Gramm
– 6 – 7 Eier (bei mir 6)
– 1 kleine Zwiebel
– 1 Knoblauchzehe
– ein halber Bund Petersilie
– Salz, Pfeffer
– 150 bis 200 Gramm Feta (bei mir 200)

Feta-Würfel erst auf die flüssige Ei-Zucchini-Masse in der Pfanne geben.

Feta-Würfel erst auf die flüssige Ei-Zucchini-Masse in der Pfanne geben.

Nicht die Nerven verlieren: Was da blubbert wird auch noch so fest, dass man es wenden kann.

Nicht die Nerven verlieren: Was da blubbert wird auch noch so fest, dass man es wenden kann.

Ich fand die Dicke der Frittata bei einer 28-cm-Pfanne / einer 32-cm-Platte ganz angenehm mit 6 Eiern und die Teigmasse noch gut handhabbar. Kleinere Pfanne bedeutet dickere Frittata, längere Garzeit, aber auch geringerer Tellerduchmesser zum Wenden.

Zubereitung:

Zucchini waschen, Enden abschneiden, in der Küchenmaschine fein raspeln. Wer faul ist – wie ich – der lässt Zwiebel und Knoblauch auch gleich durch den Raspler. In einer beschichteten Pfanne alles mit etwas Öl andünsten, mit Salz und Pfeffer würzen, nach drei Minuten beiseite stellen.

Eier verquirlen, mit Salz und Pfeffer würzen, Petersilie hacken und dazu geben. Die Zucchini kurz über einem Sieb abtropen lassen und ebenfalls dazu geben. Alles gut vermischen.

Wenden geschafft: Nicht zu früh, so dass die Frittata bricht. Und nicht zu spät, so dass der Boden nicht zu dunkel ist.

Wenden geschafft: Nicht zu früh, so dass die Frittata bricht. Und nicht zu spät, so dass der Boden nicht zu dunkel ist.

Die Masse in eine Pfanne mit etwas Öl geben. Den Feta in Würfel schneiden und diese gleichmäßig darauf verteilen. 15 Minuten bei kleiner Hitze stocken lassen.

Dann kommt das große Wende-Manöver: Die Platte, die etwas größer als die Pfanne ist, obenauf legen. Pfanne und Platte gegeneinander drücken und mit Schwung wenden. Dann die Frittata umgedreht von der Platte wieder in die Pfanne gleiten lassen und dort weitere 10 Minuten bei kleiner Hitze weiterbraten.

Danach aus der Pfanne zurück auf die gereinigte Platte (dort war vom Wenden evt. noch etwas flüssiges Ei und Öl drauf) und möglichst noch warm servieren. Dazu passt frischer Salat. Die Frittata eignet sich auch gut als Fingerfood, wenn man das kreisrunde Gericht in kleine Häppchen schneidet und etwas abkühlen lässt.

Vollwertiges Mittagessen mit viel Eiweiß und Gemüse.

Vollwertiges Mittagessen mit viel Eiweiß und Gemüse.

Tierfreitag – Die Sammelstelle für fleischlose Rezepte

tierfreitag

Das Wort ist zweideutig, der Inhalt nicht: Tierfreitag. Das kann man lesen als tierfreierTag oder auch als Tier-Freitag. Der Sinn ist, eine Sammelstelle für genussvolle, fleischlose Rezepte einzurichten, auf der jeder etwas beitragen kann.

Der Tierfreitag ist eine Idee von Katharina Seiser, der Autorin von esskultur. Die österreichische Autorin möchte rein pflanzliche Rezepte ohne jegliche Ersatzprodukte auflisten, auf der anderen Seite aber auch vorbildliche Tierhaltungsprojekte und Bauernhöfe sammeln. Damit ist die Website schon mal mehr als eine Rezepte-Sammlung.

Und erst recht mehr als eine Beschränkung auf vegetarische oder vegane Rezepte: Auf esskultur wird der Tierfreitag zusammengefasst als eine Idee “für Menschen, denen die tierische Herkunft ihrer Zutaten nicht wurscht ist”.

Mir gefällt an dem Konzept zum einen die Schlichtheit, zum anderen die Ideologiefreiheit: Durch die Vermeidung der „Reizworte” vegetarisch und vegan wird sicher ein größerer Leserkreis angesprochen. Und auch die Tatsache, dass ausdrücklich keine Rezepte Ersatzprodukten oder Imitaten gewünscht werden senkt sicher die Hemmschwelle zum Nachkochen: Tofu & Co gelten eben noch immer vielen, die sich als ”Genussmenschen” bezeichnen, eher als Notlösung.

Das Projekt ist noch jung, wurde erst Ende Januar 2014 ins Leben gerufen. Und es überwiegen zwar ganz klar die Rezepte, aber wenn die Seite wirklich als Sammelstelle funktioniert, könnte man hier schon bald auch etliche interessante Artikel zum Thema finden, die sonst eher schwer aufzufinden sind.

Vegan und Landwirtschaft und Tierhaltung

Artikel über Veganer in der taz

In der taz erschien diese Woche ein guter Standpunkt-Artikel zum Thema vegan: Standpunkt vegan und Landwirtschaft: Fleisch gehört dazu – taz.de. Die Ökotrophologin Ulrike Gonder beschreibt darin, warum zu einer gesundern Ernährung und einer gesunden Kreislaufwirtschaft auch Tierhaltung gehört und warum man die Welt nicht rettet, wenn man sich vegan ernährt.

Ein Aspekt, den sie erwähnt, zeigt besonders die Zwiespältigkeit in der Argumentation: Biologisch-dynamische Landwirtschaft wäre ohne Tierhaltung nicht möglich, weil zum Wesen dieser Arbeitsweise eben der Kreislaufgedanke gehört von Mensch, Tier und Anbau.

Etwa zeitgleich bin ich auf diesen Artikel von Vincent Klink in der ZEIT gestoßen: Sternekoch Vincent Klink: “Ich rate zum Vegetarismus”. Wobei dieses Zitat etwas aus dem Zusammenhang gerissen ist und meiner Einschätzung nach eher ironisch gemeint ist: Diesen Tipp gibt der Stuttgarter Sternekoch nämlich denjenigen Menschen, die keine Zeit haben sich, mit dem Essen zu beschäftigen.

Das ist aus dem Munde eines bekennenden Fleisch-Genießers und Tierliebhabers ganz sinnvoll: Damit bleieben uns vielleicht die größeren Grausamkeiten einer Massentierhaltung für ignorante Konsumenten erspart.

Auf jeden Fall seien beide Artikel zur Lektüre ans Herz gelegt. Beide werden die Welt nicht ändern, aber sie werfen ein erhellendes Schlaglicht auf so extreme Grundhaltungen wie „bloß nix, wo Tiere dran beteiligt waren” bis hin zu „mir doch egal, was drin ist”.

„vegan genial” von Josita Hartanto

vegan genialvegan genial: aufregend anders kochen Unübersehbar: Der Stapel mit veganen Kochbüchern in den Buchhandlungen wächst und wächst. Isst noch jemand was mit Fleisch? Oder vielleicht „nur” vegetarisch? Aber man sollte nicht meckern über Trends, sie haben auch was Gutes: Selbst wenn nicht alle Käufer von veganen Kochbüchern zu Veganern werden, es zeigt das wachsende Interesse an Rezepten in diesem Bereich.

„Aufregend anders” soll das Kochbuch der Küchin Josita Hartanto sein. Auf jeden Fall ist es schön fotografiert, hat eine runde Auswahl an Rezepten, ganz klassisch sortiert von Suppen & Vorspeisen bis zum Dessert. Und natürlich sind nicht die Rezeptthemen schlichtweg neu (Kürbis-Cannelloni, Pilz-Risotto oder Auberginenschnitzel haben andere auch schon zubereitet). Es ist vielmehr die Handschrift der Köchin, die – wie bei jedem guten Buch – für eine Einzigartigkeit sorgt.

Der Anspruch, ein Kochbuch für alle zu sein, für Anfänger und Fortgeschrittene, und mit halbwegs normalen und überall erhältlichen Zutaten auszukommen, das haben auch andere sich auf die Fahnen geschrieben. Dass dieses Buch dennoch nicht nur bei Fans ihres Berliner Restaurants ankommt, dafür sorgen die gute Aufmachung und Bebilderung, die durchaus originellen und doch machbaren Rezeptvarianten und Anleitungen, mit denen auch Neulinge in der Küche gut zurecht kommen.

Wem der ideologische Überbau fehlt oder die komplette anspruchsvolle Fleisch-Ersatz-Küche, der findet genügend Alternativen im Buchhandel. Ich würde das Buch ohne Bedenken nicht nur überzeugten Vegetariern und Veganern schenken, sondern auch all denjenigen, die für etwas Abwechslung in der Küche auf der Suche nach originellen veganen Rezepten sind, und mit einem Einkauf im gut sortierten Supermarkt auskommen wollen.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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