Gerade habe ich in meinem Journal auf auf joachimott.de einen Artikel über diverse Jahresrückblicke verfasst. Der gilt natürlich nicht nur für Webseiten zum Thema Foto und Video, sondern auch für den Foodbereich. Denn er umfasst auch die Zahlen für Soziale Netzwerke und einige andere Bereiche. Und schon muss ich an dieser Stelle zugeben, dass ich diese Zahlenwerke für mein Foodblog testschmecker.de zwar auch nutze. Aber in geringerem Maße. Warum man die Zahlen nicht aus dem Blick verlieren sollte und wo man als Foodblogger auch nochmal nachhaken könnte, das berichte ich hier.
Dein Foodblog-Newsletter: ein Service, der allen nützt
Einen Foodblog-Newsletter sollte jeder Foodblogger anbieten. Manche streiten sich noch darüber, ob man das jetzt Newsletter nennt oder andere kreative Namen verwenden sollte. Andere grübeln darüber, ab wann Du das brauchst: Ab 100 Blog-Lesern, ab 1000 oder ab 10.000. Wiederum andere Überlegungen zielen darauf ab, wie man das gewichtet. Wieviel Zeit und Aufmerksamkeit widmest Du am besten Deinem Foodblog, Deinem Newsletter, Deinen Social Media Accounts?
Ich denke, die Antwort auf diese Frage ist weniger entscheidend. Ich glaube zwar nicht, dass Dich alleine das olympische Motto “Dabei sein ist alles” schon weiter bringt. Aber da ein Foodblog-Newsletter nicht von jetzt auf nachher überzeugte Anhänger findet, ist es wichtig, dass Du so früh wie möglich damit anfängst. Zum Beispiel genau jetzt.
Instagram Rückblick 2019 für Foodies
Ein Instagram Rückblick ist eigentlich keine Sache, die man nur einmal im Jahr machen sollte. Seien wir ähnlich, auch wir Food-Blogger schielen wesentlich öfters auf die Zahl der Likes, der neuen Follower, die Reichweite. Das ist auch – ganz ohne einen geschäftlichen Hintergrund – ganz normal und sehr verständlich. Schließlich zeigt man in seinem Instagram Account immer auch etwas von sich selbst. Und dann möchte man logischerweise wissen, ob das die Menschen interessiert und ob sie es mögen.
Instagram bietet einige Möglichkeiten, wie man den Erfolg seiner Bilder beurteilen kann- Und – viel wichtiger – es gibt Anhaltspunkte im Instagram Rückblick, was man vielleicht noch besser machen könnten.
Facebook-Werkzeuge fürs Food-Blog: in die Tiefe gehen
Facebook macht Spass, wenn man dort einen regen Austausch zum Beispiel mit anderen Food-Bloggern oder seinen Lesern betreibt. Wenn andere lesen, was man schreibt. Wenn man selbst Anregungen und Tipps findet. Und wenn letztlich auch das eigene Blog oder vielleicht sogar das eigene Business davon profitiert. Ein paar Werkzeuge und Helfer können den Blick ins Innenleben der Facebook-Maschinerie erhellen. Und vielleicht sogar dabei helfen, dass die Facebookseite und das eigene Food-Blog noch erfolgreicher werden und noch mehr Spass machen.
Facebook-Werkzeug Fanpagekarma
Irgendwann will man es ja mal genauer wissen: Was kommt eigentlich gut an, von dem was ich hier veröffentliche. Und wer interessiert sich nun genau dafür? Wer von meinen Facebook-Besuchern landet in meinem Food-Blog, vielleicht sogar bei meinem Newsletter? Es gibt zahlreiche kostenpflichtige Tools und auch sehr beliebte, kostenloses. Fanpagekarma zum Beispiel verhilft zu mehr Durchblick. Freilich muss man hierzu mindestens 100 Follower haben. Wer die noch nicht hat, sollte sich mal für die Möglichkeiten von Facebook-Anzeigen interessieren. Damit kommt man nötigenfalls recht flott über diese Schwelle – wenn die Inhalte stimmen.
Sehr schön ist zum Beispiel die Veranschaulichung der Tops und Flops einer Facebook-Seite bei Fanpagekarma. Hier erkennt man schon recht schnell ein Muster und kann seine künftigen Schwerpunkte vielleicht auch etwas korrigieren. Aufschlussreich ist auch die Art der erfolgreicheren Beiträge (Links, Bilder, Videos etc.). Und welche Textlängen von den eigenen Followern noch „goutiert” werden: Was zu lang oder zu kurz ist, stößt auf weniger Interesse.
Als weniger hilfreich empfinde ich die Orientierung an „guten Zeiten, schlechte Zeiten”: Der Tag und die Tageszeit einer Veröffentlichung entscheidet oft über Erfolg und Reichweite. Das ist in den Sozialen Medien ebenso wie in den Blogs, aber vielleicht sind auf jeder Plattform andere Zeiten wichtig? Nun können sich nicht alle Menschen an diesen Zeiten orientieren – oder sie wollen es nicht. Man hat ja schließlich auch noch anderes zu tunn. Man kann Posts im Food-Blog ja leicht auf die erfolgreichen Zeiten terminieren. Auch Facebook erlaubt diese Beitragsplanung. Aber wenn man selbst nicht reagieren kann zu dieser Zeit, auf Kommentare, Likes und neue Follower, dann verschenkt man auch gleich wieder etwas von diesem Vorteil.
Was machen die anderen
Auch hier kann Fanpagekarma Auskunft geben, sogar erstaunlich genau. Wer also in seinem Metier einige „große” Seiten mit großer Anhängerschaft kennt, der kann sich hier noch über einige Details schlau machen. Dieses Facebook-Werkzeug gibt es übrigens auch direkt bei Facebook. In der Statistik findet sich die Rubrik „Seiten im Auge behalten”. Und weil jeder Food-Blogger ein paar Seiten kennt, die er gut findet und von denen man sich einige Anregungen holen kann, sollte man sie im Auge behalten. Aber erstens funktioniert es bei mir nur gelegentlich, dass ich neue Seiten hinzufügen kann. Das Phänomen gibt es schon lange und bei allen Browser. Sehr ärgerlich. Und zweitens ist die Informationstiefe doch wesentlich geringer als bei Fanpage Karma.
Der Blick über den Tellerrand ist aber immer hilfreich, das gilt auch für Anregungen.
Ideen finden – nicht abkupfern
Ideen für neue Blogposts zu finden beschreiben manche als das größte Problem. Aus Statistiken wie den oben genannten kann man nun zwar entnehmen, was ein paar andere, große Websites machen. Noch interessanter ist es allerdings mit einem Feedreader mitzuverfolgen, was andere Blogs in meinem Metier so als Thema aufgreifen. Wer jetzt anfängt, Ideen 1:1 nachzubauen, der macht sich nicht viele Freunde. Aber das ist ja auch gar nicht nötig. Wer 100 Blogposts von 20 verschiedenen Blogs aus seinem Interessenbereich liest (oder auch nur die Überschriften liest) und dann keine eigenen Einfälle für Themen hat, der sollte vielleicht das Thema wechseln.
Natürlich ist das ständige Mitlesen anstrengend, manchmal auch ermüdend. Ich benutze einem Feedreader und zwar das schon ältere Newnewswire für den Mac. Aktuell würde ich für den Einstieg Feedly empfehlen. Darüberhinaus habe ich für einige thematisch zusammenhängende Blogs die Blogadresse ebenso wie die dazu gehörende Facebook und Instagram-Seiten in ein Lesezeichen gepackt. Mit Mausklick lassen sich diese 50 Seiten auf einmal in Tabs öffnen. Und ich erfahre (etwa zwei bis drei Mal im Monat) nicht nur etwas über aktuelle Themen, sondern auch über die Gewichtung dieser Themen in den Sozialen Medien der Blogger.
Planungshelfer
Sie gehören zu den wohl wichtigsten Facebook-Werkzeugen. Auch wenn ich diese Dienste schon ein paar Mal empfohlen habe, und wenn sie deutliche Nachteile haben sollen. Dienste wie later.com für Instagram, Buffer und Hootsuite bieten schon in der kostenlosen Version, die Sozialen Plattformen zentral zu bedienen. Diese Vorausplanung soll von Facebook & Co. allerdings nicht gerne gesehen sein. Logischerweise legt man dort Wert auf aktive Nutzer. Aber wenn die Frage ist, ob ich das alles irgendwie bewältigen kann mit einem zentralen Instrument oder nicht, dann kann ich diese Nachteile durchaus billigend in Kauf nehmen – finde ich.
Seitenmanager für Facebook
Der Seitenmanager für Facebook sei der Vollständigkeit halber genannt, aber er macht mich nicht glücklich. Ich finde das Teil ziemlich unzureichend. Und offensichtlich teilen viele Nutzer dieses Urteil, wenn man sich mal die Bewertungen im App Store ansieht.
Bilderdienste
Mit Apps oder Online-Diensten wie Canvas oder Picmonkey kann man seine Bilder ebenso aufhübschen wie mit kostenlosem Bildmaterial, das man legalerweise auf Website und sozialen Profilen einsetzen darf. Unter den Stockarchiven ist Unsplash.com mein Favorit und hat nach meiner Einschätzung die „frischesten” Bilder. Ich mag die Dienste für Bildauswahl und Bildbearbeitung aber eher weniger, weil sie mit dem vorgegebenem Layout schnell für relativ einheitliches Aussehen vieler Profile sorgen. Es passiert mir nicht selten, dass ich dasselbe Bild oder dasselbe Layout an einem Tag mehrmals entdecke. Selbst etwas schlechtere, aber selbst gemachte Fotos sind in meinen Augen authentischer.
Hilft ein Fitnesstracker, wenn ich regelmäßig Sport treiben möchte?
Wer anfängt (oder wieder anfängt), Sport zu treiben, der erleichtert sich den Einstieg gerne mit ein paar netten Kleinigkeiten: Neue Laufschuhe sind immer gut, ein schickes Outfit. Und weil es ja um Bewegung geht, ist auch eine Sportuhr verlockend. Sie kann mit meinem Handy kommunizieren, kann mir meine Leistungen in bunten Farben und schicken Diagrammen anzeigen und mich motivieren.
Wer beim Essen und Trinken ein Genießer ist, der tut sich vielleicht etwas schwer mit Kalorienzählen und Fitness-Daten. Umso wichtiger sind einfache Rezepte auch für gesundes Essen und Bewegung. Ein Fitness-Tracker kann ein erster Einstieg sein: Er zeigt auf, ob ich mich ausreichend bewege und gibt einen Anhaltspunkt, wieviele Kalorien ich verbrauche.
Brauche ich wirklich so ein High-Tech-Ding am Handgelenk? Und was bringt es mir?
Zunächst einmal kommt es drauf an, welches High-Tech-Ding es denn sein soll: Einfache Fitnesstracker gibt es zwischen 50 und 100 Euro, Sportuhren mit GPS und umfangreicher Datenerfassung können auch mal mehr als 500 Euro kosten. Blendet mal die Dinge aus, die eher für ambitioniertere Sportler interessant sind (Rundenzeiten, Herzfrequenz-Messung, Höhen-Messung, etc.) und den elektronischen Schnick-Schnack, auf den man gerne auch mal für eine Stunde Sport verzichten kann (zum Beispiel Emails und Textnachrichten vom Handy angezeigt bekommen), dann bleiben eher die Fitnesstracker übrig. Ich selbst benutze seit mehr als einem Jahr einen Garmin Vivofit 2. Ausschlaggebend waren für mich der Preis (unter 100 Euro), die Batterielaufzeit von einem Jahr und die gute Lesbarkeit der Anzeige, standardmäßig wird die Uhrzeit gezeigt. Inzwischen habe ich Wechsel-Armbänder aus Silikon, die weicher und (für mich) hautschonender sind.
Was sind Fitness-Tracker?
Ganz schlicht gesagt: Fitnesstracker sind in den meisten Fällen einfache Schrittzähler. Das ist die Art, wie sie Menge und Intensität unserer Bewegung erfassen. Und darum geht es ja auch: Bewegung messen. Sie können in den allermeisten Fällen wirklich nur Schritte messen, kommen also in erster Linie fürs Laufen in Betracht.
Auch wenn wir uns beim Schwimmen quälen oder mit dem Mountainbike steilste Steigungen angehen, kann es sein, dass ein Piepton kommt, der uns mahnt, wir sollten uns mal wieder etwas bewegen. Denn die bisherigen Aktivitäten hat der Fitnesstracker dann einfach nicht erkannt, weil er nur Schritte erkennt.
Wer mit diesen Einschränkungen leben kann, der ist mit dem Fitnesstracker gut bedient und erhält für relativ wenig Geld viele wichtige Informationen: Diese Uhren erfassen generell alle Bewegungen des Tages (im Rahmen ihrer Möglichkeiten). Sie messen speziell diejenigen Abschnitte, die wir als Aktivität markieren und nennen uns dann zum Beispiel die Zahl der Schritte, die zurückgelegten Kilometer, die “aktiv” verbrauchten Kalorien und die Gesamtkalorien des Tages.
Speziell beim Laufen ermitteln sie oft auch automatisch Geschwindigkeiten in der Form von Pace (Minuten je Kilometer). Über eine App werden die Daten extern gespeichert und über Wochen und Monate können wir ziemlich genau erkennen, ob und wie sich unser Bewegungsverhalten geändert hat. Komfortablere Geräte besitzen die Möglichkeit, auch die Herzfrequenz über einen Brustgurt oder – wesentlich angenehmer – direkt am Handgelenk zu ermitteln und damit unsere Leistung noch präziser zu ermitteln.
Wobei man das Wort „präzise” nicht allzu wörtlich nehmen sollte: Zwar kommen die Daten nach Anpassung der individuellen Schrittlänge ziemlich genau hin. Aber in so ziemlich allen Foren aller Fitness-Tracker und Sportuhren liest man Klagen, dass es zu Ungenauigkeiten kommt: Manchmal werden Daten nicht synchronisiert, dann hat man in seiner Statistik eine hässliche Lücke, obwohl man sich redlich abgerackert hat. An anderen Tagen variiert die gelaufene Strecke – obwohl man immer seine Standardrunde läuft und diese vielleicht sogar ausgemessen hat. Und auch die Käufer der komfortableren GPS-Uhren sind vor solcher Unbill nicht gefeit: Auch hier fällt schon mal die Signal-Erkennung aus oder es werden falsche Streckenlängen berechnet.
Weshalb plädiere ich trotzdem für die einfachen und manchmal ungenauen Fitnesstracker?
Vielleicht ist das ein Männer-Ding, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich jeder Sport treibende Mensch über eine Dokumentation seiner Leistung freut. Man kann sich drüber freuen, wenn man es schafft, fünf Mal in der Woche zu laufen. Aber viele freuen sich noch mehr, wenn sie das über einen längeren Zeitraum auch dokumentiert bekommen. Von den manchmal eher peinlichen Motivierungs-Symbolen und Meldungen will ich erst einmal nicht reden.
Klar erwartet man zunächst detaillierte Angaben die stimmen. Aber nach einer Weile erscheint es einem nicht so schlimm, dass auf der gleichen Strecke einmal 8,4 und ein anderes Mal 8,7 Kilometer gemessen wurden: Abgerechnet wird viel beeindruckender nach Wochen oder Monaten, auch wenn man zu Beginn täglich auf die neue Statistik schielt.
Nach drei Monaten gibt die Statistik was her: Dann erkennt man einen Trend, oder auch größere Lücken, Verbesserungen oder Unregelmäßigkeiten. Für den Fitness-Sportler sind die einfachen Angaben nach meiner Meinung durchaus ausreichend, selbst wenn sie nicht so präzise sind.
Dann erkenne ich im Rückblick, was mich wann vom Sport abgehalten hat, wann ich intensiver und wann schwächer Sport getrieben habe. Und wenn ich mich gerade so richtig freue, dass ich wochenlang an fünf Tagen in der Woche morgens eine Stunde gelaufen bin, stelle ich fest, dass die Anzeige erst in meinem Wanderurlaub richtig nach oben geschossen ist: Eine Stunde Laufen und acht Stunden Schreibtisch sind halt nicht so ergiebig wie ein Tag im Freien mit einer schönen Wanderung.
Der oftmals belächelte Alarm, bei meiner Garmin Vivofit 2 ein dezentes Piepsen nach einer Stunde mit zu wenig Bewegung, kann übrigens durchaus motivierende Wirkung haben: Es genügt, einmal ein paar Stockwerke zu laufen oder ein paar andere Dinge zu erledigen, damit der kleine Quengler am Handgelenk zufrieden ist. Und das ist es ja auch schon, was einem hilft: eben nicht stundenlang am Schreibtisch sitzen, sondern „aktive” Pausen einlegen.
5 Tipps zum richtigen Umgang mit Fitness-Trackern
1. Bleiben Sie dran
Legen Sie das Ding an und behalten Sie es an. Nicht für den Rest Ihres Lebens, aber zumindest mal für ein paar Wochen oder Monate. Auch wenn eine Sportuhr nicht zu jedem Anlass passend wirkt: Den größten Effekt haben Sie von einer „richtigen” Statistik, die sie wie bei allen anderen Statistiken auch erst nach geraumer Zeit erhalten.
2. Take it easy
Die Synchronisierung ist fehl geschlagen, ein Lauf wurde „verschluckt”, die Kilometer stimmen nicht und zu bestimmten Anlässen konnte ich einfach nicht mit diesem bunten Plastikband erscheinen. Ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Jede Statistik hat kleine Schwächen und Ungenauigkeiten. Sie brauchen auch nicht in den ersten zwei Wochen stündlich synchronisieren, um ihre Daten zu sehen. Das Bild, das sich nach ein paar Wochen ergibt, ist auch mit kleinen Lücken aufschlussreich.
3. Auch kleine Dinge zählen
Regelmäßiges Laufen ist toll, das macht sich in der statistischen Darstellung gut. Aber wenn Ihr Lauf 10.000 Schritte erfasst und Sie am Ende des Tages (überspitzt gesagt) 10.050 Schritte auf dem Zähler haben, dann bleibt auch der Lauf ein Tropfen auf den heißen Stein: Bringen Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag und erledigen Sie einfach ein paar Kleinigkeiten zu Fuß, möglichst auch nicht gerade bummelnd, sondern flott. Gerade die kleinen Dinge addieren sich beeindruckend im Tagespensum.
4. Beginnen Sie nach drei Monaten mit einer Auswertung
Warum nicht schon nach der ersten Woche? Sie sollten sich nicht stressen lassen von diesem Zähler am Handgelenk. Aber Sie sollten die Zahlen nutzen. Nach dieser Zeit erkennen Sie, was ein realistisches Ziel ist, dass Sie sich mittel- oder langfristig setzen können. Sie erkennen zum Beispiel auch, welche Teile von verschiedenen Laufstrecken sich wann gut in den Tagesablauf einpassen lassen. Oder – wenn Sie auch während des Laufes auf die Uhr schauen – Sie können sich je nach Situation Ihre passende Laufstrecke zusammen stellen. Das Meeting ist schon um 9 Uhr? Dann laufe ich heute die Teilstrecken, die gerade mal 40 Minuten ergeben. Das langt mit Duschen und Fahrt immer noch.
5. Machen Sie eine Statistik-Pause
Klingt jetzt albern, aber wer dauernd auf die Uhr oder die Auswertung sieht, bekommt einen anderen Blick auf seine sportliche Aktivität. Nach einigen Monaten sollten Sie sich eine Statistik-Pause gönnen. Ohne Uhr kann man dann auch mal eine Pause einlegen und wie früher an schönen Stellen die Aussicht genießen. Wer die Zeit stoppt, der will diese Pausen nachher meist nicht aufgezeichnet haben, außerdem senken sie das Durchschnitts-Tempo. Und wissen Sie ja jetzt ziemlich genau, bei welchem Tempo Sie wirklich flott unterwegs sind. Und welche Teilstrecken zusammen ihre gewünschte Länge ergeben. Wenn Sie eine Uhr mit Pulsmessung haben, wissen Sie nach einiger Zeit auch recht genau, in welchem Leistungsspektrum Sie sich mit einer Belastung bewegen. Nach einer gewissen Anfangszeit ist es meiner Erfahrung nach so, dass Uhr und Statistik noch aufschlussreich sind und eine Motivation bieten. Aber man kann dann auch zahlenmäßig ganz gut selbst einschätzen, wo man steht. Dennoch würde ich nach einer Pause auch längerfristig wieder zur Uhr zurückkehren: Auf Dauer trügt oft das Gefühl, dass man „genug” gemacht hat.
Heikles Thema: Die Auswertung
Man ahnt es schon: Die Zahlen, die am Handgelenk angezeigt werden sind eher karg. Bei meinem Gerät werden nach dem Stoppen der Aktivität für etwa eine Minute die wichtigsten Daten angezeigt: Laufzeit, Streckenlänge, Geschwindigkeit, Kalorien, etc. Einen richtigen Überblick bekommt man nur mit der Darstellung auf dem Smartphone oder auf der Website. Das ist nach meinem Wissen bei allen Herstellern so. Am Anfang verfolgt man gespannt jede Aktivität, das ist auch wichtig, um sich richtig einschätzen zu können. Später sollte man regelmäßig drauf schauen und ruhig auch mal nach Details stöbern.
Für viele Benutzer ist diese grafische Darstellung der Aktivitäten fast wichtiger, als die Sportuhr selbst. Klar ist auch: Man muss damit nicht nur zurecht kommen und seinen Weg durch die Menüs finden, um zu den gesuchten Infos zu kommen. Auch die Optik spielt eine Rolle dafür, ob man sich gerne damit auseinandersetzt.
Die wichtigsten Erkenntnisse für mich: Ist das kontinuierlich oder gibt es größere Lücken? Das gilt für die größere Zeiträume wie Wochen und Monate, aber auch für die Tage: Jeden Tag eine ordentliche Strecke laufen ist eine Sache. Aber wenn die Tagesstatistiken so aussehen, dass es eigentlich nur diese eine Belastung des morgendlichen Laufs gegeben hat, dann ist die Bilanz nicht ok. Aber das kommt immer wieder vor.
Die Extras
Einige Fitnesstracker bieten deutlich mehr als Schrittzähler mit Uhr und Statistik: Bei einigen ist es die Herzfrequenzmessung, andere werten das Schlafverhalten aus oder zeigen Meldungen vom Handy an. Was einem das wert ist, muss jeder selbst wissen. Ich finde eine anschauliche App und eine übersichtliche statistische Auswertung noch motivierend, da ist bei meiner Garmin-Uhr noch Luft nach oben.
Wer sich ständig neue Ziele setzt und seine Leistung messen will, der wird an den teureren Sportuhren auf Dauer nicht vorbeikommen. Aber wenn man intensiver dabei ist, vielleicht auch an Wettkämpfen teilnimmt, dann lohnt sich diese Investition auch eher.
Wenn Sie sich zum Kauf entschlossen haben, suchen Sie nach aktuellen Testberichten und nach Videos, in denen die Handhabung demonstriert wird. Da erkennt man Killer-Kriterien recht schnell. Bei mir war es zum Beispiel die Batterielaufzeit: Ich habe 12 Monate Ruhe mit einer neuen Batterie, andere Geräte müssen alle paar Tage aufgeladen werden. Suchen Sie möglichst unabhängige Tester und fallen Sie nicht auf Fake-Test-Seiten rein, die nur der Weiterleitung auf einen Shop dienen und bestenfalls Rezensionen anderer Benutzer wiedergeben. Spätestens alle sechs Monaten sind die aktuellen Vergleiche auch überholt.
Die Alternativen
Da gibt es eine ganze Menge: Zeit nehmen und Puls messen ist eine gute, traditionelle Möglichkeit, die uns aber heute nicht mehr sehr attraktiv erscheint. Wer ein Smartphone besitzt (und er tut das nicht), der kann gleiche oder ähnliche Funktionen auch mit einer App erzielen. Ein Smartphone mit GPS bietet noch mehr Möglichkeiten.
Sportuhren sind mittlerweile ziemlich komplexe Computer am Handgelenkt, das kann sich auch in der Bedienung bemerkbar machen. Der wohl beste Kompromiss sind noch die einfacheren GPS-Uhren mit oder ohne Herzfrequenz-Messung. Für eine (bei Sportler hoch gelobte) Garmin Fenix 3 HR zahlt man derzeit rund 600 Euro, das ist nicht jedermanns Sache.
Sepzielle Uhren für andere Sportarten gibt es bereits, das reicht von Schwimmen übers Radfahren bis zum Golfen. Wer statt auf Laufen, Schwimmen oder Radfahren aufs Workout setzt, der misst seine Belastung wohl eher anhand der Wiederholungen und Gesamtdauer, da ist ein Fitnesstracker wohl verzichtbar.