testschmecker tv: Die ersten Folgen…

testschmecker tv

Noch ein kurzer Hinweis in eigener Sache zum Thema testschmecker tv. Dieser Begriff tauchte jetzt zum ersten Mal beim Video über Bio-Hühnerhaltung auf. Für mich ist das eine Art Versuchsballlon für eine neue Richtung, diese Website bkommen sollte: testschmecker tv ist zunächst eine kurze Reihe mit thematisch passenden, eigenen dokumentarischen Videos. Aufgenommen ist das Material für drei Folgen, noch vor dem Beginn der Schulferien in baden-Württemberg sollen die veröffentlicht sein. dann mal schauen…

testschmecker.de ist diejenige meiner Websites mit den meisten Besucher. Allerdings gab es hier seit dem Beginn einen ziemlich Wechsel: Nach anfänglich doch recht umfangreichen und aufwändigen Artikeln über Bio-Lebensmittel aus dem Supermarkt erwies sich dieses Thema als langfristig schwierig: Die Palette der Hersteller ist nicht so groß, das Wachstum im Bio-Bereich hat sich nicht unbedingt auch in einer größeren Vielfalt der Angebote widergespiegelt. Irgendwann, so meine Befürchtung, ist das Thema „gegessen”.

Hinzu kommt, dass diese Artikel eigentlich am wenigsten den Erzeugern und Produzenten nützen, als vielmehr den Handelsplattformen. Interessanter erscheint es mir mittlerweile, nachhaltige Erzeuger mit guten Produkten ins rechte Licht zu rücken. Wobei die Videos natürlich ungleich aufwändiger zu erstellen sind, als gut fotografierte umfangreiche Artikel.

Nach den ersten drei Videos und einem Blick in die Statistik und auf Rückmeldungen, werde ich sehen, wie gut das angenommen wird. Schon jetzt ist mir klar, dass diese Arbeit interessanter und anspruchsvoller ist, als der bisherige Weg. Gerechtfertigt ist der Aufwand für mich auch dadurch, dass ich mir durch mein „Schaufenster” auch Aufträge erhoffe, bei denen ich dokumentarische Videos einsetzen kann.

Bis jetzt ist es auf jeden Fall schön und schön aufregend. Denn jedem Anfang wohnt ja bekanntlich ein Zauber inne…

Nachhaltig – ein bißchen weniger gut als bio?

UTZ

Etliche Tageszeitungen berichteten jetzt darüber, dass die Firma Ritter Sport ihr Engagement im Bio-Anbau der Rohstoffe für ihre Schokolade zurückfahren möchte. Vor einiger Zeit klang das noch ganz anders: Als Erfolgsgeschichte war die Einführung von Bio-Schokolade durch das Waldenbucher Unternehmen immer gefeiert worden. Jetzt stellt die Firma den Öko-Anbau von Kakao in Nicaragua wohl größtenteils wieder auf konventionellen Anbau um. Begründet wird dies mit dem geringen wirtschaftlichen Erfolg der Bio-Schokolade.

Seit 2008 gab es die Ergänzung durch die Bioprodukte – seinerzeit noch die große Ausnahme bei den Schokolade-Herstellern. Das Bio-Engagement passte gut ins Bild des eifrigen Unternehmers, der sich auch sonst im Umweltbereich engagierte.

Was ist nun die Alternative? Am Preis kanns nicht liegen, wurde doch berichtet, dass die Bauern weiterhin überdurchschnittlich gut für ihre Produkte bezahlt werden. Alternative ist wohl ein anderes Label für Nachhaltigkeit: UTZ. (Was ist UTZ Certified?)

Auf der UTZ-Website ist die Rede von der Förderung des nachhaltigen Anbaus – aber eben nicht von Bio-Anbau. Bereits jetzt stamme ein steigender Anteil des weltweiten Kaffees, Kakaos und Tees aus „verantwortungsvollen Anbauverfahren”. Und nach Angaben auf der Website sind bereits 50 % des gesamtem zertifizierten nachhaltigen Kaffes UTZ-zertifiziert.

Über bessere Anbaumethoden, bessere Arbeitsbedingungen und besseren Umweltschutz sollen nach UTZ-Darstellung verbesserte Ernten und ein höheres Einkommen der Erzeuger erreicht werden. Die Kriterien dafür sind im Detail auf der Website nur schwer oder gar nicht nachvollziehbar. Eine Kontrolle gehört wohl ebenso zum Programm wie regelmäßige Studien und Auswertungen.

Transparenz soll für den Verbraucher vor allem durch die Rückverfolgung der Lieferketten erreicht werden. Tatsächlich stehen auf der Liste der Partner schon einige der ganz großen Namen wie Mars, Ahold, IKEA, Migros, Tchibo und Nestlé.

Der Verbraucher wird sich wohl damit zufrieden geben müssen, dass die Kriterien hier eher schwierig nachzuverfolgen sind. Oder er weicht – trotz höherer Kosten – auf zertifizierte Bioprodukte aus. Am Beispiel der Ritter Sport-Schokolade bedeutete dies, für Bio-Schokolade rund den doppelten Preis zu bezahlen, was wohl nicht genügend Kunden getan haben.

Gute Vorsätze für 2012…

Frisch, regional, nachhaltig - und das heißt nicht, dass es dafür aus dem eigenen Garten stammen muss...

Warum nicht, ich bin ein Fan davon, jedes Jahr zum Jahreswechsel gute Vorsätze zu fassen. Gut, manchmal sind es wieder dieselben, die man schon beim letzten Mal nicht verwirklichen konnte… Aber irgendwann klappts dann doch. Speziell für den Testschmecker stehen auf der Liste:

1. Häufigere Beiträge. Eine hohe Frequenz in einem Blog ist nicht alles, auch hier nicht. Aber ich merke dennoch, wie die Leserzahlen zunehmen, wenn sich hier mehr tut. Und mit häufigeren Beiträgen steigt auch die Wahrscheinlichkeit, auf aktuelle Ereignisse Bezug nehmen zu können. Andererseits…

2. Andererseits lesen viele Besucher hier sehr gezielt nach und sie suchen dabei nicht nach dem aktuellsten. Hohe Beliebtheit erfreuen sich nun ausgerechnet diejenigen Geschichten, die ich zurückfahren wollte: die Produktbeschreibungen. Letztlich, so meine Befürchtung, sind solche Geschichten zumindest für die regelmäßigen Leser eher langweilig, vor allem im Vergleich zu den tagesaktuellen Themen aus dem Lebensmittelbereich. Außerdem will ich nicht nur für die großen Ketten und Lebensmittelhersteller „Reklame” machen. Denn selbst, wenn ich von einem Produkt nicht begeistert bin, ist ein hier veröffentlichter Bericht immer positiv für den Hersteller. Was automatisch zum nächsten Punkt führt…

3. Kleinere Lebensmittel-Produzenten sollten hier öfters im Vordergrund stehen, finde ich. Nur findet man die eher selten im Supermarkt. Zwar schaffen es viele der guten, kleinen Bio-Erzeuger auch in die Regale der örtlichen Märkte. Aber um eine interessante Auswahl zusammen zu bekommen, müsste ich quasi deutschlandweit aktiv werden…

4. 2012 soll es auch mal was Exotisches sein. Naja, nix, was ans Dschungelcamp erinnert. Eher so die konservative internationale Küche. Bislang war diesbezüglich Zurückhaltung angesagt, weil es eben keine Supermarktprodukte gibt für italienische, griechische, spanische, südamerikanische, orientalische, asiatische Speisen die meinen Ansprüchen genügen: Wenn schon nicht Bio-Qualität, dann doch wenige oder keine und vor allem unbedenkliche Zusatzstoffe. Ich weiß noch nicht, wie ich das lösen soll, ich werde sicher nicht wochenlang recherchieren, um exotische Zutaten in Bio-Qualität aufzutreiben. Aber ich werde mir was einfallen lassen.

5. Frisch, nachhaltig, regional – das soll etwas mehr in den Vordergrund rücken. Auch hier muss das ja immer ein Kompromiss sein, weil ich eben regional nur in meiner Region einkaufen kann. Und weil Nachhaltigkeit manchmal nur schwer bei den Erzeugern nachzuvollziehen ist, dafür gibts auch nur wenige Labels. Spontan würde ich das Fairtrade-Logo dazu zählen und MSC bei Fischprodukten.

Aussichten 2010: Etwas ernüchtert, aber optimistisch

Die Jahresrückblicke sind vorbei und sie sind wohl alles in allem etwas zufriedener ausgefallen, als viele zu Beginn des Jahres 2009 noch zu hoffen gewagt hatten.

Was passiert 2010 hinsichtlich Bio-Lebensmitteln aus dem Supermarkt? Und was passiert mit dem Testschmecker?

Zunächst einmal: Mehr bio geht noch, wäre auch dringend wünschenswert. Heute findet man in den meisten Supermärkten durchaus ein Bio-Produkt als Alternative – aber oft eben auch nicht mehr. In Zeiten, als fast jede Woche neue Bio-Produkte hinzukamen erwartete man, in Kürze fast ebenbürtige Angebotsvielfalt auf biologischer wie auf konventioneller Seite. Davon ist man heute noch immer weit entfernt. Und Länder wie die Schweiz zeigen, dass es durchaus möglich ist mehr als das Minimalangebot zu vermarkten.

Meine Erwartungen sind denn auch etwas ernüchtert:

  • Die Bio-Vielfalt wird nur langsam wachsen.
  • Neben dem “Grundangebot” wird es nur wenige Erweiterungen geben, wo der Preis eine weniger große Rolle spielt oder wo man wirklich aus dem vollen schöpfen kann (zB Schokolade).
  • Die Preise werden sich erfreulicherweise stärker an denen der konventionellen Produkte orientieren.
  • Größere Lücken im Angebot werden bleiben: Bio-Bier im Supermarkt scheint zum Beispiel noch immer nicht zu funktionieren.

Und was bedeutet das in der Konsequenz für den Testschmecker?

  • Es wird weniger Produktvorstellungen aus den Supermärkten geben.
  • Statt dessen wird wahrscheinlich die Angebotspalette im Internet interessanter.
  • Die Themen werden sich nicht mehr so stark an den Produkten orientieren.
  • Alternativ wird es um Bio-Erzeugung generell und um Nachhaltigkeit gehen und ähnliche Aspekte.
  • Ein interessanter Aspekt wäre, den Kostenfaktor mehr herauszuarbeiten, was aber sehr aufwändig werden kann (Einkaufsprotokolle über längere Zeiträume).

Das klingt jetzt vielleicht nicht allzu optimistisch, aber ich bin nach wie vor der Meinung, dass das Thema immer wichtiger und interessanter wird und werde dran bleiben.

Unter anderem ermuntert mich aktuell eine Meldung aus der schweizerischen Gastroszene. Dort hat man die Kaffeetrends 2010 erforscht und bescheinigt den zertifizierten Kaffees große Zukunft:

Waren diese Produkte früher zum Teil belächelte Nischenprodukte, die nur in speziellen Läden zu finden waren, so sind sie geradezu populär geworden. Der Konsument kauft bewusst ein und will bestimmte Standards in Anbau und Handel durch Siegel und Zertifikate bestätigt haben. Heute gibt es fast überall zertifizierte, fair gehandelte und Bio-Kaffees zu kaufen – im Discounter genauso wie im Feinkostgeschäft.

via http://www.baizer.ch/aktuell/index.cfm?rID=1878

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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Testschmecker Videos

Hier gibt es eine Auswahl meiner Testschmecker Videos. Es sind Anleitungen, Reportagen, kleine Dokumentarvideos.

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